31. Juli 2025

"Wer ein Zimmer betritt und drin eine Anzahl von Menschen findet, meint, daß er eine Gesellschaft vor sich hat, und bringt sie in viel dichtere Beziehung zueinander, als es meist angemessen ist. (...)"

Hans Weigel, "Unvollendete Symphonie", 1951

30. Juli 2025



Große Palme vor einem Haus mit Balkon, Hilda Polsterer (1903 - 1969). Hilda/Hilde Polsterer studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Josef Hofmann. Ab Mitte der Zwanziger bis Ende der Dreißiger Jahre lebte sie in Paris, wurde Chefdesignerin des Kaufhauses Printemps und führte nach ihrer Rückkehr nach Wien ab 1945 einen Salon, in dem unter anderem Künstler wie Ilse Aichinger und Ingeborg Bachmann verkehrten.

29. Juli 2025

Bratkartoffeln. Bettschwer. Radieschenblätter abgezupft, mit den Kartoffeln gekocht, in der Pfanne mit den Kartoffeln und Zwiebeln in Öl gegart. Das Grünzeug schmeckt ähnlich wie Spinat, aber nicht so mild und zart. Keine Riesenempfehlung, hat aber bestimmt Nährstoffe, Mineralien. Bin richtig müde. Vorhin schwarzen Tee getrunken, zuletzt Orangensaft. Mir fällt auf, ich habe nur Interesse an alkoholischen Getränken, wenn ich munter bin. In oder wegen schwächelnder Verfassung zu trinken, kommt mir nicht in den Sinn.

28. Juli 2025



Streng genommen, würde ich auch bei Traumsommerwetter nicht jeden Tag ein Flatterfähnchen aus dem Schrank ziehen und am Abend in Zehensandalen über den noch warmen Asphalt zu einer Bar trippeln, wo in lauer Nacht draußen noch Betrieb ist, man zwischen blühenden Oleandertöpfen sitzt... Sommerbilder. Übrigens soll er schon noch kommen. Der August ist ja noch nicht einmal da und er ist lang. Und Septemberanfang ist es immer schön. Das sage ich, weil da mein Geburtstag ist. Noch unklar, wo und wie ich den verbringe. Vielleicht an einem geheimnisvollen Ort.

27. Juli 2025



Costoluto Genovese heißt die bildschöne Sorte. Aber wie erwartet, eine nicht sehr intensive Fleischtomate von imposanter Größe, etwa wie ein mittelgroßer Hokkaido. Fast zu spät verarbeitet, ich hab sie so gerne angeschaut, schon ein paar Tage. Also es bleibt bei einem kulinarischen One Night Stand mit Costoluto Genovese.





26. Juli 2025



Regensommer. Lesen, aus dem Fenster sehen, dösen, Reise-Ideen drehen, Tee trinken, träumen. Verrückt früh schlafen gehen.







24. Juli 2025

Fällt das eigentlich noch jemandem außer mir auf? Immer mehr Online Shops für Schmuck, Lederwaren und Kleidung werben in Pop up Fenstern (vor allem auf youtube in der Seitenleiste) für eine Art "Ausverkauf" oder "Schlussverkauf" aufgrund angeblicher altersbedingter Geschäftsaufgabe, garniert mit Portraitfotos von grauhaarigen Damen im Rentenalter an ihrer Werkbank oder in der Nähstube. Der Duktus betont mitleiderregend bis weinerlich à la:

"Nach vierzig Jahren Geschäftstätigkeit muss ich nun mein kleines Schmuckatelier/Lederwarengeschäft/etc. aufgeben, das ich mir in harter und schwerer Arbeit aufgebaut habe. Es fällt mir wirklich schwer. Hier noch einmal die Gelegenheit, einmalige Schmuckstücke zum Vorzugspreis erwerben, Silberanhänger mit Halbedelstein, nur tausend Euro / edle Geldbörse aus Schweinsleder, nur 249,50 Euro"

Vielleicht irre ich auch und das sind WIRKLICH regionale Kleingewerbetreibende kurz vor dem Ruhestand, die auf den letzten Metern E-Commerce für sich entdecken. Aber eigentlich traue ich dem Braten nicht. In meiner blühenden Phantasie sind das KI-generierte Online-Shops mit Geschäftssitz in China oder Timbuktu oder Takatuka-Land, wo die "edlen Waren" in fensterlosen Fabriken am Fließband zusammengeschustert werden. Aber vielleicht liegt die Wahrheit auch irgendwo dazwischen. Jedenfalls bin ich nicht emotional erpressbar, nur weil auf youtube (seit die Adblocker-Sperre eingetreten ist) ein grauhaariges Mütterchen wehmütig auf "ihre letzte Schmuckkollektion", IHR LEBENSWERK guckt, das ich ihr bitte abnehmen soll.

Schon wieder das Thema "Nachlassangst"! Ein von Ingeborg Bachmann erfundenes Wort. Sie hatte nämlich reichlich Nachlassangst. Aber nicht in dem Sinne, dass sie fürchtete, dass sie Zeug hinterlässt, das keiner braucht oder haben will oder nicht zu schätzen weiß. Nein, sie war recht selbstbewusst, selbstsicher, was den Wert ihres Nachlasses anbelangt. Ihre Nachlassangst bestand in der Befürchtung, dass spätere Biographen private Eckdaten in ihre Auswertungen einbeziehen, die sie in privater Korrespondenz finden. Sie war schon in ganz jungen Jahren, bevor sie großen Ruhm erlebte, davon überzeugt, dass sie in die Kategorie Person des öffentlichen Lebens fällt. Und tatsächlich kam es dann ja auch genau so.

23. Juli 2025

Mir fällt heute nichts mehr ein. Ich sage: Gute Nacht.

22. Juli 2025



Doch, das ist lustig. Schenkelklopfer-Sprüche von alten Hollywood-Diven sind erheiternd, speziell wenn man nicht heiter ist. Ich beneide Zsa Zsa gerade etwas um dieses Talent. Zumal ich heute Vormittag einen unerquicklichen Anruf erhielt, der die Fortsetzung des bislang überaus friedlichen Mietvertrags für das putzige Zimmer, wo ich bislang vorwiegend meine Bilder zauberte, hinterfragt. Details eventuell irgendwann später. Natürlich ist sowieso nichts für die Ewigkeit, aber manchmal wäre es einfach schön, wenn etwas Gutes weitergeht. Man hat schon genug Baustellen im Leben, die von Unwägbarkeiten begleitet sind. Mein lieber Freund Jan geht es jetzt an, sein Atelier auf der Zitadelle Spandau aufzulösen. Ich fühle mit ihm, wie existentiell das ist. Aber er ist soweit. Mehr oder weniger seine eigene Entscheidung. Aber überrumpelt werden möchte man da auch nicht. Wieviel Nachlass kann man der Welt zumuten. Was möchte man um sich haben, was ist Inspiration und Bereicherung. Natürlich nimmt man nichts ins Grab, aber beseelte Materie (wie Kunst oder Kunsthandwerk) ist eben genau das - beseelt - je nachdem, wie man es selbst auflädt, und kann einem den Aufenthalt auf Erden auch um einiges schöner machen. Sinnenfrohe, positiv besetzte "Anhaftung" an Materie, die ja letztlich auch vibriert, wenn man es genau untersucht. Religiöse Überhöhung von vorzeitigem "Loslassen" Fehlanzeige. Ich hänge einer selbst kreierten Spiritualität an, die irdische Erscheinungsformen wie feste Materie, von pulsierender Haut über Holz zu Gestein als durchweg göttlich, erstrebenswert und anderen physikalischen Konsistenzen und Aggregatzuständen ebenbürtig erachtet. Mag sein, dass unsichtbare Materie eine höhere Schwingung hat - so what! Plädoyer für mehr religiösen Respekt in Sachen jedweder materieller Diversität. Lebenssinn? Tasten, sehen, fühlen, singen, bewegen, tanzen, spazieren, hören, sprechen, kochen, pflanzen, schrauben, gießen, spielen, werkeln, schreiben, essen, trinken, schmecken, riechen! Küssen. Lieben.

21. Juli 2025

g a g a
Margarete 8. August...
08.08.25, 12:15
g a g a
Au ja! :-) (Danke...
05.08.25, 22:50
NeonWilderness
Hm, da hilft nur ein...
05.08.25, 22:22
g a g a
P.P.S. Display der...
05.08.25, 20:09
g a g a
Oh ja... dabei hat...
05.08.25, 13:42
NeonWilderness
Ich erinnere, wie...
05.08.25, 02:00
g a g a
P.S. Meine Neue: Canon...
04.08.25, 13:34
g a g a
Bernward Reul sry!...
04.08.25, 13:34
g a g a
Ina Weisse Und ich...
01.08.25, 14:31
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kid37
Ja. Unangenehm. Ich...
30.07.25, 08:34
g a g a
Margarete 29. Juli...
29.07.25, 18:06
g a g a
kid37
Geheimnisvolle Orte...
29.07.25, 14:16
g a g a
Marc Lippuner schau...
28.07.25, 09:58
g a g a
Margarete 24. Juli...
24.07.25, 09:37
g a g a
noch1glaswein 22....
23.07.25, 10:15
g a g a
Saskia Rutner Die...
22.07.25, 10:49
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Lydia Mein Beileid,...
19.07.25, 23:50
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:-)
19.07.25, 19:33

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