07. juni 2005

"und da war johanna, die große starke frau mit der stimme zarah leanders. johanna war die attraktion auf der bühne. sie sang beim strippen. sie hatte nur ein lied im programm und ein paar spärliche handbewegungen, mit denen sie ihren körper entkleidete, vor dem ein rubens vor ehrfurcht erstarrt wäre. sie stand dann fast nackt, mit dem rücken zum publikum auf der bühne, die beine leicht zu einem festen stand gespreizt, die runden strammen arme in die runden strammen hüften gestemmt, und wiegte ganz leicht und andeutungsweise ihren gewaltigen, festen körper im takt des novak-liedes. dann sang sie mit verruchter stimme: „aber der novak läßt mich nicht verkommen, aber der novak läßt mich nicht verkommen.“ das war ungeheuer beein- druckend. sie strahlte etwas von einer überfrau aus, und die männer näherten sich ihr mit dem größten respekt. johanna war verschlossen, ihr leben war offensichtlich so tragisch, wie ihre stimme zu singen vermochte. sie hat sich das leben genommen. der novak hatte sie verkommen lassen."

da fällt mir komischerweise jetzt erst beim tippen wieder ein, dass in meinem ausweis, unter anderem, auch johanna steht. nur virginia, die amerikanische ex-ehefrau (mit hinternlangen, mich tief beeindruk- kenden indianerhaaren und einem matratzenlager statt möbeln) des cousins meiner mutter nannte mich so, bei unserer einzigen begeg- nung – ich war vielleicht elf. sie sprach den namen englisch aus 'joana'. keine sorge - ich werde mich nicht verkommen lassen. sämtliche selbstmordüberlegungen wurden zu ende gedacht und für schlecht befunden.
...
"das milieu hatte seine anfängliche exotik verloren. ich war schnell zur insiderin geworden. seine inneren gesetze, seine zwangsläufige amoralität, seine abhängigkeiten und gnadenlosigkeit begannen mich zu berühren und abzustoßen. in einer dramatischen nacht, als der gutmütige dicke gerd, halb wahnsinnig vor eifersucht und bewaffnet mit einem riesigen fleischerhaken, seine schöne schreiende erika über die kleine freiheit trieb in der absicht, sie zu zerfleischen, verließ ich die bar, die straße, das milieu. daß es mich festhalten könnte, ich mich in ihm verlieren könnte, hatte ich nie befürchtet."

das schreibt eine frau, die auf ihrem lebensweg ein paar monate als stripperin auf st. pauli gearbeitet hat. sie sagt u. a. über sich und ihre geschichte: „ich bin parteilich, subjektiv und emotional. nur auf diese weise habe ich mir eh und je die welt erschlossen, mich den menschen zugewandt und haben sich die menschen mir zugewandt.“ diese zeilen sprechen mich sehr an. ihr name ist inge viett. das buch heisst nie war ich furchtloser.

05. juni 2005

kuerbis
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