02. Januar 2012

Schon komisch, wenn man zufällig über einen Wikipediaeintrag über den aktuellen Stand der privaten Verhältnisse von jemandem erfährt, dem man andere Verhältnisse zugeordnet hatte, miteinander zu tun habender Weise. Seltsam, das in einem Lexikoneintrag zu lesen, ohne es vorher durch den persönlichen Kontakt wenigstens am Rande mitbekommen zu haben. Na gut, gehen wir davon aus, dass man mit seinem Scheitern nicht hausieren geht, aber wie kommen solche Informationen in diese Wikipediaeinträge? Muss der Betroffene zustimmen, dass der Stand der privaten Beziehungen erwähnt wird? Grübel, grübel. Es betrifft mich zwar nicht weiter, aber ich stelle das Kuriosum fest, diese Irritation. Das muss schon nicht einfach sein, wenn bei zunehmender Öffentlichkeit die privaten Beziehungen von Außenstehenden abgehandelt werden. Vielleicht greifen deswegen so viele Prominente zu stimmungskonditionierenden Hilfsmitteln, um den ganzen Quatsch von Getratsche und Gerede auszuhalten. Aber sie haben es ja vorher gewusst. Einige beherrschen ja doch die große Kunst, ihre privaten Beziehungen völlig undercover zu pflegen. Und diejenigen, denen das gelingt, erklären es damit, dass sie der Presse bei diesem Thema nicht zuarbeiten, eine strikte Grenze ziehen. Kann man schlussfolgern, wer mit seinem privaten Beziehungskrempel in der Öffentlichkeit vorkommt, hat versäumt die Grenze zu setzen oder zeigt sich kooperativ. Na ja, alles nicht mein Problem. Musste angesichts dieser zufälligen Entdeckung an eine andere Geschichte denken. Eine Frau erzählte mir vor Jahren, sie sei als Patientin beim Arzt gewesen, im Wartezimmer lagen verschiedene Zeitschriften aus. Eine Publikation der aufgefächerten Magazine war aus dem Laden, bei dem sie arbeitete. Die neueste Ausgabe einer monatlich erscheinenden Zeitschrift. Beim eher absichtslosen Durchblättern der Neuerscheinung fand sie ihren Namen mit der Information, dass sie für eine bestimmte Sache die Ansprechpartnerin sei, wovon sie bis zu diesem Arztbesuch keinerlei Kenntnis hatte. Nach ihrer Rückkehr, wieder genesen, erfuhr sie in einem spontan anberaumten Gespräch, dass sie ab sofort dieses neue Wirkungsfeld inne hat. So richtig überraschend war die Überraschung dann aber leider nicht mehr. Kann alles passieren. Das Leben macht Purzelbäume, die man sich als Drehbuchautor nicht herausnehmen dürfte, ohne sich den Vorwurf einzuhandeln, hoffnungslos konstruierte Geschichten abzuliefern.

01. Januar 2012

Ich habe gerade das Datum getippt und bemerkt, dass die Zahl 2012 eine für mich viel interessantere Aura hat, als 2011. Kann ich schlecht erklären. Die Zahl wirkt schon rein visuell auf mich visionärer. Aufstrebender. Mögen andere an Weltuntergang denken, der stand ja schon häufiger auf der Agenda. Zweitausendelf wirkte als Zahl bereits passiv und zurückgezogen. Ich bin da natürlich auch befangen. 2012 ist offener. Moderner. Experimentierfreudiger. Dynamischer. Behaupte ich einfach mal so, Kraft meiner Wassersuppe. Astrologen gucken in dem Jahr gebannt auf das wiederkehrende, Unruhe stiftende, hochexplosive Pluto-Uranus-Quadrat, das wir im März 2011 an Fukushima studieren durften. Da ist die letzte Messe noch nicht gesungen. Die persönlichen Konstellationen von Individuen stehen aber auf einem anderen Blatt. Den Stier-Jupiter habe ich im letzten Jahr nicht großartig bemerkt. Von wegen schönes Trigon zu meiner Sonne. Dafür aber Pluto, der sich bereits im ermutigend kraftspendenden Sextil zu meinem Skorpionmars befand und sich nach einigem Hin und Her nun endlich wieder dynamisch auf diese Konstellation zubewegt. Ich glaube hoffe bete, etwas überwunden zu haben, eine Sache, die mich die letzten drei Monate sehr beschäftigte, mir Kraft nahm. Etwas körperliches. Ich habe tatsächlich angefangen zu beten. Und noch strikter gelebt. Ich vermute, denke, beides hat geholfen.



Aber nun das neue Jahr, das ich wirklich von Herzen willkommen heiße. Mir sind in den letzten zwei Jahren Dinge widerfahren, über die ich so schnell nichts schreiben werde können. Ich habe zwar keinen Weg gesehen, aber bin einfach weiter gegangen. Die Dinge vor Augen gehalten, die noch gut sind, in meinem Leben. Und jetzt möchte ich Hundertsieben werden. Oder eine andere schöne Zahl mit Sieben. Nur Siebenundvierzig wäre mir zu früh, um zu gehen. So alt werde ich in diesem Jahr. Und Siebenundfünfzig ist mir auch zu bald. Und Siebenundsechzig auch. Ab Siebenundsiebzig lasse ich mit mir reden. Aber auch nur bedingt. Immerhin ist Vera von Lehndorff im kommenden Mai Dreiundsiebzig und wenn ich sie so sehe, fände ich Siebenundsiebzig doch auch entschieden übereilt. Mein erster Januar 2012 begann in gewisser Weise spektakulär, da ich meiner bereits Ende November beendeten privaten Prohibiton endlich Taten folgen ließ. Ich bunkerte in meinem Kühlschrank seit einer Einladung zwei übriggebliebene Dosen Prosecco vom Berliner Currywurstmuseum. Die gab's mal gratis und ich dachte, wenn du mal Gäste haben solltest, sorge vor! Punkt Mitternacht öffnete ich als mein exclusivster Gast eine der beiden gut gekühlten Dosen, mit einem eher mittelmäßigen Geschmackserlebnis rechnend. Der Augenblick war mir nicht zu schade, um die alkoholhaltige Flüssigkeit auf zwei Champagnergläser zu verteilen und mit mir selber anzustoßen. Aus so einem Champagnerkelch schmeckt doch alles gleich viel besser. Ein erfrischendes Getränk zur Mitternachtsstunde, das mir wohl bekommen ist. Ich war dann auch ein bißchen stolz deswegen, weil ich mich endlich überwunden habe, pünktlich zur Geburtstunde des neuen Jahres.



Gut ausgeruht nach festem Schlaf, unverkatert und insgesamt guter Dinge stand ich auf und war bereit, wichtige Dinge anzugehen. Ein kleiner Neujahrsausflug stand an. Zuerst den Müll runterbringen und dann mal Fotos von der Hütte hier mit mir drauf machen. Hab ich noch nie von unten fotografiert, meinen kleinen Kensington Palast. Die Luft war mild und ich musste gar nicht weinen. Die Sonnenbrille hab ich nur aus Gewohnheit aufgesetzt. So gefällt sogar mir spazierengehen. Frost und Schnee hat mir kein bißchen gefehlt, müsste ich lügen. Dann in mein Atelier - nein halt! - vorher war noch etwas ganz Wichtiges zu erledigen. Ich bin zur Sparkassenfiliale in der Hermannstraße und habe meinen Kontostand geprüft und neues Wirtschaftsgeld für Januar abgeholt. Den Kontostand hab ich sogar fotografiert! Na ja. Ein bißchen albern, aber ich kann mich eben noch freuen. Und dann bin ich in mein Atelier, mein stiefmütterlich vernachlässigtes Kabuff, und habe in den Briefkasten geguckt und zur Feier des Tages ein bißchen sauber gemacht. Man muss nach einigen Monaten immer ein paar Sachen machen, auch wenn man gar nicht da war. Zum Beispiel das alte Herbstlaub vom Balkon putzen. Und die Reste vom Feuerwerk. Hat sich gelohnt. Alles wieder picobello. Ging eigentlich ganz fix. Im Briefkasten war nur Reklame. Dann bin ich wieder heimgefahren, in die Auguststraße, mit meiner U 8. Und habe neue Umschläge präpariert. Ich bin bereit für das neue Jahr.



Allen, die mich gut leiden können, wünsche ich ein schönes, glückliches, gesundes und heilsames und so weiter Jahr. Was eben so gebraucht wird. Bei Eugene hab ich mit Panzerknackerlachen unter den Neujahrsglückwunsch geschrieben, dass ich durchaus nicht Allen ein gutes neues Jahr wünsche, aber dafür ein gerechtes. Ihr wünsche ich natürlich ein supergutes, weil sie es verdient hat. Und ihr auch. Und ich auch.

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