4. September 2012



Heute war ich an einem der schönsten Orte unter dem Himmel von Berlin. Ich wagte mich durch das Tor der großen Moschee und ein muslimischer Bruder lud mich herzlich ein, die Moschee zu betreten und mir alles anzuschauen. Ich habe gefragt, ob ich Fotos machen darf. Ja! In der Moschee ist jeder herzlich willkommen, auch Brüder und Schwestern mit anderer oder gar keiner Religion. Man muss nur die Schuhe ausziehen, weiter nichts. Dann sinkt man in den tiefen Teppich und ist wie in einem Märchen aus Tausend und einer Nacht. Ganz zauberhaft. Ein junger, gläubiger Muslime hat erzählt, was alles in der Moschee gemacht wird. Manchmal hat er sich im Schneidersitz auf den dicken Teppich gesetzt. Die Moschee ist nicht nur wie eine Kirche sondern ein Treffpunkt, wo man im Hof auch was trinken kann und essen, wenn man mag. In der Moschee darf nicht nur der Imam sprechen sondern auch andere, Hauptsache es ist ein wissenschaftlicher Vortrag. In der einen Nische hat ein gläubiger Mann in Richtung Mekka gebetet. Es gibt einen wunderschönen heiligen Schrein an der Wand, damit man beim Beten gleich die richtige Richtung weiß und nicht lange überlegen muss. Es wurde auch erklärt, was die Gebetshaltungen von den Armen und Händen bedeuten. Das war alles sehr schön und leicht und heiter. Gar nicht ernst und schwer, und sehr innig. Die Moschee ist drinnen so sauber, so rein, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. Ich habe noch nie irgendwo einen so sauberen Teppich gesehen. Alle gehen in Strümpfen, wie im Wohnzimmer. Es ist ganz still, die Fenster sind leicht geöffnet und es weht ein leichter Wind, man hört die Blätter rauschen, sieht die Sonnenflecken auf dem Teppich und fühlt sich aufgehoben. An der Decke und überall sind wunderschöne, filigrane Arabesken und Ornamente gemalt. Die gemauerten Bögen der Säulengänge haben ein Blockstreifenmuster wie in der Alhambra. Es ist überhaupt vieles wie in der Alhambra, nur lichter und wohnlicher. Ein lichter, federleichter freundlicher Palast zu Ehren der Schöpfung. Wundervoll. Als ich gegangen bin und noch einmal zurückgeschaut habe, um die schöne Moschee ganz zu sehen, mit den beiden Minaretten, hat mich ein anderer freundlicher Muslime im Hof angesprochen und mich ebenfalls mit großer Herzlichkeit ermutigt, doch gerne hineinzugehen. Aber ich war ja schon drin, das hat er nicht gewusst. Ich habe ihm gesagt, wie schön ich die Moschee finde, er hat gestrahlt und noch fast besorgt gefragt, ob ich auch schon ein Foto von der Moschee mit beiden Türmen drauf habe? So eins müsste ich auch noch machen. Das habe ich dann auch noch gemacht. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich gespürt habe, wie rein die Atmosphäre dort ist. Er hat interessiert zugehört und gemeint, dass das nicht jeder gleich so spürt, aber so ist es. Er hat sich nett verabschiedet und ich bin aus einem arabischen Märchen direkt zur Bushaltestelle gegangen. Wie auf einer Wolke.



Mit deiner Seele hat sich meine
Gemischt, wie Wasser mit dem Weine.

Wer kann den Wein vom Wasser trennen,
Wer dich und mich aus dem Vereine?

Du bist mein großes Ich geworden,
Und nie mehr will ich sein dies kleine.

Du hast mein Wesen angenommen,
Sollt' ich nicht nehmen an das deine?

Auf ewig hast du mich bejahet,
Daß ich dich ewig nie verneine.

Dein Liebesduft der mich durchdrungen,
Geht nie aus meinem Mark und Beine.

daß ich seufze,
Gieb einen Schlag mir, daß ich weine.

Süß ist mein Weinen und mein Seufzen,
Daß ich der Welt zu jauchzen scheine.

Du ruhst in meiner Seele Tiefen
Mit deines Himmels Widerscheine.

O Edelstein in meinen Schachten,
O Perl' in meinem Muschelschreine.

Mein Zucker ist in dir zerschmolzen,
O Milch des Lebens, milde, reine;

Und unsre beiden Süßigkeiten
Genießet Kindermund als eine.

Du preßtest mich zu Rosenwasser,
Nicht seufzt' ich unter deinem Steine.

In deiner süßen Qual vergaß ich,
Daß ich die Rose war am Raine.

Da brachtest du an deinen Kleidern
Mich mitten unter die Gemeine;

Und als du auf die Welt mich gossest,
Ward sie zu einem Rosenhaine.


Dschalal ad-Din Muhammad Rumi 1207-1273
in der Übersetzung von Friedrich Rückert, 1819

03. September 2012

Hallo liebe Leser. Und Leserinnen. Da bin ich wieder. Erstaunlich, wie lange es einem vorkommt, wenn man mal vierundzwanzig Stunden unfreiwillig keinen Zugriff auf das Internet hatte. weil nun auch der heimische Router den Gang alles Irdischen gegangen ist. Aber der Hunger treibt's rein: auf zum T-Punkt und außerordentlich gut bedient worden. Ein junger Mitarbeiter, (ich schreibe jetzt nicht gutaussehend, obwohl er nicht unattraktiv war, das nervt dann ja auch langsam) stand bereits in der Tür des T-Punkt-Ladens in der Friedrichstraße und wartete auf neue Kundschaft. Ich konnte die unerquickliche Warterei schnurstracks beenden. Bestens vorbereitet hatte ich meinen halb verstorbenen Router dabei und er konnte nach einem kurzen Test den bedauernswerten Zustand bestätigen. Für solche tragischen Schicksalsschläge hat die Telekom sehr pietätvoll sofort ein Leihgerät parat, das man ohne Umstände mit einer Unterschrift in die Hand gedrückt bekommt. Zwar nicht in jedem T-Punkt vorrätig, aber das kann man ja von den freundlichen Mitarbeitern auschecken lassen, telefonisch. Im T-Punkt Weinmeisterstraße waren die Leih-Router gerade vergriffen, aber am Potsdamer Platz waren noch mindestens zwei für mich abholbereit. Gelber Klebezettel drauf und nur noch hin und abholen. S-Bahn Potsdamer Platz, wie immer ein bißchen herumgeirrt, bis ich den Eingang zu den Arkaden gefunden habe (danke an die nette Drogeriemarkt Müller-Verkäuferin an dieser Stelle, die mir mit dem Weg behilflich war) und zehn Minuten später mit Leih-Router auf dem Weg nach Hause.

Vorher war ich noch bei meiner Hausverwaltung in der Friedrichstraße, im Spreekarree. Da war ich vorher noch nie! Den netten Herrn Thiem kennengelernt, der die Kühlschranksache unter seinen Fittichen hat. Er musste natürlich über meine Erklärung, könnte gerade nicht telefonieren (IP-basierter Dings) und mailen und wollte mich mal erkundigen, juxen: "Telefonrechnung nich bezahlt, wa?", was ich selbstverständlich detailverliebt richtig gestellt habe, da ich meine Rechnungen seit geraumer Zeit pünktlich zu begleichen pflege. Die Sache ist jedenfalls in Arbeit und es gibt auch einen Liefertermin, Donnerstag, zwischen zehn und fünfzehn Uhr. Ich habe dann noch die Mieterhöhung angesprochen, aber die ist wiederum in der Hand der Hauseigentümer und der Anwaltskanzlei. Wenn ich auf das nicht vorhandene Gästeklo aufmerksam machen möchte, dann gerne schriftlich. Meinethalben. Ich habe dem Herrn Thiem dann noch klar gemacht, dass er nicht denken muss, ich wüsste nicht, was mit den Mieten in Mitte Sache ist: "ich bin ja nicht aus dieser Welt!" und will ja nun auch keinen unangemessenen Aufstand produzieren und gleich Widerspruch einlegen, nicht wahr. Aber klären möchte ich das schon, vielleicht macht es ja einen Unterschied. Guckt er wieder so friedlich wie vorher, so ein bißchen Typ Raimund Harmsdorff, aber weniger sexy, falls sich noch jemand an den Seewolf oder so ähnlich erinnert und fragt mich so ins Blaue, ob ich eine Wohnung in der Schumannstraße haben will, da wäre gerade was frei geworden, so ähnlich wie meine. Nennt den Preis, bißchen weniger als meine. Also wenn ich keine hätte, könnte mich die schon interessieren. Zur Orientierung: das Deutsche Theater befindet sich in der Schumannstraße. Haha, das wäre ja noch überkandidelter als Adresse. Und als nächstes ein Penthouse am Gendarmenmarkt, was kostet die Welt! Nein, nein, ich bescheide mich weiter mit meinem kleinen Adlerhorst am Gipsdreieck. Anschließend ruckzuck neuen Router konfiguriert, ich kann das mittlerweile im Schlaf (nach ca. zwanzig unermüdlichen, fehlgeschlagenen (aber korrekt durchgeführten!!!) Versuchen in den letzen zwei Tagen), und etwas enttäuscht festgestellt, das recht wenig in den letzten vierundzwanzig Stunden im Internet passiert ist. Ich habe praktisch gar nichts verpasst! Nur gefühlt eben. Bild mit mir selber drauf klebe ich heute keines rein, das wirkt immer so eitel, so in kurzer Folge hintereinander! (was ich aber natürlich trotzdem unverändert - OHNE WENN UND ABER - bin!)

P.S.:
da ich ja gestern Abend nicht ordnungsgemäß berichten konnte: ich war schon wieder im Vergnügungspark im Plänterwald! Diesmal überall, wo man nur mit Führer hinkommt. Darf man Führer schreiben? Also einem, der einen führt. Mann, waren das viele, mein lieber Schwan! Da ich ja charakterbedingt immer so gründlich bin, musste ich nach meinem Erstausflug, wo ich ja nicht überall war, sondern nur Bimmelbahn gefahren und mich einmal kurz hinter die Absperrung verlaufen (aus Versehen, versteht sich!) nochmal den Rest gucken gehen, großes Drachenmaul aus der Filmszene mit Cate Blanchett und Piratenschiff. Oh, das war so schön. Ich glaube, ich habe auch einen bekannten Blogger unter den anderen in der Gruppe erkannt, mir aber nichts anmerken lassen, hihi! Er hat mich mal als Freundin bei facebook angefragt und damals habe ich noch alle möglichen bestätigt aber später dann, in einer Aufräumaktion, alle die ich nicht wenigstens von einem Gespräch unter vier Augen oder unter vier E-Mails kenne, gelöscht. Da musste er auch dran glauben. Er hat manchmal ein bißchen geguckt, als ob da irgendwas klingelt, aber konnte mich glaube ich nicht zuordnen. Ich sage aber nicht wer! Seine Freundin war auch dabei und hat eine Annie Lennox-Frisur und knallroten Lippenstift!


Mein lieber Schwan!

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