27. September 2011



Genau hinschauen. Das Leben ist kurz. Man kann da ganz schnell durchgehen. Durch jede Tür, durch jedes Tor. Aber das mache ich nicht. Weil es ganz besonders dadurch wird, dass man es als besonders versteht. Ein Privileg. Es zu etwas Besonderem macht. Wahrscheinlich funktioniert das mit jedem Ort und jedem Zeitpunkt. Noch dazu, wenn der Ort tatsächlich sehr besonders ist, herausragend, warum sollte man beiläufig durchgehen. Unter einem solchen Himmel. Das wäre doch nicht angemessen. Im Grunde kann man jeden Augenblick in einer Weise erhöhen, dass man von Pathos sprechen kann. Den Augenblick und den Ort aus der Gleichgültigkeit, der Beiläufigkeit heben. Das ist gar nicht schwer.



Wenn man eine Kamera auf sich gerichtet sieht, egal ob gefilmt oder fotografiert wird, erhöht sich die Selbstwahrnehmung. Man bekommt eine Idee davon, dass es auf jeden Augenblick ankommt. Wie man ist, wie man fühlt, in genau diesem Augenblick, der dann für immer festgehalten sein wird. Der zur teilbaren Erinnerung wird. Und das wird das Leben gewesen sein. Auch das. Die inneren Bilder kann man nur selbst erinnern. Die äußeren erinnern auch die anderen. Von den inneren Bildern erzählen die Geschichten, die geschrieben sind. Wenn die innere Geschichte auf die äußere Geschichte trifft, die zu Bildern materalisiert ist, kann man das Ganze erahnen, dann. All das, was wesentlich gewesen sein wird.

25. September 2011



Je länger ich mich beobachte, umso theatralischer komme ich mir vor. Dieser Selbstdarstellungsdrang. Nicht einmal gespielt oder verstellt, aber dieser Drang, sich darzustellen. Wenn ich das sachlich diagnostiziere, frage ich mich, ob das einfach von Hause aus stärker in meinem Charakter angelegt ist, oder ob es sich um eine eigenmächtige Wiedergutmachung aufgrund zu geringen Zuspruchs in prägenden Kindheits- und Jugendjahren handelt. Wie auch immer - irgend etwas daran scheint heilsam zu sein. Man sagt das auch Menschen nach, die ins Schauspielfach streben, ohne den vordringlichen Ansatz, Menschen unterhaltsam beglücken zu wollen. Sie wollen gesehen werden. Angeschaut werden. Liebende, zugewandte Blicke in hoher Dosis empfangen. Diese Energie von Blicken ist keineswegs zu unterschätzen. Lebenselixier. Was richten strenge oder argwöhnische Mütter- und Väterblicke an. Oh Gott. Ich will das Thema gar nicht weiter ausführen. Absatz.

Chronologisch ordentlich wie ich bin, beginnt auch die nächste Entdeckungsreise, zu einem mir überraschend wichtig gewordenen Ort in Berlin, zuhause. Ich überlege, was ich anziehe, wenn ich einen Ort aufsuche. Was ist atmosphärisch angemessen. Bequem soll es sein. Denn meine Ausflüge dauern immer ein paar Stunden. Wenn man sich nicht rundherum wohl fühlt, sieht man auch auf den Bildern ein bißchen verklemmt aus. Eingeklemmte Taille und eingezwängte Füße ist nach Adam Riese eingeklemmtes Lächeln, eingezwängte Psyche. Zu Riefenstahls Drehzeiten dort, wo ich mich auf den Weg hinmachen würde, trug man in jenem heißen Sommer 1936 auch Brillen gegen die blendende Sonne. Aber die Fassungen waren doch eher aus Metall als aus Kunststoff. Filigrane Modelle. Ein bißchen wie meine Kenzo-Brille mit den blau verspiegelten Gläsern. Derlei Extravaganz hat es da freilich nicht gegeben. Als ich ebendort in einem Ausstellungsraum war, sah ich Leni Riefenstahl zufällig auf einem alten Foto mit einer Schirmmütze. Hatte ich gar nicht erinnert. Na ja. Ich habe mein Bestes gegeben um keinen unangemessenen ästhetischen Bruch vor Ort zu verursachen. Und das ist mir auch gelungen. Morgen oder übermorgen geht es weiter. Das Bild da oben ist schon kurz vor dem Ziel. Es stammt aus der S-Bahn. Irgendwo zwischen Hackeschem Markt, Berliner Hauptbahnhof und Olympiastadion. Da ging es nämlich hin. Aber das kommt dann morgen. Oder übermorgen. Oder Überübermorgen. Eins nach dem anderen.



Jetzt muss ich schlafen gehen, weil ich viel um die Ohren habe, in diesen Tagen. So viel, dass ich seit Freitag sogar das Telefon ausgestöpselt habe, weil ich so erholungsbedürftig bin. Man vergebe mir und gewähre mir ein paar geruhsame Stunden daheim.

24. September 2011



Die Tempelhofer Freiheit
. Start- und Landebahn. Airstrip. Skater. Läufer. Radfahrer. Kids. Frauen. Männer. Ich. Ewig her, dass ich Rollschuh gelaufen bin. Oder Skateboard gefahren. Nein, nein, hab ich nicht gemacht. Ich war zu Fuß da. Es gefiel mir aber schon, die Skater zu sehen. Und die einkufigen, glitzernden Rollschuhe. Die schnellen, ausladenden Bewegungen. Ich muss noch mal hin, zu der anderen Seite. An dem Tag kam ich über den Zugang in der Oderstraße. Ging zuerst zu den Pionierfeldern mit den Holzpfählen und den Brutplätzen für die Vögel und den wilden Gärten. Vor drei Jahren war ich mit Jan im Flughafengebäude, bei der Fotobild. Und irgendwann noch früher bin ich auch von Tempelhof geflogen. Ich weiß nicht mehr genau wohin. Irgendein innerdeutscher Flug. So ein ganz kurzer, wo es nicht mal Essen gab. Aber wer vermisst schon Flugzeugessen. Es fehlt dann eher eine Etappe der ritualisierten Zuwendung. Hier in Berlin gab es viel Gedöns, als Tempelhof für immer als Flughafen geschlossen wurde. Dabei ist noch alles da, was man sentimental bedenken will. Und noch viel mehr. Ich mag sehr, was daraus geworden ist.

20. September 2011

Wie fange ich an. Also: ich bin da neulich so spazierengegangen. Auf einmal ist alles ganz bunt geworden! Da waren so komische Blumen und Sachen. Nein, ich habe keine Drogen genommen! Das war früher, viel früher, mit den Drogen! Also, um es kurz zu machen: ich war bei Pippi Langstrumpf. Ich bin mir ziemlich sicher. Fast zu tausend Prozent! Sie war zwar nicht persönlich da, aber man hat genau gemerkt, dass sie überall ihre ordnende Pippi-Hand im Spiel gehabt hat. Dort an dem komischen Ort, mit dem komischen Namen. Den ich gar nicht sagen will! Auf keinen Fall! Der Ort ist geheim! Streng geheim! In Berlin! Da wo die Rosinenbomber gelandet sind. Bitte nicht weitersagen. Ist auf jeden Fall schon super. Und ganz schön bunt! Ach so, das hab ich ja schon geschrieben. Ich will jetzt auch gar nicht weiter verraten, was die Leute da alles machen, und wie das alles kommt. Nur, dass man sich die Bilder jetzt ganz viel anschauen muss, weil in drei Jahren ist alles wieder weg! Dann läuft nämlich der Pachtvertrag von Pippi aus. Aber vielleicht schickt ihr der Häuptling von Takatukaland ja eine Kiste mit goldenen Talern und sie kann den Herrscher von Berlin überreden, ihr ein bißchen Zeit zu geben.



Weil dann sind bestimmt alle Salatköpfe und Blumen noch viel größer. Und man kann unter den großen, wippenden Blüten im Schatten sitzen und ein Nickerchen machen. Auf den Bänken aus Obstkisten und alten Fenstern und Türen. Und Erdbeeren essen. Und die Bienen summen. Mitten in Berlin. Da, wo die Rosinenbomber für immer ins Gedächtnis der Berliner geritzt sind. Man kann auf der Bank sitzen und daran zurückdenken. Wie schön das war. Und wie schön es jetzt doch ist. Und sich freuen.

19. September 2011

Ich gratuliere dem Berliner Abgeordnetenhaus zum Einzug der orangen Piratenflagge, auch wenn ich die Jungs nicht gewählt habe. Ja ja, gibt auch Piratinnen, schon klar. Als mich das Schicksal vor zwei Jahren auf ein Piratentreffen ins Wahlkampflokal "Breipott" in Kreuzberg verschlagen hat, waren es allerdings ungefähr 97 Prozent junge Männer, die leider nicht ganz so witzig ausgesehen haben, wie der junge Mann da auf dem Plakat. Das hat sich wohl geändert. Frische Brise aus einer Ecke, die bisher nicht im Abgeordnetenhaus vertreten war, was dem System gut tut. Wie sagen die Jungs: "Klarmachen zum Entern Ändern". Na dann, herzlich Willkommen, Ihr Digital Natives.

18. September 2011



Die unbekannte Schöne, die ich fast übersehen hätte. Ja, übersehen hätte. Wäre schade gewesen. Passiert ja nicht so oft, dass man durch einen solchen Garten läuft. Eigentlich gehört diese seltene Blume, von der ich nicht weiß, wie sie heißt, in eine andere Reihe, die noch kommt. Über einen Garten, ein Anbaugebiet mit einem bizarren Namen und bemerkenswerten Anblicken. Ich tigerte durch das anarchische Gartenlabyrinth und eine Gärtnerin, die auf der Bank vor ihrem kleinen Beet in der Abendsonne saß, sprach mich an. "Willst du mal etwas Besonderes sehen?" Die Frage war eigentlich lustig in Anbetracht des Ortes, an dem es vor Absonderlichkeiten nur so wimmelte. Ich freute mich aber, dass sie mich so freundlich ansprach, weil ich eigentlich in fremdem Territorium herumlief, wenn es auch keinen Zaun gab. "Schau mal, die Blume da. Die hab ich aus Neuseeland mitgebracht. Den Samen geschmuggelt. Ist die nicht schön?" "Ah! Oh ja." "Die kannst du doch mal fotografieren! Ich hab es schon ganz oft versucht, aber es wird einfach nichts." "Ja, das ist nicht einfach, sie ist so filigran. Und sie bewegt sich. Man braucht eine ruhige Hand." Ich versuchte die zarten gefiederten Blüten einzufangen, aber die Sonne sank schon. Auf dem Display sah ich kaum ein Bild mit guter Schärfe. Aber ich ließ nicht locker. Ich wollte ihr unbedingt wenigstens ein Bild zeigen, das ihrer Blume angemessen wäre. Von der sie übrigens selbst nicht wusste, wie ihr Name ist. Die Bilder waren nicht brillant, aber ich konnte ihr zwei, drei zeigen, die immerhin diese Härchen schön einfangen. Sie freute sich. "Und schau mal, ich hab noch eine Pflanze aus Neuseeland! Willst du einen Ableger haben? Hab ich auch als Samen mitgebracht, weil sie so schöne rosa Blüten hat, aber bei mir hat sie noch nie geblüht." "Wenn du magst?" "Schau, du musst sie einfach nur ins Wasser tun, ganz einfach, dann kriegt sie Wurzeln." Sie nahm einen Trieb von der Kletterpflanze aus Neuseeland, von der sie ebenfalls nicht wusste, wie sie heißt. Ich sagte vielmals Dank und lief weiter. Den jungen Trieb an der Hüfte, unter den Gürtel geschoben. Die kleine Liane schwang bei jedem Schritt mit. Als die Sonne unterging, war ich wieder zurück in den Straßen und kam mir ein kleines bißchen vor wie Robin Hood.

17. September 2011

So. Ich habe mich jetzt entschieden. Ich bin für ein komplett neues Wahlsystem. Keine Lust, morgen eine Partei zu wählen. Ich will einzelne Programmpunkte wählen und stärker vertreten wissen, aber nicht eine ganze Partei, keinen Kraut- und Rüben-Sack voll Behauptungen und Personen. Mein Dilemma ist, dass mir der Wahlomat die Parteien vorschlägt, bei denen die meiste Übereinstimmung mit meinen Vorstellungen zu finden ist, was mich jetzt auch nicht überrascht, aber eigentlich habe ich keine Lust das jeweilige Partei-Menü komplett zu wählen. Weil immer auch irgendwelche Menü-Punkte im Programm stehen, die mir nicht zusagen. Und das ist bei allen Parteien der Fall. Kann man nicht für jedes Problem-Thema eine Handvoll Sachverständige ins Rennen schicken und welche These zu einem Thema die meisten Stimmen kriegt, ist dann halt die Marschrichtung, wurscht welche Partei. Mir gefallen zum Beispiel Politiker von allen Parteien und ebenfalls von allen Parteien nicht. Na gut, ich hab mir nicht alle angeschaut, zum Beispiel bin ich jetzt nicht so richtig in der Lage, einen NPD-Politiker zu benennen, den ich angenehm finde.



Wie auch immer - ich will vorrangig inhaltliche Entscheidungen treffen und innerhalb der Einzel-Thesen bitte Vorschläge mit Foto und Kurzbiographie (eventuell noch ein Video, damit ich mir den oder die besser vorstellen kann), wer dafür auf die Barrikaden gehen will. Zum Beispiel zur Frage, ob das Tempelhofer Feld Indianerland bleiben soll oder langweilig bebaut werden, wähle ich: Indianer. Dazu möchte ich auf dem Zettel drei bis fünf Kandidaten sehen, die das auch wollen, mit Ganzkör Gesichtsfoto. Da such ich mir dann zum Beispiel Jürgen Trittin aus. Oder Judith Holofernes. Weiß ich noch nicht, entscheide ich in der Kabine! "Dann wähl halt Grün!" wird jetzt manch einer denken. Hab ich aber nicht so ganz richtig Lust obwohl die mehr Thesen vertreten, die ich auch befürworte als zum Beispiel die Piraten, obwohl die wieder andere Sachen drin haben, die ich gut finde. Nicht nur die Plakate. Aber sowohl Grüne als auch Piraten verteten in einem völlig anderen Themenbereich eine Linie, die ich anders gehandhabt sehen möchte. Da finde ich mich dann sogar bei der CDU wieder.



Oder noch eher bei der SPD als bei den Grünen und den ganzen Kleinrebellen-Parteien. Wen ich zum Beispiel als Politiker und Mensch auch immer super fand, war Norbert Blüm. Der ist ja nicht mehr aktiv, oder vielmehr nur als Kinderbuchautor, soviel ich weiß, aber den würde ich immer wählen. Oder Heiner Geißler. Und auch unseren Wowi. Ich will aber nicht SPD wählen. Und schon gar nicht CDU. Und auf keinen Fall FDP. Und die anderen kleinen Bürgerinitativen überzeugen mich auch nicht so recht. Abgesehen von der Anti-PowerPoint-Partei versteht sich. Kleiner Scherz, die gibt's ja nur in der Schweiz, aber ich bin in Berlin und muss morgen wählen! Bestimmt haben viele ähnliche Entscheidungsschwierigkeiten wie ich. Vielleicht sollte ich eine Selbsthilfegruppe gründen. Oder besser noch eine E-Petition an den Deutschen Bundestag richten, dass ich für die Abschaffung von Parteien-Wahl bin fordere! So, nun wissen alle Bescheid, was mich in den letzten zwei Stunden beschäftigt hat. Wird wahrscheinlich etwas spontan morgen. Mal gucken.

14. September 2011

Noch mal Indianerland. Adler in der Freiheit. Mehr als einer. Was will ich mehr. Manchmal ist alles genug, ausreichend. Man hört auf, sich zu beschweren. Und obgleich man längst nicht alles hat, was man sich so zusammengewünscht hat in vielen Lebensjahren, ist alles gut soweit. Nicht "so weit ganz gut". Schon besser. Ich meine blauer Himmel und große Freiheit.



Es ist schon in Ordnung, wenn die Dinge in die Gebetsmühle gehen. Gebetet werden. Denn so schaut man in den Himmel, sieht erst den einen Vogel, dann den anderen. Dann zwei. Dann alle. Von allen Seiten. Es ist eine Charaktersache. Dieses Ausloten, von allen Seiten. Vielleicht, um fertig zu werden. Gesehen, verstanden, begriffen zu haben. Die Lektion, die es in sich trägt. Zum Beispiel diese Himmelsbilder, in einem Sommer, der mir gut gefallen hat. In seiner unaufgeregten sanften Bläue. An manchen Tagen ganz tief. Ich habe es ausgelotet. Das ganze Blau. Die ganzen Himmel. Und wenn ich mit allen Himmeln fertig bin, kann ich wieder weiter. Zu einem neuen Horizont, einem neuen Himmel. Bis ich alle Himmel gesehen habe. Dann bin ich reif für den anderen. Ganz oben, da über den Wolken. Noch weiter drüber. Wo hinter dem blauen Zelt das Licht zu gleißen beginnt. Bis alles explodiert. Vielleicht in Licht. Und vielleicht sogar Glückseligkeit.

11. September 2011

"Das ISTAF ("Internationales STAdionFest") ist auch 2011 größtes Meeting der Welt! Mindestens 53.000 Zuschauer sehen zehn Weltmeister von Daegu und vier amtierende Weltrekordhalter. Das gab’s noch nie beim Internationalen Stadionfest ISTAF: Unter den 220 Athleten sind gleich vier amtierende Weltrekordhalter, 22 Weltmeister und acht Olympiasieger! Sie kommen, um dem ältesten und größten Leichtathletik-Meeting der Welt zu gratulieren. Denn das Internationale Stadionfest Berlin wird in diesem Jahr 90 Jahre alt. Auch das Berliner Olympiastadion, mit dem das ISTAF seit 1937 untrennbar verbunden ist, hat Grund zum Feiern: Es wird 75 Jahre alt. Kein Wunder, dass die Gratulanten aus aller Welt nach Berlin kommen".



Und auch ich darf heute gratulieren! Hab eine Karte geschenkt gekriegt. Ich war seit meiner Schulzeit auf keiner Sportveranstaltung mehr. Sport war ja eines meiner absoluten Hassfächer. Aber durch meine Beschäftigung mit Leni Riefenstahl und dem Olympiafilm und dem Olympiastadion habe ich jetzt doch Blut geleckt. Außerdem ist es bestimmt eine tolle Atmosphäre, wenn soundsovieltausend Zuschauer mit den Sportlern mitfiebern. Leider kann ich auf die Schnelle keine Kameragräben ausheben lassen, wie das Leni Riefenstahl seinerzeit veranlasst hat, um die Athleten freigestellt vor dem Himmelszelt einzufangen. Aber irgendwelche interessanten Begegnungen ergeben sich ja immer für mich und meine kleine Kamera. Das Wetter sieht auch gut aus.

Geburtstagswetter zum Neunzigsten und Fünfundsiebzigsten. Wahnsinn. Seit 1921 gibt es das Stadionfest. Das ist schon eine beeindruckende Tradition. Da ich die Sportstars im Einzelnen ja nicht kenne und es nun auch nicht mehr hinkriege, die Gesichter zu den Namen der Weltrekordler und Olympiasieger zu lernen, um dann gleich zu sehen, wer da gerade am Start ist, verlasse ich mich auf das Publikum und die Ansagen. Ich gehe mal davon aus, dass man das einfach spürt. Vielfaches Raunen wird durch die Menge gehen! Hoffentlich gibt es auch Fahnen im Publikum von allen Ländern. Fahnen finde ich toll. Ins Olympiastadion passen über 70.000 Zuschauer, 53.000 Karten sind verkauft. Da es so ein besonderes Fest heute ist, kommen bestimmt noch mehr. Und 220 Athleten! Hammer. Übrigens Hammerwerfen interessiert mich besonders. Und Speerwerfen! Und Kugelstoßen. Sag ich jetzt mal so spontan. Das ZDF überträgt live ab 15:50 Uhr. Um elf Uhr ist Einlass im Stadion, dann gibt es ab zwölf Uhr Vorprogramm und um 12:30 ist schon Speerwurf dran. Leider nur Frauen. Komisch eigentlich, dabei ist das doch so ein anmutiger Sport, gerade auch für gut gebaute Männer. Na ja, ich muss eben nehmen, was ich kriege. Die Sporttrikots der Männer sind ja bei den Leichtathleten auch immer ärmellos fällt mir ein. Das finde ich auf jeden Fall sehr gut. Vielleicht gibt es ja sogar eine Fanfare, wenn es losgeht. Das wäre ganz nach meinem Geschmack. Ordentlich Traritrara und Gedöns! Bin jetzt doch ein bißchen kribbelig, muss ich zugeben!



Vorgestern hab ich mir bei Edeka in der Rosenthaler Straße extra als Proviant Mini-Tetra-Pack-Orangensaft-Schachteln gekauft. Als Proviant sind bei Getränken nämlich nur Tetra-Packs mit maximaler Größe 0,5 Liter erlaubt. Wenn ich mehrere davon mitnehme - meine Saft-Tetrapäckchen sind ja kleiner - darf ich das bestimmt. Zwei oder drei. Und zwei oder drei Äpfel. Sportliche Kost! Ich hab mich ja nicht zum Fotografieren akkreditiert, daher hoffe ich, dass ich überhaupt reinkomme mit meiner Kamera. Die sind da schon streng. Zum Glück laufe ich aber ja eh nicht mit so einer Bohrmaschine mit kanonenmäßigem Objektiv rum. Da könnte ich mich ja gar nicht bewegen. Wird schon klappen. Schließlich will ich ja nur Bilder für mein privates Erinnerungsalbum machen. Damit ich später mal sagen kann: "Schau! Ich war auch dabei, beim großen Stadionfest, als es neunzig Jahre alt geworden ist!". Fragt sich nur, zu wem ich das dann mal sage, dereinst. Na ja, wird sich schon irgendjemand finden, der sich für meine Erlebnisse von früher interessiert. Von damals. Vom elften September 2011.

10. September 2011




Das Pferd war auf der Koppel. Ich. Das wilde Pferd. Als Kind und besonders als junges Mädchen hat mich mein Vater oft mit einem Pferd verglichen. Vielleicht weil ich schon immer groß war und wegen meines Schädels. Und vielleicht weil die Bewegungen oft ungestüm waren. Das sind sie immer noch. Ich glaube, er hatte Recht. Er mochte Pferde, er hatte welche als Kind. Eines mochte er besonders. Er musste es zurücklassen. Manchmal zeigte er das Foto mit dem Pferdekopf. Ein schönes Tier. Mit großen dunklen Augen. Lange Wimpern, wie sie nur Pferde haben. Oder vielleicht Kühe. Die haben auch lange Wimpern. Ich ja nicht so.





Arizona, weil ich Arizona besonders gerne mag. Irgendein Reporter hat auch etwas von Arizona geschrieben, wegen der Weite. Alles groß hier. Der Arizonahimmel mit den aufgepfählten, bemalten Leinwänden ist an einem Ort, der eine lange Geschichte hat. Jetzt heißt er Freiheit. Ein weites Feld neben der südlichen Startbahn des stillgelegten, legendären Flughafens Tempelhof. Die neuere Start- und Landebahn wurde für den reibungslosen Ablauf der Luftbrücke gebaut. Und es gibt dort noch andere bemerkenswerte Dinge. Aber zuerst war ich dort, wo ich an Arizona dachte.



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