18. September 2025



30. August 2025, Keitum, Mieze mit Gaga an Friesenwall. Auf dem Weg zur Adresse Am Kliff 13, zum "Altfriesischen Haus seit 1640". In meiner Tasche u. a. Ausflugs-Proviant, selbstgeschmierte Klappstullen mit Pumpernickel, Butter, Trüffelsalami, Cornichons, frisch gemahlenem Pfeffer und Senf. Beim Kampen Kaufmann muss man nehmen, was man kriegt, dann kauft man halt die Trüffelsalami. Hat nicht unangenehm hervorgeschmeckt. War ok!





18. September 2025





Puppenstübchen Keitum. Hortensienbüsche gibt es überall auf Sylt, in einem Ausmaß, als ginge es um einen Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde. Die vielfach gleichartige Bepflanzung der possierlichen Gärten mit Hagebuttenhecken, Dünenrosen, Buchs, Sanddorn, Rhododendren und eben Hortensien liegt nicht nur am eleganten Aussehen dieser Büsche, sondern auch an ihrer guten Verträglichkeit mit der salzhaltigen Meeresluft. Die packen das und machen was her. Hier auch schön zu sehen, der beliebte Friesenwall, darauf Bepflanzung in Tradition eines Bauerngartens, wilde Wiesenblumenmischung. Das Reethaus hat eine Besonderheit. So ein Spitzgiebel über dem Hauseingang ist oft zu sehen, aber seltener farbig abgesetzte Einfassung, wie hier in schönem Blaugrün. Ob die verspielte Malerei an dem anderen Hauseingang mit den Figuren auf den Türblättern irgendeine friesische Tradition zeigt, kann ich nicht beantworten. Das habe ich auch nur einmal gesehen, an diesem Schmuckkästchen in Keitum.



18. September 2025







Keitum, Gurtstig 17. Die Loro Piana Boutique mit schweizerischen Wurzeln, hier auf den Bildern, führt u. a. Pullover aus der babyweichen Vicuña-Faser, der flauschigen Wolle einer ganz arg putzigen, wildlebenden Alpaka-Art. Ungesponnen kostet Vikunja-Wolle 400 bis 600 Euro pro Kilo – Kaschmir ist dagegen mit 200 Euro vergleichsweise ein Schnäppchen, von simpler Schafwolle für fünf bis sechs Euro pro Kilo ganz zu schweigen. Nach dem Waschen und Verspinnen liegt die Vikunja-Wolle bei 1000 Euro das Kilo. Ein leichter Schal liegt je nach Hersteller und Ausführung für 1200 bis 4000 Euro in Luxusboutiquen, ein Paar Vikunja-Socken kostet 400 bis 800 Euro, ein Pullover 2500 bis 5000, ein Strickmantel schon mal 20 000 Euro. Wir dürfen davon ausgehen, dass mindestens einer der beiden Herren vor der Boutique einen Vikunja-Pullover trägt, evt. auch preisgünstigeres Baby-Cashmere, ebenfalls im Sortiment des Geschäfts am Gurtstig erhältlich.



Beides ist sehr löblich, da es der jüngst erlassenen, hiesigen Kaschmir-Verordnung für Strandbesuche (Kurkarte Plus) entspricht, derzufolge jeder Strandbesucher mindestens ein Kleidungsstück aus Kaschmir (sinngemäß alternativ Vikunja) tragen muss. Andernfalls droht ein Ordnungsgeld. Es soll tatsächlich einige empörte Westerländer gegeben haben, die sich ob dieser Verordnung echauffierten. Nicht nachzuvollziehen. Zumal es wirklich fair ist, dass das erschwinglichere Kaschmir Maßstab der Vorgabe ist. Bei Vikunja hätte man die Empörung noch nachvollziehen können. Meine Güte! Wir wissen ja, was Marie Antoinette darüber gedacht hätte. ("...sollen sie doch Vicuña (...)")

18. September 2025



Meerestöne beruhigen. Abgeschlossene Vermögensbildung auch.





18. September 2025







Keitum. Erste Eindrücke wenige Schritte nach dem Aussteigen aus dem Inselbus. Kunstgalerien. Wer Sylt nur aus der Berichterstattung kennt, meint vielleicht, es sei arg viel Gewese um diese Nordsee-Insel. Aber das ist eben einer der Aspekte, die das besondere Flair ausmachen. Galerien und Boutiquen, die man sonst nur aus sehr urbanen Orten kennt, Innenstadtbezirken, Metropolen. Auch Föhr habe ich ausgiebig entdeckt, aber das sind hier komplett andere Vibes, obwohl Föhr so nah ist und auch nette Strände und Friesendörfchen mit Friesenwällen hat. Man muss es wirklich mit eigenen Augen gesehen haben, was sich in Kampen und Keitum abspielt. Hier wird eine Ästhetik kultiviert, wie ich sie sonst aus Fotostrecken über die Hamptons kenne. Musste vorgestern lachen, als ich eine Reportage in einem online Interior-Magazin über die neue Innenausstattung eines Hideaways auf Sylt fand, neu durchgestylt von einem namhaften Innenausstatter. Überschrift des Artikels: "Bloß kein Hamptons Style!" Das war wohl die Vorgabe des Besitzers des auszustattenden Premiumobjekts. Dem entnehme ich, dass es durchaus nicht nur bei mir die Wahrnehmung von "Hamptons Style" auf Sylt gibt. Wobei ich den sehr schön und passend und anheimelnd finde. Der Stil korrespondiert exzellent mit den Reethäuschen, wäre mein geringstes Problem. Aber vielleicht ist das für betuchte Trendsetter mit Eigenheim auf Sylt inzwischen altbacken. Das mag wohl sein.





17. September 2025



Es wäre unhöflich gewesen, sich um das Dessert herumzudrücken. Es gab neben Dessertklassikern diese Pfannkuchen, kess "Pfannkolini" genannt, wahlweise natur mit Vanillezucker oder Apfelringen oder Blaubeeren von Dittmeyer's Bioblaubeerhof. Es wurden alle geordert und alles probiert. Mir haben die mit den Blaubeeren am besten geschmeckt. Dazu ein guter starker Café Crème, den sich eigentlich mein Tischnachbar bestellt hatte, aber er war immer noch vollumfänglich mit diversen anderen Getränken beschäftigt, so überließ er mir den guten Kaffee. Sämtliche Herren am Tisch waren mittlerweile vom Kümmel zu einem anderen bernsteinfarbenen Branntwein gewechselt, ich glaube, es war der Rum auf der Karte: "Zacapa Centenario 23 Yo Rum Gran Reserva", wohl aus Guatemala. Wollte ich sicherheitshalber nicht verkosten. Es war noch gar nicht so spät, aber mir kam es vor, als hätte das Gelage mindestens fünf Stunden gedauert, als es im Großraumtaxi wieder zurück nach Kampen ging. Danke an Dittmeyer’s Austern Compagnie in List, so heißen die Betreiber offiziell, für diesen exorbitanten Genuss, der natürlich entsprechende Preise hat - aber die Portionen waren stattlich, da wurde nicht gegeizt. Aus dem Autofenster konnte man wieder die große, weiße Wanderdüne von List sehen, schnurgerade führt die Straße nach Kampen. In der Gästetruppe waren auch Besucher, die in einem Kampener Hotel untergebracht waren, in dem ich auch gerne ein Zimmer gebucht hätte, es war ausgebucht. Nun hatte die eine Dame vorgeschlagen, sich das Hotel, das auch eine kleine Bar beim Frühstücksraum hat, mal anzusehen, es war schon zappenduster und sie zeigte mir das Zimmer, das sie mit ihrem Mann für das Wochenende gebucht hatte. Sehr kuschelig, aber ein bißchen klein für zwei Personen, das war glaube ich Zimmer #15. Edel möbliert, das gesamte, ganz fein durchgestylte Hotel "Village". Für Alleinreisende eine Empfehlung. Ein anderes Mal.





17. September 2025





Hauptgänge: [...] "Pfanne Royal" (links von mir - Garnelen/ Miesmuscheln/Calamari/ Jakobsmuscheln/Sylter Royal gedämpft/ Julienne-Gemüse/Tomaten/Knoblauch/Chili), "Fenchel-Pernod Pfanne" (ich - mit Garnelen/Schalotten/Tomaten), "Miesmuscheln aus der Nordsee" (rechts von mir - m. Weißwein-Curry-Kokos- oder Weißwein-Kräutersud mit Knoblauch & Chili oder Weißwein-Tomatensud mit Knoblauch & Chili-Sud), "Spaghetti Aglio/Arrabiata/Tomate-/Butter-/Hummer-/Currysauce" (schräg gegenüber - mit Garnelen, Parmesan). Und immer wieder neue Lagen vom unvermeidlichen Helbing-Kümmel. Ich weiter den 2018er C&L Berthier Sancerre und viel Wasser ("Waterkant Flut").



17. September 2025



Nächster Gang - will alles probiert werden! Man lebt nur einmal. Vom dazwischen gereichten Kümmelschnaps habe ich zum Glück nur das erste Glas probiert. Ich blieb bei dem feinen Sancerre.





In der gußeisernen Austerngrillpfanne als Zwischengang: Variationen gratinierter Wilder Sylter Royal mit Gemüse/Kilpatrick/Kräuterbutter/ Pernod-Butter/Trüffelbutter/Blattspinat/Champagner-Kraut/Gurke-Kaviar/Apfel-Kaviar/Chimichurri/Sherry/Erdbeere-Blaubeere usw.



17. September 2025







Erster Gang. Dazu eine Flasche Sancerre. Gott aus Frankreich könnte schon mal in Betracht ziehen, Urlaub auf Sylt zu machen.

17. September 2025







Royaler Content aus Sylt. Es finden sich zwar einige Sylterinnen mit mutmaßlich adeligen Stammbäumen, aber der wahre Hochadel, ja die Königin von Sylt, ist eine Auster, eine besonders große, die wild von Austernbänken auf der Wattseite von List geerntet wird, die "Wilde Sylter Royal". Und dann gibt es die "Sylter Royal" aus der Zucht. Die Austernfischerei hat ein zugehöriges Restaurant, in dem beide essbaren Kostbarkeiten, aber auch andere Meeresschätze so frisch wie nur denkbar auf den Tisch kommen. Hinter dem Gastraum ist eine Halle mit Wasserbecken, wo die reifen Austern, die schon aus den Netzen geholt wurden, fangfrisch aus dem Wasserbecken auf den Teller kommen. Eine wahre Köstlichkeit. Wenn man die Auster nicht einfach so schlürfen mag, gibt es zig Varianten der Zubereitung, auch überbacken mit Spinat oder Käse, da ist für jeden, der Meerestiere grundsätzlich mag, etwas dabei. Ein besonderes Restaurant.

g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
Mehr Historie über...
16.09.25, 20:56
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
g a g a
Jan Sobottka Sieht...
12.09.25, 18:22
g a g a
g a g a
Margarete 9. September...
09.09.25, 23:00
g a g a
g a g a
ANH 6. September 2025...
06.09.25, 20:33
g a g a
Ina Weisse Wenn einer...
05.09.25, 20:19

21.47
a
April
april 2004
april 2005
april 2006
april 2007
april 2008
April 2009
April 2010
April 2011
April 2012
April 2013
April 2014
April 2015
April 2016
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren