16. Dezember 2009
Eine Geschichte für sich.



Und wie ich einmal hundertfünfzig Bilder verlor. Ich muss an ein Interview denken, bevor es das Internet gab. Eine nach Los Angeles ausgewanderte Deutsche war mit Feuer in ihrem Haus konfrontiert. Einer dieser schwer zu löschenden Waldbrände. Eine sehr wohlhabende Frau. Sie hatte einen Filmmogul geheiratet. Sie erzählte, dass sie eine Kiste gepackt hat, mit den Dingen, die ihr am Wichtigsten sind, für den Fall, dass wieder ein Feuer ausbricht. In der Kiste waren Fotoalben von sich und ihrer Familie. Und ein paar Videocassetten mit Filmaufnahmen der ersten Lebensjahre ihres Kindes. Sonst nichts. Kein Schmuck, kein Geld.
Vor einigen Tagen war ich kurz davor ungefähr 159 Bilder hochzuladen. Ich machte ein paar schwerwiegende irreparable Fehler. Und diverse file recovery-Programme konnten nach einer Defragmentierungsorgie nur noch elf Bilder wiederherstellen. Der Rest vermurkste jpgs, bei denen auch eigens erfundene jpeg-Reparierungsprogramme aufgaben. Das war nicht weltbewegend. Nicht für den Erdkreis. Aber wie ich doch an diesen Augenblicken hänge. Die Bilder zeigten einen Entstehungsprozess eines noch größeren Bildes. Ein großes Bild einer großen Verrückten. Ich fing am 28. Oktober damit an und begann am 14. November die einzelnen Arbeitsschritte im detail zu fotografieren.
Ich war ganz verliebt in diese Makroaufnahmen von irgendeiner Ecke des Bildes, einem Schriftzug, einem von Hand gekritzelten Datum und dem Ort dahinter. 17. Mai 2008, Sakamoto. 14. Juni 2008, Berlin-Arizona. 27. September 2009, Hanflabyrinth. Jetzt schließe ich das Kapitel der nicht mehr auffindbaren Bilder. Ich habe ein paar verschwommene filmstills dazwischen geklebt. Damit es mehr Bilder werden. aber es werden nicht mehr 159. Ich hab sie ja auch im Kopf, das ist es gar nicht... ich wollte sie dir nur zeigen, Cosmic. Was ich da gemacht habe, all die Tage in meinem Atelier. Als ich nicht einmal mehr bloggte. Aber jetzt hängt es in deinem Badezimmer und vielleicht - nein sicher - komme ich mit meiner Kamera daran vorbei und mache noch einmal verrückte Nahaufnahmen von diesem materialisierten Monster, Bild und Leinwand gewordenem photostream, unserem Lebensstream. "Cosmic, a set on flickr".



Und wie ich einmal hundertfünfzig Bilder verlor. Ich muss an ein Interview denken, bevor es das Internet gab. Eine nach Los Angeles ausgewanderte Deutsche war mit Feuer in ihrem Haus konfrontiert. Einer dieser schwer zu löschenden Waldbrände. Eine sehr wohlhabende Frau. Sie hatte einen Filmmogul geheiratet. Sie erzählte, dass sie eine Kiste gepackt hat, mit den Dingen, die ihr am Wichtigsten sind, für den Fall, dass wieder ein Feuer ausbricht. In der Kiste waren Fotoalben von sich und ihrer Familie. Und ein paar Videocassetten mit Filmaufnahmen der ersten Lebensjahre ihres Kindes. Sonst nichts. Kein Schmuck, kein Geld.
Vor einigen Tagen war ich kurz davor ungefähr 159 Bilder hochzuladen. Ich machte ein paar schwerwiegende irreparable Fehler. Und diverse file recovery-Programme konnten nach einer Defragmentierungsorgie nur noch elf Bilder wiederherstellen. Der Rest vermurkste jpgs, bei denen auch eigens erfundene jpeg-Reparierungsprogramme aufgaben. Das war nicht weltbewegend. Nicht für den Erdkreis. Aber wie ich doch an diesen Augenblicken hänge. Die Bilder zeigten einen Entstehungsprozess eines noch größeren Bildes. Ein großes Bild einer großen Verrückten. Ich fing am 28. Oktober damit an und begann am 14. November die einzelnen Arbeitsschritte im detail zu fotografieren.
Ich war ganz verliebt in diese Makroaufnahmen von irgendeiner Ecke des Bildes, einem Schriftzug, einem von Hand gekritzelten Datum und dem Ort dahinter. 17. Mai 2008, Sakamoto. 14. Juni 2008, Berlin-Arizona. 27. September 2009, Hanflabyrinth. Jetzt schließe ich das Kapitel der nicht mehr auffindbaren Bilder. Ich habe ein paar verschwommene filmstills dazwischen geklebt. Damit es mehr Bilder werden. aber es werden nicht mehr 159. Ich hab sie ja auch im Kopf, das ist es gar nicht... ich wollte sie dir nur zeigen, Cosmic. Was ich da gemacht habe, all die Tage in meinem Atelier. Als ich nicht einmal mehr bloggte. Aber jetzt hängt es in deinem Badezimmer und vielleicht - nein sicher - komme ich mit meiner Kamera daran vorbei und mache noch einmal verrückte Nahaufnahmen von diesem materialisierten Monster, Bild und Leinwand gewordenem photostream, unserem Lebensstream. "Cosmic, a set on flickr".
g a g a - 16. Dezember 2009, 01:29