12. November 2012




Wenn ich zu einer re:publica-Veranstaltung unbedingt gegangen wäre, dann sicher zu dieser. Wahrscheinlich hatte ich aus alter Gewohnheit, wenn Blogger auftauchen, meine Kamera im Anschlag. Im Nachhinein kommt es mir doch ein bißchen albern vor, zumal man von dem inzwischen verfügbaren Video locker und mit weniger Aufwand als ich damals, gleichwertige Screenshots der Standbilder machen könnte. Aber ich lege Wert darauf, dass die Bilder da oben keine Screenshots sind, sondern echte Fotos der Live-Übertragung vom dritten Mai Zweitausendzwölf, enstanden in meinem Wohnzimmer in der Auguststraße in Berlin, die Kamera auf einem Stativ direkt auf den Klapprechnermonitor positioniert. Ich hatte Spaß, beim Gucken und Zuhören, ab und zu draufzudrücken. Die Damen hatten sich augenscheinlich Gedanken über ihre Bühnengarderobe gemacht, was ich in jedem Fall anzuerkennen weiß. Schade, dass man nicht einfach nur zu dieser einen Veranstaltung gehen konnte, mit einem kleinen Extra-Ticket für meinethalben sieben bis zehn Euro. Das war aber nicht der einzige Grund, der mich abgehalten hat. Ich fürchtete damals, jemandem aus versunkener Zeit über den Weg zu laufen, dem ich nicht unbedingt nach vielen Jahren überraschend begegnen wollte. Das war der hauptsächliche Grund. Aber schon auch, dass es mir irrwitzig erschien, für eine einstündige Lesung ein ganzes Tagesticket kaufen zu müssen. Hat also nicht sollen sein, war aber auch so im Livestream ein Spaß. Wenn Sie mal gucken wollen, hier ist die Aufführung für die Ewigkeit festgehalten. Ich kannte bzw. kenne nach wie vor nur die Kaltmamsell von den vier Damen persönlich. Von den anderen beiden, ruhepuls und Miss Caro sind mir die Blogs aber geraume Zeit auch mehr oder weniger geläufig, nur Happy Schnitzel war mir nur von durch die Kaltmamsell verlinkte Twitter-Einträge ein Begriff. Aufgrund ihrer sehr lebhaften Mimik konnte ich von ihr leider kein Bild einfangen. Auf jeden Fall alle vier putzmunter, kann man nicht meckern! Überhaupt gar nicht.

12. November 2012






Wenn ich am dritten Mai zur re:publica getapert wäre, dann wahrscheinlich eher nicht in der Aufmachung, in der ich morgens das Haus verlassen habe. Man hätte mich wahrscheinlich für völlig überkandidelt gehalten, wenn ich in dieser Jacke aus schwarzem Chintz angetanzt wäre, als gäbe es einen roten Teppich und dann noch die Sonnenbrille und darunter das golddurchwirkte Damast-Oberteil. Ich hätte dann eher ein bißchen tief gestapelt, also tiefer gestapelt als ich es mitunter an einem normalen Tag unter der Woche mache, wo ich mit Menschen zu tun habe, die eine repräsentativere Aufmachung für eher normal halten. Man hat ja immer sehr schön Gelegenheit, anhand von frischen Twitterbildern zu sehen, wie die Meute so aussieht. Sagen wir mal so, sportive Freizeitkleidung ist so das Gängigste. Praktisch und bequem muss es sein, damit man sich auch mal direkt auf den Hosenboden setzen kann und ein bißchen abhängen. Der typische Republica-Besucher sieht im Grunde aus wie ein Rucksack-Tourist. Ich meine jetzt nicht die Vortragsredner, da sieht man schon auch mal einen Anzug oder etwas Adretteres. Es ist eben mehr so eine Art Vortragsreihe am laufenden Meter, keineswegs ein feierliches Familientreffen oder dergleichen. Modeste hat in irgendeinem Kommentar mal angemerkt, dass es ja leider keine Bloggertreffen mehr gibt, denn die Republica wäre ja nun längst etwas anderes. Sie dachte dabei, soweit ich mich erinnere, an die erste große Blogger-Versammlung "Blogmich" Zweitausendfünf in Berlin, die auch schon etwas größer war, in irgendeinem ungeheizten Bunker, da bei der Insel Stralau. Ich war damals auch nicht dabei, ich hatte wieder meine eremitischen fünf Minuten, wo mich nichts vor die Tür bringt. Aber ich habe auch damals alles genau verfolgt. Ein echtes Bloggertreffen, zu dem Modeste sogar selber gebackenen Kuchen mitgebracht hat, und sie hatte ihre tolle lange Zuchtperlenkette um und sah - wie immer - bezaubernd elegant, wenn auch etwas verloren in den schmucklosen Räumlichkeiten aus. Passend zu Modeste stelle ich mir das Ganze eher vor. Mehr so als mondäne Abendgesellschaft. Ich bin eben nicht von dieser Welt, ja ich weiß. Und ja, damals am Osthafen war es auch alles andere als elegant, sondern viel mehr saukalt und komplett ungemütlich, also die Räumlichkeiten und das kaum vorhandene gastronomische Angebot. Dagegen scheint heute doch etwas mehr geboten zu sein. Und wenn ich demnächst irgendwann mal atmosphärische Bilder von irgendeiner kleinen, loungigen Ecke da entdecke, gehe ich auch mal hin. Versprochen.

11. November 2012




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11. November 2012



Endlich Mai! Ich erinnere mich gut, dass viele Blogger diese ersten Tage im Mai herbeisehnten, weil die re:publica ab dem Zweiten wieder stattfand. Ich dachte mir: "Fein, dass das Wetter so super ist, auch für die Gäste!". Plötzlich war nämlich nicht der Frühling ausgebrochen, sondern richtiger Sommer. Ich habe es mir auf dem Balkon gemütlich gemacht und immer mal wieder nachgeguckt, was die anderen so darüber bloggen. Hin bin ich aber selber nicht.


11. November 2012



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11. November 2012



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11. November 2012




Mein absolutes Lieblingskleid. Stark wetterabhängig, versteht sich.

10. November 2012



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10. November 2012




Ich nehme an, ich wollte das Fenster öffnen oder kippen, um frische Luft hereinzulassen und sah, wie man so sagt, wie vom Donner gerührt, zartvioletten Himmel und den tieforangen Reflex in der Scheibe vom obersten Stockwerk des renovierten Hauses, in dem unten das Al Contadino ist. Und dazu den Fernsehturm in einem femininen, lachsrosa Abendkleid, obwohl es doch gar kein Festival of Lights im April gibt. Die Kamera geholt, schnell Weißabgleich, damit die Farben nicht verfälscht werden, kein Stativ, denn bei so seltenen, überraschenden Himmelseindrücken gilt es, keine Minute Zeit zu verlieren. Ich fotografiere nicht mehr so oft aus dem Fenster. Man sieht hier ja eigentlich nichts, was man unter einem klassichen Sunset, Sonnuntergang versteht. Keinen direkten Sonnenball, der versinkt. Das habe ich oft genug fotografiert, mit der Silhouette der Synagogenkuppel im Westen. Das hier ist der Blick gen Osten, Südost und Norden, genau die Seite, die beim Sonnenuntergang als uninteressant gilt, die eigentlich Unspektakuläre. Aber diese Reflexe und Farben wollte ich festhalten. So einen zart violetten Himmel mit so tieforangen Reflexen in der Spiegelung habe ich in den dreizehn Jahren aus dem Fenster noch nie gesehen. Im Zeitalter von Instagram-Filtern, die über jeden noch so simplen Schnappschuss mit Zauberhand ein fast immer künstlerisch virtuos wirkendes, oft sogar subtiles, hochattraktives Farbspektrum legen, mögen solche ungefilterten Aufnahmen nicht mehr sonderlich beeindrucken. Aber ich weiß, dass die Welt aus meinem Fenster am sechsundzwanzigsten April genau so ausgesehen hat, ungefiltert. Auch wenn ich hastig unterwegs bin, gerade bei meinen Daily Shots, aber auch sonst, lege ich bei den Farbaufnahmen immer Wert auf den Weißabgleich, das naturgetreue Farbspektrum. Die einzige Filterspielerei, die ich mir erlaube, sind Schwarzweiß-Versionen. Ich bewundere oft die Ergebnisse, wenn jemand sehr subtil - subtil wohlgemerkt - mit Filtern arbeitet oder photoshoppt, das ist sehr, sehr zeitaufwändig, das weiß ich von Jan, der darin ein Meister ist. Wenn ich meine Bilder derart bearbeiten würde, gäbe es wahrscheinlich nur noch fünf bis zehn Bilder pro Woche hier zu sehen. Die Vielzahl, die ich hochlade, wäre nicht im Entferntesten machbar. Man wird wahnsinnig, wenn man ein Bild eine Stunde bearbeitet. Ich jedenfalls. Für andere, als meine privaten Zwecke war das ab und zu erforderlich. No fun. Ich hoffe natürlich, dass meine bis auf Helligkeit und Kontrast ungepimpten Bilder trotzdem Anklang finden. Mir ist der Flow-Charakter des Bilderflusses viel wert. Die fließenden Eindrücke, die vielen Standbilder meiner Tage.


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