17. märz 2004

"was kunst ist, wissen sie ebensogut wie ich, es ist nichts weiter als rhythmus. wenn das aber wahr ist, so beschwer ich mich nicht mit imitation oder mit seele, sondern gebe schlicht und einfach rhythmus mit jedem beliebigen material, straßenbahnfahrscheinen, ölfarbe, holzklötze, ja da staunen sie bauklötze, oder mit dem wort in der dichtung, dem ton in der musik, oder wie sie wollen.

darum sehen sie sich nicht das material an, denn das ist unwesentlich. suchen sie nicht versteckt irgendeine imitation von natur, fragen sie nicht nach seelenstimmungen, sondern suchen sie trotz des ungewöhnlichen materials, den rhythmus in form und farbe zu erkennen. mit bolschewismus hat das ebensowenig zu tun wie der moderne bubikopf. dafür ist es die essenz aller kunst, das heißt, jedes kunstwerk aller zeiten mußte diese primäre forderung erfüllen, rhythmus zu sein, sonst war es nicht kunst.


kurt schwitters. hm ja naja schon auch - doch doch. „...beschwer mich nicht mit seele...“ – sehr putzig

„...der gegensatz von kunst ist nicht natur, sondern gut gemeint...“

gottfried benn. jaja, der benn hats drauf gehabt, keine frage - 'abschied' lesen und auf die knie fallen

kunst ist nicht lehrbar

zitat des bildhauers kricke auf der website der kunst-akademie düsseldorf. sehr einladend eigentlich, als werbende überschrift für eine kunsthochschule...

kunst ist eine lüge, die uns die wahrheit erkennen läßt.“

pablo picasso. hm auch nicht schlecht

alle kunst ist gänzlich nutzlos

oscar wilde. na ja er nun wieder...

"(...) infolge der erweiterung des kunstbegriffs (u. a. durch j. beuys) sind allgemeinverbindliche aussagen nicht möglich.“

lexikon. lexikon find ich gut

vielleicht ist 'kunst' einfach nur alles menschenwerk, das selbst erwachsene unvermittelt kindliche laute ausstoßen lässt. (oohh...) - ja, vielleicht das. allerdings bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob die definition und anwendung dieses komischen elitären begriffs der menschheit je genützt hat. braucht man dieses wort? ich nicht.

ich kann mich nicht wirklich entsinnen, je in der - egal ob positiven oder negativen leidenschaftlichen äußerung über irgendein musikalisches, darstellendes, lyrisches, bildnerisches werk diesen leicht drögen (um nicht zu sagen: intellektuell-unterkühlten) begriff gebraucht zu haben.

oder sagt man je: „wie der soundso singt, das ist kunst“ man sagt doch eher: „oh, das ist ja schön...“ oder „guck mal, das ist ja toll, die farben...“ ist ja auch wurscht. auf jeden fall lassen sich viele leute von dem begriff reichlich beeindrucken. manchmal derart, dass sie in ausstellungen vor exponaten stehen, die sie in keiner form verstehen (bauch sagt nee - kopf sagt nee) aber dennoch meinen, verstehen zu sollen.

ich sage euch: leute, geht einfach weiter, wenn das dingens, das da zufällig rumsteht euch nichts sagt. dann hat es die/der sog. künstler/in eben schlicht und ergreifend nicht geschafft, die idee zu kommunizieren. gewichse halt. war vermutlich schön für ihn oder sie persönlich, kann man aber geflissentlich ignorieren.

ich war bislang u. a. in ungefähr fünf bis sieben ausstellungen, in denen reichlich picassos zu sehen waren. pablo war durchaus genial, aber eben nicht immer. da hängt auch immer wieder langweiliges, mittelmäßiges, unausgegorenes von ihm zwischen all dem wunderbaren herum. er hatte einen überdurchschnittlichen output, das muss man ja auch mal wissen. er hat gemalt, wie andere ausatmen. manchmal stinkt man eben nach knoblauch, da ist er keine ausnahme. (- und ich liebe ihn sehr -). nur: man muß keinen kniefall machen, wenn man nicht von selber weiche bekommt, oder?

13. märz 2004



briba ist mein liebling. ein wunderschöner unbekannter erdbewohner, ein kleiner brasilianer. mit briba würde ich mich sofort verabreden. er sieht einfach unheimlich nett aus. ich glaube, mit ihm kann man prima reden, oder auch einfach nur in den himmel gucken. im nächsten leben werd ich ein blatt, auf dem er sich ausruhen kann. das wird bestimmt schön

12. märz 2004

nein nein... nicht schon wieder irgend so ein erlesenes zitat

ich finde es doch recht interessant, zu beobachten, wie man (‚ frau, alle, die sich (ent)äußern - ich sowieso) sein öffentlich wahrnehm- bares profil manipuliert, indem man über jenes spricht, anderes elegant unter den teppich kehrt. letztlich versuchen wir alle nur in irgendeiner form für uns selbst reklame zu machen. „sollen alle mal sehen, wie geistreich und eloquent ich bin“. freilich - das zuzugeben, hat bereits schon wieder einen gewissen charme.

irgendeine psycho-studie weißdergeier, hat zutage gebracht was eigentlich klar wie kloßbrühe ist (komisch - woher kommt eigentlich der vergleich? die mehlgeschwitzten soßen an serviettenknödeln meiner böhmischen großmütter waren alles andere als durchsichtig - sie sehen: schon wieder wird scheinbar am rande eine persönliche information eingeflochten = kommt aus sippe mit zwar traditions- verhafteter jedoch nicht zu verachtender küchenkultur - könnte sich vererbt haben, schlüsselqualifiktion: kann kochen): - so, was kommt jetzt - bla bla bla, dass also jegliches kund getanes kreative streben und bemühen in völlig-scheißegal-welchem metier letzten endes wiederum dem arterhaltungstrieb entspringt. schon klar: es gibt transzendentes erleben, göttlich empfundene auflösung in der kunst, gerade musik, tanz, eintauchen in farbe, licht bis zur annähernden bewußtlosigkeit, das auch - aber eben: auch, außerdem.

die bescheidene formel: das ehrgeizige ‚herzeigen’, ausgewiesene präsentieren des erschaffenen ist nichts anderes als sexueller wettbewerb, vorteilssicherung, lebensversicherung, allianz für die eigene arterhaltung. ginge es nur um das persönlich erhebende erleben des künstlerischen schöpfungsaktes, gäbe es keine notwendigkeit das erschaffene öffentlich zu verbreiten oder besser: zu vermarkten. gut: es gibt noch die motivation, die erlebte transzendenz teilen zu wollen, sich zu verströmen, gemeinsames erleben zu schaffen. das auch. aber die entscheidung, die eigenen machwerke als ‚professionell’ gelten lassen zu wollen, entspringen dem zeugungs- und vermehrungsdrang des egos.

geldverdienen? geld lässt sich auch anders und meistens anders leichter machen. aber: der profi lebt nach unserem verständnis von seiner kunst, kann sich damit über wasser halten, oder bemüht sich, wenigstens den eindruck zu vermitteln, er könne es: mit seiner kunst sich und seine art erhalten, im wahrsten sinne des wortes. das verdiente geld zahlt nicht nur miete, sondern klopft anerkennend auf die eigene schulter. die zellen jubilieren, denn beifall wird von den kleinen dingern übersetzt in: dein wesentliches sein ist gut, gefällt, du bist erwünscht, hast eine hiermit erwiesene seinsberechtigung, bist richtig gut/es zell-material).

und mehr, uneingestandener, unbewusster: mit der nach außen zur schau gestellten art des geldverdienens definiert der mensch (hier am beispiel: künstler) den kreis der für ihn/sie bevorzugt in frage kommenden kandidaten für den künftigen gemeinsamen genpool, dem der art(sic!)erhaltende nachwuchs entspringen soll. wer die künstlerfahne vor sich herträgt, zieht das zu ihm nach eigenem verständnis am besten passende genmaterial an, das die hoffnung auf ein fortleben der eigenen ideale in der nachkommenschaft gewährt. interessanterweise funktioniert der mechanismus auch, wenn kein bewusstsein eines kinderwunsches (oder sogar das gegenteil) da ist. den zellen ist es offensichtlich scheissegal. das programm des umherirrenden zeugungsmaterials läuft auch dann ab. und wie immer unschlagbar clever, hat mama natur in die schlüsselsituation des plans das orgiastische erleben eingebaut. ganz schön schlau die alte frau.

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