21. Juli 2012

Ein ruhiger Tag.

19. Juli 2012



Ich verkneife mir die politisch unkorrekten Gedankengänge des Vormittags und vor allem, diese hier auszubreiten. Ich habe da sehr stark reflektierende Ansätze. Zum Glück hatte ich Gelegenheit, ein bißchen herumzupoltern und es wurde dann auch gut absorbiert. "Das Wichtigste ist Distanz (dazu). Das ist das Zauberwort." sagt mein Gegenüber. Richtig. Was regt mich daran eigentlich so auf. Ohne ins Detail zu gehen, ich mag es nicht, wenn jemand mit einer plakativen Opferhaltung seine Umgebung zu manipulieren versucht. Trotz vorgeblicher Schwäche ein enormes und aggressives Energiepotential zutage fördert, wenn es darum geht, persönliche Vorteile zu erwirken, was für mein Empfinden die angeblich handlungsschwache Verfassung Lügen straft. Da bin ich ganz schnell auf der anderen Seite. Ein Glück, dass ich nicht jeden Tag mit solchen Würstchen zu tun habe. Wobei ich nichtsdestoweniger ein starkes Mitgefühl entwickeln kann, wenn jemand in echter Not ist. Ich würde sicher nicht weitergehen, wenn mir jemand auf der Treppe entgegenfällt. Da läuft dann so ein automatisiertes Erste-Hilfe-Programm ab. Aber wahrscheinlich stimmt es, dass ich nur auf extreme Notsituationen reagieren würde. Vernünftigerweise habe ich schon früh realisiert, dass mein Helfer-Syndrom eher in der Liga Naturkatastrophen zum Tragen kommt. Sicher erinnern sich noch Viele, dass es Ende der Siebziger bis in die Achtziger hinein, angesagt war, Sozialpädagogik zu studieren. Ich hätte mich nie getraut, laut zu sagen, dass ich keine Affinität zu Helfer- und Pflegeberufen habe. Dagegen durfte man sich bei jeder Gelegenheit über BWL-Studenten lustig machen. Na gut, die waren auch nicht auf meiner Wellenlänge. Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge interessieren mich ehrlich gesagt erst seit jüngerer Vergangenheit. Inzwischen bin ich sogar regelrecht fasziniert von Unternehmern und Unternehmerinnen, die ihr eigenes Baby in die Welt setzen und zum wirtschaftlichen Erfolg führen. Da ist viel Magie und Suggestionskraft im Spiel. Und das hat mich schon immer interessiert. Ich will ja in den Bereichen etwas lernen, wo ich noch nicht völlig souverän bin. In anderen Angelegenheiten fühle ich mich virtuoser, aber das nimmt auch langsam andere Dimensionen an. Für mich war eine sehr interessante Erkenntnis der letzten Jahre, das es wichtig ist, die Energie nicht in die Breite zu streuen, sondern selektiv vorzugehen. Man muss aber auch bestimmte Erfahrungen gemacht haben, um zu identifizieren, wann und wo die Gefahr droht, verheizt zu werden. Da habe ich feine Antennen entwickelt. Mit die interessantesten und auch befriedigensten Situationen waren, wenn ich etwas (finanziell durchaus nicht Uninteressantes) ganz friedlich ablehnen konnte. Gefragt zu werden ist immer schön, das reicht mir oft schon als Egotrip. Und dann ziehe ich mich wieder in meinen Elfenbeinturm zurück. Ich gebe zu, es ist heutzutage in jeder Hinsicht schwer, an mich heranzukommen. Das liegt unter anderem daran, dass ich mich in jedem Zusammenhang frage, was bekomme ich zurück, wenn ich etwas gebe. Produziere, Lebenszeit investiere. Ich habe das Gefühl, dass ich mich das zu viele Jahre nicht genug gefragt habe, zu schnell und bereitwillig aktiv geworden bin. Viel verschenkt, in allen erdenklichen Bereichen, aber keinen angemessenen Ausgleich erhalten. Daran, dass ich den Begriff angemessen verwende, erkenne ich, für wie teuer ich mich offensichtlich halte. Ziemlich teuer. Exklusiv teuer. Und ich bin es in jeder Hinsicht wert. Das Wunderbare an einem Blog ist, dass man solche unerhörten Sachen einfach schreiben kann. Und ich rate Ihnen und Euch allen, ein Blog dafür zu nutzen, Euren wahren Wert in die Welt zu rufen. Natürlich gibt es auch Spinner, die es überziehen, aber die sind meistens auch ganz unterhaltsam, wenn sie es sehr übertreiben. Denn plätschern muss es wirklich nicht. Nicht im Blog und auch nicht im Leben. Und geheuchelte Demut und Bescheidenheit braucht niemand. Nur echte. Gute Nacht aus dem Elfenbeinturm.

18. Juli 2012



Das freut mich so sehr. Gerade schrieb mir Lutz, Nicos guter Freund, der sich damals auch um ihre Beisetzung in Berlin gekümmert hat, dass er heute an ihrem Grab war und ein Foto gemacht hat. Heute ist ihr Todestag. Am 18. Juli 1988 starb sie auf Ibiza an einer Gehirnblutung. Ich hatte im Juli vor fünf Jahren ein großes, gerahmtes Bild an ihrem Grab hinterlegt, das sie zeigt, mit einer Widmung. Ich fand damals, ihr Abbild sollte in irgendeiner Weise am Grab zu sehen sein. Ich gab mir Mühe, den Rahmen wasserdicht zu verschließen, aber natürlich dringt die Feuchtigkeit dennoch irgendwie ein und man sieht die Patina wachsen. Ich war zuletzt am 14. Juni 2008 an ihrem Grab, da sah man schon die ersten Spuren. Das Bild steht immer noch dort, fünf Jahre sind es nun schon. Das freut mich so. Lutz, Lüül, der Musiker, der neben seinen Solo-Projekten nun seit vielen vielen Jahren mit den Siebzehn Hippies unterwegs ist, stolperte vor ein paar Jahren über meinen kleinen Film, den ich bei meinem zweiten Besuch an ihrem Grab gedreht habe. Er war davon so gerührt, dass er Kontakt mit mir aufnahm. In seiner Autobiographie hat er viel über seine Zeit mit Nico geschrieben. Sie waren in den Siebzigern ein Paar und es gab eine Zeit, in der Nico in seinem Elternhaus Unterschlupf suchte, gar nicht weit von dem kleinen Friedhof im Grunewald entfernt. Später blieben sie gute Freunde. Ich habe heute keinen Champagner hier, sonst würde ich noch einmal mit ihr anstoßen, so wie ich es vor fünf Jahren am Grab gemacht habe. Aber vielleicht später mit einem guten Glas Bordeaux. Den hätte sie bestimmt auch nicht verachtet. Lutz erwähnte noch, dass Patti neulich auch das Grab besucht hat. Patti Smith und Nico hatten guten Kontakt und große Sympathien füreinander. Als Nicos erstes Harmonium gestohlen wurde, ging Patti los und schenkte ihr ein neues. Vielleicht hat Patti sich ja über ihr Efeugrab gebeugt und das Bild genauer betrachtet und meine kleine Widmung gelesen.

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