tage wie dieser oder so ähnlich. schwer enttäuscht im kaufhaus in der puppenabenteilung. keine kleinen lammlederanoraks, keine fell- stiefelchen für michaela. hässlicher babykrempel mit schleimigen applikationen. man schämt sich schon beim hinschauen.
gut versteckt schwarzrote inlineskater. immerhin. sogar in ihrer größe. der eine geht ohne die radkufe als stiefel für den winter. und ein weicher roter schal mit fransen. die komische mütze dazu kann sie als poncho anziehen. aus der alten schwarzen baumwollsocke, die das sockenmonster wie üblich in der waschmaschine übrig gelassen hat, ein schönes warmes strickkleid bis übers bein gemacht, für die große schneeballschlacht. wir hatten nämlich schnee heute. ist zwar schon wieder weg aber er kommt ja vielleicht noch mal und dann geht's natürlich zur abhärtung gleich raus.
saublöd vorhin bei butter lindner. hole ich immer den rothschildwein für die gesundheit. stehe ewig mit zwei auf den glastresen gepackten flaschen und den scharfen nüssen, vier verkäufer hinterm tresen, stehe mir ungefähr zehn minuten, gefühlte hundert, die beine in den bauch, längst schon die scheine in der hand. die sehen immer nur die, die neu zur tür von links rein kommen.
ich überlege schon, ob ich einfach gehe, merkt ja keine sau. kann ich mein geld behalten. man will ja auch die hochwichtigen verkaufsverhandlungen mit den neuen kunden nicht durch unqualifizierte zwischenrufe unterbrechen. dann langt's mir. ich teile der langweiligen kompanie gut hörbar mit, dass ich mich ganz ausgezeichnet ignoriert fühle, zumal hier in dem laden, in dem ich regelmäßig einkaufe. ich kann meinen wein auch woanders kaufen! rufe ich erbost und irgendwie entgegen meiner absicht.
erst fünf minuten vorher noch mit dem gedanken gespielt, einen trotzigen abgang zu machen und als kindisch verworfen. gucken mich vier verkäufer und innen mit offenem mund an. nicht, dass mich einer zurückgehalten hätte. kenne ich sonst nicht, von dem laden, die sind eigentlich immer sehr zuvorkommend. das personal wechselt aller- dings in einem rhythmus, den ich noch nicht ganz durchschaut habe. an manchen tagen sind ganz zauberhaft zuvorkommende junge frauen und männer im verkauf. aber heute halt nicht. blöderweise dann im spar nebenan ein gesöff erstanden, dass man lieber nicht weiter erwähnt.
daheim die drei gekauften apfelsinen auf den küchentisch geknallt. gegrübelt, ob ich sonst über gebühr verwöhnt und hofiert werde in dem laden und deswegen so ungehalten war. beschlossen, dass da heute einfach blöde verkäufer waren. die guten werfen einem während man wartet, einen geistesgegenwärtigen blick zu, um ihre wahrnehmung aus dem augenwinkel zu zeigen.
tage, an denen einem dauernd das messer ausrutscht und man sich morgens den kaffee über die nackten beine gießt. dabei war der eigentlich erst gegen abend so. ich sollte dringend meine astrologin konsultieren.
im fernsehen dann allerletzter, aber wirklich hinterletzter versuch altmans shortcuts irgend etwas abzugewinnen. noch langweiliger als vor zig jahren beim ersten anlauf. was für ein haltloses geschwätz. und die gruselige synchronisation. ton weg, musik an. mozarts requiem, leonard bernstein. oh je. hat mich auch nur gerade geritten, weil gerade frisch geliefert. kam gar nicht gut heute. der blöde film nervt sogar ohne ton. fernseher ganz aus. andere musik an.
dann selten dämlich und ungeschickt in der küche rumgebrutzelt. abgehackte bewegungen. leicht versalzen. das gegenteil von was man als virtuos bezeichnet. dabei kann ich das eigentlich. beim griff zu den zwiebeln mehr so zufällig hinter den ungelesenen bücherstapel geschaut. schon irgendwie toll gestreift, so eine apfelsine. komischer abend irgendwie. na ja, hauptsache gesund.