28. November 2020























Geheime Einblicke. Das Universum meines Badezimmers. Neu ist die Reihe der Bilder unter dem gestreiften Fries. Einige der schönsten Werbe-Fotografien aus Vanity Fair. Und auf der Waschmaschine das kleine ovale Döschen und darüber der Rahmen mit den langen Dior-Beinen. Und daneben Liz. Alles Sachen, die mir Glam|Volker überlassen hat. Und den Bildband "Stars", und die Interview-Ausgabe mit Barbra Streisand. Liz hing bei ihm in der Küche, über dem Kühlschrank und hat eine wunderbare Patina. Ich liebe das vergilbte Papier der Seiten alter Zeitungen und Illustrierten. Nun habe ich keinen Platz mehr für weitere Bilder. Aber es sind ja nun auch wahrlich genug. Obwohl ich auch Ambiente mit minimalistischer Einrichtung mag, sofern es sehr schöne Stücke sind, wird bei mir jeder Raum zum eklektischen Wohnzimmer. Wenn auch der Waschraum zum Salon wird, verfügt man über ein Zimmer, also ein Boudoir mehr, quasi!













22. November 2020







"VF I", 42 x 59 cm, Papier auf Papier, Lackmalstift, Nov. 2020, Überbleibsel-Verwertung aus meiner kleinen Vanity Fair-Werkstatt. Staatliche Museen v. Gaganien. Steht im Flur, links von der Wohnungstür, unter dem wachsamen Auge von Pablo Picasso.

22. November 2020



DIESSEITIG BIN ICH GAR NICHT FASSBAR. DENN ICH WOHNE GRAD SO GUT BEI DEN TOTEN, WIE BEI DEN UNGEBORENEN. ETWAS NÄHER DEM HERZEN DER SCHÖPFUNG ALS ÜBLICH. UND NOCH LANGE NICHT NAHE GENUG.

Paul Klee, (1879 - 1940) Grabinschrift, Zitat von 1920

20. November 2020

Gestern Abend, ja fast schon Nacht, lange mit Ina telefoniert. Viel gab es zu erzählen, auszutauschen, nach längerer Zeit. Wir sprachen aber nicht nur über den Abschied von ihrer Mutter Eva und meinen letzten Wochen mit der exzessiven Beschäftigung mit (dem "Weltkulturerbe" möchte ich beinah sagen) Vanity Fair, sondern auch über meine kürzliche Lektüre von Françoise Gilots Erinnerungen an ihr Leben mit Picasso.



Ein Buch, das in den Sechziger Jahren erschien, das Ina schon mehrfach mit Gewinn gelesen hatte, und von dem ich auch schon lange wusste, es aber doch nie las, bis vor kurzem. Picasso hatte als es erschien, er lebte ja noch, versucht, zu erwirken, dass es zurückgezogen wird. Françoise nahm sich einen Anwalt und bekam das Recht zugestanden, ihre Erinnerungen zu veröffentlichen, da keine Unwahrheiten nachzuweisen waren. Sie erinnert sich, dass Picasso ihr einige Zeit nach dem Urteil Respekt bekundete und ihr quasi - ganz ohne Ironie - gratulierte, da es ihm gefiel, wenn jemand einen Sieg errang. Er mochte Sieger.

Ich gebe das aus der Erinnerung wieder, das muss ich in einem begleitenden Artikel gelesen haben. Ich mochte das Buch, das mit dem berühmten Foto von Robert Capa geschmückt ist, wo man Picasso am Strand hinter ihr sieht, einen großen Sonnenschirm mit Fransen über sie haltend. Ein wunderbares Foto. Es hängt seit vielen Jahren in meiner Wohnung im Flur.

Wirklich intensiv und erlebbar sind in diesen Erinnerungen die Beschreibungen des Schöpfungsprozesses von Picasso, den niemand sonst über so einen langen Zeitraum aus nächster Nähe bei der Arbeit erlebt haben dürfte. Er hatte kein Problem damit zuzulassen, dass Françoise Gilot ihm über viele Stunden zusah, um zu studieren, wie er malte. Er respektierte auch sie als Malerin und schätzte es, sich darüber auszutauschen. Vermutlich gab es außer Dora Maar keine Frau, mit der so ein intensiver Austausch auf dieser Ebene stattfand. Sicher war seine letzte Frau Jacqueline auch interessiert und involviert, aber wie es scheint, mehr als ergebene Dienerin, die das Werk ihres Mannes zu ehren und zu bewahren, zur eigenen Lebensaufgabe machte.

Nachdem wesentliche Dinge nach seinem Tod 1973 geregelt waren und große Teile seines künstlerischen Nachlasses dem eigens dafür installierten Pariser Musée Picasso zugekommen waren, nahm sie sich wenige Tage nach Eröffnung des Museums, im Oktober 1985 das Leben, indem sie sich in der letzten gemeinsamen Villa in Mougins, in Südfrankreich erschoss.

Picasso hatte den Wunsch, zu Beginn der Beziehung zur vierzig Jahre jüngeren Françoise, ihr alle Lebensmittelpunkte, seine Ateliers und Wohnungen vor ihr, zugänglich zu machen, er wollte es offenbar sinnlich und plastisch nachvollziehbar machen, was vor ihr geschehen war, ein Vertrauensbeweis, aber auch ein Zeichen, dass er sich und sein Erleben und Werk als Ereignisse von Rang beurteilte. Und die Welt gab ihm recht.

Wenn ich ein Buch lese, mache ich seit einiger Zeit kleine Eselsohren. Und zwar oben und unten. Die obere umgeknickte Ecke zeigt mir, an welcher Stelle ich im Buch bin, es ist mein Lesezeichen. Für mich sind Eselsohren nur in Bildbänden und antiquarisch kostbaren Ausgaben tabu.

In Alltagslektüre für unterwegs gibt es auch Eselsohren an unteren Ecken. Die mache ich immer dann, wenn eine Erwähnung stattfindet, die mich genauer interessiert, und zu der ich später noch recherchieren möchte. Oder die ich so interessant oder amüsant finde, dass ich sie alsbald in einem Eintrag zitieren möchte.

Eines dieser Eselsohren ist auf Seite 133. Die erste Frau Picassos, die russische Tänzerin Olga, beschrieben als auf bourgoise Art kapriziös und anspruchsvoll, was Pablo auf Dauer nervte, kam über die Trennung nicht hinweg, verweigerte die Scheidung, und setzte ihrem abtrünnigen Ehemann, mit dem sie Picassos ersten Sohn hatte, mit unbeantworteten Briefen zu. Chronologisch lagen zwischen Olga und Françoise, Marie-Therese Walther, die ihm eine Tochter gebar und Dora Maar.

Françoise Gilot hatte nun das zweifelhafte Vergnügen, die von Olga verfassten Briefe am Frühstückstisch zur Kenntnis zu nehmen und zitiert in ihrem Erinnerungsbuch wiederkehrende Inhalte:

"(...) Olga schrieb ihm fast täglich lange Tiraden auf Spanisch, damit ich nichts lesen konnte, vermischt mit russischen Worten, die niemand verstand, und einem Französisch, das so schlecht war, daß es ebenfalls kaum zu verstehen war. Sie schrieb kreuz und quer in alle Richtungen und bis an die Ränder. Häufig legte sie eine Postkarte bei, die Beethoven zeigte - meistens beim Dirigieren eines Orchesters; manchmal auch ein Bild von Rembrandt mit der Aufschrift: "Wärest Du wie er, dann wärest Du ein großer Künstler." Pablo las diese Briefe immer bis zum Schluß und ärgerte sich schrecklich darüber. Ich schlug im vor, er solle sie doch einfach beiseite legen, aber das brachte er nicht fertig. Er wollte wissen, was Olga schrieb."

Im Anschluss an dieses interessante Buch begann ich mit "Die Frau, die Nein sagt", ein Buch, das sich ebenfalls um Françoise Gilot dreht, aber nicht von ihr verfasst wurde, sondern von dem mit ihr mittlerweile gut bekannten Journalisten Malte Herwig. Es enthält für meinen Geschmack zu umfangreiche Passagen, in denen fast schon kapitelweise aus Gilots Buch zitiert wird. Interessant sind jedoch die Berichte über jüngere Begegnungen mit dieser sehr faszinierenden Zeitzeugin und Protagonistin der Kunstgeschichte. Eine Künstlerin, die noch von persönlichen, privaten Begegnungen mit Matisse berichten kann, der wiederum von seinen persönlichen Begegnungen mit Renoir aus dem Nähkästchen plaudern konnte. Beinah unfassbar. Sie lebt noch und sie malt noch.

19. November 2020

Sophia 🖤

15. November 2020

Vanity Fair 1992 - 2020. Edition Gaga Nielsen. Ich mache auch noch einen vernünftigen Eintrag mit Einblick ins Innenleben!











09. November 2020













Es begab sich vor sechs Wochen, nämlich am 23. September 2020, dass Doro den glänzenden Einfall hatte, mich auf ein großes Konvolut Vanity Fair des letzten Vierteljahrhunderts aufmerksam zu machen, das ein mir seit langem bekannter Blogger, Volker, aka Glam weitergeben wollte.

Ich kannte ihn nur vom Lesen, erstaunlicherweise hatten wir uns trotz vielfältiger Überschneidungen im Freundeskreis seit Beginn unserer Blogger-Aktivitäten vor rund fünfzehn Jahren, nie kennengelernt. Das ist insofern bemerkenswert, als es ab 2005 viele Treffen und Lesungen gab, bei denen ich oft mit meiner Kamera anwesend war. Einmal sah ich ihn aus dem Augenwinkel an mir vorbeilaufen, es war bei einer Lesung in einem Lokal namens Offenbar, aber es war nicht der Moment um ihn anzusprechen, er war immer schon in einer Konversation und so glitten wir aneinander vorbei, was ich ein wenig schade fand.

Als ich nun über Facebook Interesse an den Jahrgängen zeigte, kamen wir schnell zu einer Verabredung. Er würde sich melden, wenn er im Oktober wieder in Berlin sei, und da machen wir die Übergabe. Anlass für die Weitergabe der Jahrgänge war sein Umzug und die Auflösung seiner Berliner Wohnung. Im Zuge dessen sichtete er, was er unbedingt mitnehmen wollte.

Am 12. Oktober fuhr ich um Halbsieben nach Kreuzberg und lief erstmalig viele, viele Treppen nach oben, in eine Dachgeschoßwohnung, in der ich mich irgendwie gleich daheim fühlte. Es waren noch alle Möbel da, viele Bilder und Fotos aus Zeitschriften hingen an den Wänden. Ein über zwanzig Jahre gewachsenes Universum mit viel Liebe zum Detail. Die Begrüßung war sehr herzlich und irgendwie vertraut, obwohl wir uns - bis auf diese Verabredung noch nie vorher ausgetauscht hatten, auch nicht kommentierernderweise in unseren Blogs.

Volker-Glam führte mich mit dem Putzlappen in der Hand durch sein Universum, entdeckte in seiner Bibliothek noch und noch einen wundervollen Bildbband, über den er sorgsam drüberwischte, bevor er ihn in einen Karton packte.

In der gemütlichen Küche mit weitem Blick über die Dächer sprachen wir in der Abenddämmerung über die selbstentworfenen Teppiche von Greta Garbo in ihrem New Yorker Apartment am Hudson River. Und über Marilyn, natürlich Marilyn, die niemand mehr liebt als Glam. Aber auch über persönliche Dinge und Beweggründe für den Umzug.

Ich hatte fast vergessen, dass ich wegen der Vanity Fair Hefte gekommen war. In diesem Zuhause gab es so viel zu sehen, angefangen mit dem beeindruckenden riesigen Foto von Liz Taylor, das etwa die Breite von zwei Metern im Flur einnahm. Oder das schwarz-weiß-Portrait von Greta Garbo an der Tür zum Schlafzimmer. Greta hatte eine echte Zigarette im Mund, die er mit viel Geschick tatsächlich so fixiert hatte, dass sie waagerecht von der Tür abstand. Ich war begeistert!

Die ganze Zeit über lief Musik im Zufallsmodus, u. a. drängelte sich Ingrid Caven immer mal in den Vordergrund, mit der er früher beruflich beim Viellieb-Plattenlabel zu tun hatte, aber auch sonst war es eine überaus angenehme Berieselung mit handverlesenen Songs, die ich zum Teil gar nicht kannte.

Am diesem ersten Abend schleppte ich zwei schwere Taschen Richtung Kottbusser Tor. So viel ich tragen konnte, sozusagen. Immer wieder musste ich eine Pause machen, bis ich endlich in die U 8 fiel und damit in meine Werkstatt fuhr. Dort setzte ich mich auf den Boden und begann nach Jahrgängen zu sortieren. Manche Hefte blätterte ich neugierig auf und blieb an Artikeln hängen. Je mehr ich blätterte, umso mehr machte sich der Wunsch bemerkbar, auch die übrigen Jahrgänge, die ich nicht tragen konnte, zu haben.

Wieder daheim teilte ich das Volker mit, der noch bis Mittwoch in Berlin sein würde. Ich kündigte mich gleich für den nächsten Abend erneut an. Mit neuem Schwung lief ich abermals die vielen Treppen nach oben in den schönen Adlerhorst. Vor der Eingangstür lagen schon fein säuberlich gestapelt die übrigen Hefte. Diesmal wollte ich mir ein Taxi leisten. Ich hatte vier große Taschen für den Transport dabei, darunter zwei große Reisetaschen. Und für den Fall der Fälle noch Packpapier und Paketschnur.

Abermals landeten wir alsbald bei einem Plausch in der Küche, die mit zartgelben und rosa Markisenstreifen ausgemalt war, und wo eine kleine Stehlampe mit Plissee-Schirm heimeliges Licht spendete. Wieder erfasste mich Bedauern, dass ich hier nicht mehr oft zu Besuch kommen könnte und wir uns erst so spät kennenlernten. Volker half mir die schweren Taschen nach unten tragen und rief das Taxi. Wir verabschiedeten uns mit einer warmen Umarmung.

Am nächsten Tag schickte er mir ein Foto von weiteren vier Vanities, die er noch gefunden hatte. Da war natürlich klar, dass ich abermals würde kommen müssen. Der ultimative Umzug aller Sachen war für die letzte Oktoberwoche vorgesehen. Um sich noch einmal zum Abschied gemeinsam mit Doro zu treffen, die das Ganze ja angeleiert hatte, verabredeten wir uns für einen Sonntag Nachmittag, wenige Tage bevor die Möbelpacker kamen. Doro holte mich zuhause ab. Ich hatte drei Sorten Florentiner gekauft und sie hatte feinste Tortenstückchen zur Kaffeestunde eingepackt.

Es war immer noch sehr wohnlich und gemütlich, als wir eintrafen, da alle Möbel noch an ihrem Platz weilten und sämtliche Lampen wohnliche Stimmung verbreiteten, und auch alle Bilder noch hingen. Im Arbeitszimmer stapelten sich schon mehrere fertig gepackte Umzugskisten mit Büchern und Filmen, aber es gab noch Einiges zu packen. Doro machte den Auftakt und bot an, sich um die Bilder zu kümmern. Ich widmete mich den Langspielplatten, von denen bereits die Hälfte zum Verschenken oder für den Trödel aussortiert waren. Darunter drei Marilyn-Schallplatten. Da Doro drei Söhne hat, hatte ich die brilliante Idee, sie könnte ja jedem ihrer Söhne eine Marilyn-Platte zu Weihnachten schenken. Sicher wäre die Freude groß! Wir mussten lachen, als wir uns die Gesichter der bereits sehr erwachsenen Jungs vorstellten, von denen sich bislang keiner als ausgewiesener Marilyn Monroe Fan geoutet hat.

Zwischen Packen und Hin- und Hergewuchte von Sachen, untermalt von Geblödel, machten wir immer mal ein Päuschen und erzählten. Glam fand zwischendurch immer wieder interessante Fundstücke in seinem Archiv, zeigte Fotos von sich, als er als ganz junger Beau modelte und las einen grandiosen Liebesbrief von einem verflossenen Lover vor. Dabei lief wieder seine schöne Musiksammlung vom ipod rauf und runter.

Die vier Vanities, die er noch gefunden hatte, breitete ich auf dem Teppich im Schlafzimmer aus und zeigte Doro, nach welchen Kriterien ich die Hefte auseinandernehme. Ein Häufchen für besonders schöne Artikel für die Jahrgangsbände, die ich binden wollte, ein Häufchen für eine besondere Edition für Glam, da ich mittlerweile einschätzen konnte, wo seine Spezialinteressen liegen, und ein weiteres Häufchen mit visuell besonders interessanten Seiten, die ich für Collagen oder Ähnliches verwerten wollte. Ich war mit den vier Heften in einer halben Stunde durch und half dann, die großen Bilder transportfähig zu machen. Ich wickelte sie dazu in Teppichläufer und fixierte das Ganze mit Paketschnur.

Nachdem die Bilder abgehängt waren, fiel es gar nicht mehr so schwer, sich vorzustellen, dass man dieses lauschige Nest überhaupt jemals verlassen könnte. Kaum sind die persönlichen Details weg, ändert sich die Wahrnehmung beträchtlich. Ich war froh darum, da ich wusste, dass in diesen Räumen unendlich viel gelacht und geweint und geliebt wurde, immerhin zwanzig Jahre lang. Gute Jahre. Weit nach Einbruch der Dunkelheit verabschiedeten wir uns, wieder mit dem Gedanken, dass es so bald kein Wiedersehen geben würde. Doro kannte Glam und die Wohnung seit vielen Jahren von früheren Treffen und Festen, ich dagegen erst seit zwei Wochen, aber der Abschied ging mir ähnlich zu Herzen wie Doro.

Wie es der Zufall so will, fanden sich in der Wohnung im Zimmer seines vorübergehenden Mitbewohners, der nun auch langsam seine Sachen packen musste, noch drei weitere Vanity Fair Hefte. Nicht nur weil ich ein sehr beharrlicher Typ bin, und nun wirklich jede herumschwirrende Vanity Fair in meine Edition einverleiben wollte, sondern auch weil ich Lust auf noch einen weiteren unterhaltsamen Abend zwischen Umzugskisten packen hatte, erklärte ich, dass ich nun ja wohl abermals vorbeischneien müsste. Gesagt, getan.

Am 27. Oktober 2020, dem Abend bevor die Möbelpacker kamen, lief ich nun zum vierten mal die Treppe in der Lausitzer Straße hoch, nun aber wirklich zum letzten mal. Wir begrüßten uns wie vertraute Freunde und erzählten ohne Punkt und Komma, während wir die letzten Regale ausräumten und abwischten. Die Musikanlage war zum Glück noch in Betrieb und die Lampen machten immer noch ihr heimeliges Licht.

Ich widmete mich dem Küchenregal, das sein Vater gebaut hatte, und fand beim Herumrücken einen alten Einkaufzettel, womöglich noch aus den Zeiten, als er mit Georgette Dee hier wohnte. Eine kleine Schubladenkommode links von der Spüle hatte sie mit in den Haushalt gebracht. Darauf packte ich nun Putzmittel und Wischlappen. Die Spüle war schon blitzblank, alles restliche Geschirr gespült und auf den Fensterbrettern aufgereiht, noch eimal setzten wir uns in den Schein der kleinen Lampe, ruhten aus und erzählten.

Zuletzt holten wir den schweren Lüster von der Decke im Flur, ich hielt die Leiter. Wir waren ein richtig gutes Team! Bei meinem letzten Weg aus der Wohnung begleitete Volker mich nach unten, er hatte ohnehin etwas zu seinem Auto zu bringen, den Holzkoffer mit der goldenen Schachtel darin, in der besondere persönliche Erinnerungsstücke waren, die alle mit ihm im Auto mitsollten.

Es stand in der Nähe der Skalitzer Straße und wir verabschiedeten uns nun zum vierten mal, aber bestimmt nicht zum letzten mal. Das nächste mal sehen wir uns sicher an einer anderen Ecke in Berlin wieder, aber wir sehen uns wieder. Das möchte ich mir erbeten haben. Ich kann mich nicht erinnern, irgendeine Freundin oder einen Freund in so kurzer Zeit so oft besucht zu haben.

Der Kontakt zwischen uns setzt sich nun virtuell fort. Ich zeige ihm, was ich an weiteren Entdeckungen in den Vanities gemachte habe, und was aus dem Konvolut, diesem Schatz von ihm, nun wird. Das hier sind Bilder von meiner Editierphase. Zwischen die Vanity Fair-Hefte hatte sich eine italienische VOGUE L'Uomo-Ausgabe geschmuggelt, in der sich eine schöne Fotostrecke mit Rufus Wainwright befand. Die musste natürlich zu ihm zurück, ich machte davon ein kleines Sonderheft und schickte es ihm mit der Post.

Meine weiteren Verarbeitungsschritte habe ich auch dokumentiert, aber eins nach dem andern. Ich musste jetzt unbedingt einmal diese Geschichte erzählen, wieso meine letzten Wochen derart von der Beschäftigung mit Vanity Fair bestimmt sind.

Ein bißchen was vom Weltgeschehen bekomme ich dennoch mit - apropos Trump: 2016 meinte Donald Trump einen Tweet absetzen zu müssen, der sich despektierlich über Vanity Fair äußert. Ihm ging wohl gegen den Strich, dass eines seiner Restaurants als unzulänglich bewertet wurde. Daraufhin schaltete die Vanity Fair auf der Startseite ein Banner mit dem Claim: "The magazine Trump doesn’t want you to read. Subscribe now!” So viel zu meiner Beschäftigung mit "The Worlds most talked about Magazine."

Ich fahre nun wieder in meine Buchbinderwerkstatt. Bis ganz bald.















07. November 2020

"What is your idea of perfect happiness?"
"Listening to Renata Tebaldi sing Puccini's 'Un bel di'."

Blake Edwards, Proust Questionnaire, Vanity Fair, March 2004

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