08. mai 2005

farn
heute in berlin (oder 'wohin du gehst, da bist du dann')

ich war zwanzig, als ich nach berlin kam. anfang april 1986. bilderbuch- frühling. wir schwammen in der krummen lanke, liefen barfuß im bikini durch den wald, direkt von der wohnung quer über die straße, die argentinische allee, nach einem halbnackten frühstück auf der wiese im garten. ich lieh mir jacquelines fahrrad, bei der ich unterschlupf fand und holte uns frisches sonnenblumenbrot bei dem kleinen bäcker an der u-bahn-endhaltestelle. butterbrot. alles war so einfach. wie tanzen. wenn man tanzen einfach findet.

mein erster frühling in zehlendorf. kreuzberg weit weg. verrückte nächte in schöneberg, warmherzige paradiesvögel, nachtfalter. vogelgezwit- scher nach durchfeierten nächten in kleinen bars. die blaue stunde. sonnenaufgang. licht, flirrendes licht, sommer.

viele, die nach berlin kamen, bewegten sich in anderen ecken. ich hatte unverschämtes glück, nicht ausgerechnet am kottbusser tor mein anfängerglück suchen zu wollen. manchmal traf ich sie in der nacht, und sie staunten, dass es einen sandstrand geben sollte. an der havelchaussee. sie staunten bauklötze. und ich schüttelte den kopf. kalte bilder kannte ich nur aus dem fernsehen. ja glück. ich fühlte es. und lief heiter, in leichtfüßiger demut durch die breiten alleen. ich durfte hier sein. dankbarkeit. nichts anderes. wie sollte man so jemandem anders begegnen, als - freundlich und warm...

bernd begemann singt 'berlin war stärker'. sehr melancholisch singt er es, auf seinem weg zurück nach hamburg. man sollte nicht versuchen, mit der stadt zu kämpfen. wie könnte man nicht verlieren. man muß mit ihr spielen und all die kämpfe und krämpfe vergessen. dieses müssen und wollen. darauf hat niemand lust. verbissenheit ist so langweilig. demut ist etwas anderes. etwas ganz anderes.

vielleicht tragen manche, die scheitern, diese fixe idee in sich, dieses 'if you can make it there, you make it everywhere'. 'los, gib mir, funk- tioniere, großkotziger moloch, zeig was du drauf hast'. ich verstehe, dass er nein - pardon - sie darauf keine lust hat. berlin ist ein andro- gynes wesen, und zugleich sehr frau. sentimentale diva, die oft zuviel trinkt und einen kater hat. sie darf das.

wer soviel einstecken muß, darf sich auch sinnlos betrinken. dann muß man sie einfach eine weile in ruhe lassen. wer von ihr ein lächeln haben möchte, sollte ihr zwei oder drei aspirin bringen und vorsichtig über den schweren kopf streicheln. und sie wird lächeln. und wie.

07. mai 2005

sandunderde
sand. erde. irgendwo in berlin

g a g a
ANH 6. MAI 2024 UM...
06.05.24, 15:08
g a g a
g a g a
Kavi V. Der Frühling...
03.05.24, 22:33
g a g a
g a g a
Isabel Bogdan Ha,...
02.05.24, 14:45
g a g a
g a g a
Margarete 1. Mai 2024...
01.05.24, 23:41
g a g a
MARGARETE 30. APRIL...
30.04.24, 14:32
g a g a
Lydia G. Toller Typ!
29.04.24, 21:49
g a g a
Jan Sobottka bei mir...
29.04.24, 21:06
g a g a
Ina Weisse Schöne...
29.04.24, 20:08
g a g a
g a g a
Gaga Nielsen 28. April...
28.04.24, 01:17
g a g a
Zucker 27. April 2024...
27.04.24, 23:22
g a g a
P.P.P.S. gibt zig...
27.04.24, 17:05
g a g a
g a g a
NeonWilderness
g a g a
Zucker 27. April 2024...
27.04.24, 13:54
g a g a
Jon Tinic Ein Setup...
26.04.24, 08:42

21.47
a
April
april 2004
april 2005
april 2006
april 2007
april 2008
April 2009
April 2010
April 2011
April 2012
April 2013
April 2014
April 2015
April 2016
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren