18. Juli 2023



Auch unten, eine kleine Krypta für den Grundstein der Siegessäule, von König Wilhelm I. gelegt. Aber an anderer Stelle, am damaligen Königsplatz, heute Platz der Republik, nicht zu verwechseln mit dem Platz vom früheren Palast der Republik. Der Platz der Republik ist eine Wiese hinterm Reichstagsgebäude. Der Platz, wo früher das Roon-Denkmal stand. Auch die riesige Siegessäule musste 1938 wegen Albert Speers größenwahnsinniger Germania-Entwürfe umziehen. Dabei wurde sie um sieben Meter erhöht, im Sockelbereich. Ich nehme an, der unterste Tortenboden, wo das Grundstein-Séparée ist. Die ganze Wucht aus Beton ist von 1938.





31. Juli 2020



ROTOR. 29. Juli 2020, Puderdosen-Spiegel, Edle Tropfen in Nuss-Einlage, Spachtel, Leinwand, 30 x 30 cm, Staatl. Museen von Gaganien

30. Juli 2020



ORAKEL. Telefonkritzelei, Kugelschreiber auf Post-it-Haftnotiz, 10. Januar 2008, 7,5 x 7,5 cm, Staatl. Museen von Gaganien

Schade, dass ich nicht notiert habe, mit wem ich telefoniert habe und worum es ging. Das Kritzeln ergab sich immer bei längeren Telefonaten. Ich habe seit Jahren keine Telefonkritzelei mehr gemacht. Wenn ich privat telefoniere, dann fast nur mit meinen Eltern. Meine Freizeitkonversation hat sich nahezu vollständig auf Tippen im Chat und persönliche Begegnung verlagert. Den Zettel zu betiteln und hochtrabend zu signieren, erscheint mir aber schon angemessen. Das sieht doch ein bißchen wie das Ergebnis einer Sitzung mit Totem und Hühnerbein beim Voodoopriester aus. Lesen konnte ich es damals wie heute nicht. Falls da jemand mehr erkennt, gerne als Kommentar.

29. Juli 2020

...und vor sechzehn Jahren

29. Juli 2020

wilde Gaga

Vor fünfzehn Jahren brauchte ich keine Postkartenvorlage als Anlass, um mich wild zu bemalen…

27. Juli 2020




"Ich weiß noch bis in die kleinsten Einzelheiten, was Serge und ich zusammen gemacht haben. Die erste Nacht im Hilton, Venedig, Le Touquet, Deauville, Das Hôtel des Beaux Arts*, wo wir einen Monat geblieben sind, Saint-Tropez, wo wir für Swimminpool waren. Indien und Katmandu für Les Chemins de Katmandou, Cannes, Oxford im Bear Hotel, wo Serge seine Zeit damit verbrachte zuzuschauen, wie »Je t'aime« die englischen Charts hochkletterte. (...) Melody Nelson gilt als großartigste Platte von Serge. (...) Die Orchestrierungen von Vannier, orientalisch und sublim, und die Poesie von Serge waren für mich das Schönste, was er geschrieben hat (...) »L'hôtel particulier« war ein bißchen das Hôtel des Beaux Arts, die Neger und ihre Fackeln erinnern an eines der Zimmer. Erst 1983 erhielt Melody Nelson eine Goldene Schallplatte. Wir waren schon getrennt, aber Serge schenkte sie mir mit den Worten »Endlich, wir haben sie!«"

Jane Birkin, Munkey Diaries /Die privaten Tagebücher, 1970/1971

*) gemeint ist L'Hôtel, das Hotel in der Rue des Beaux Arts 13 in Paris, wo Oscar Wilde am 30. November 1900 starb. Damals hieß es „Hotel d’Alsace“. Das Hotel zählt(e) seit Jahrzehnten auch zu den Pariser Lieblingsherbergen von Mick Jagger, Keith Richards und David Bowie (Gott hab ihn selig).


Auch hörenswert, Michael Stipes Version von L'hôtel particulier:

26. Juli 2020





Nach der Pistolen-Dandy-Maskerade. Muss an Leni Riefenstahls Bilder der Nuba von Kau denken, die sich allerdings viel virtuoser bemalen. Ich konnte mich ja nicht frei ausleben, da strikte Postkartenvorgabe. Früher, also vor zwanzig Jahren, habe ich ab und zu in der Richtung experimentiert, auch andere Gesichter bemalt. Das Ergebnis war immer recht archaisch. Vielleicht zeige ich davon später einmal Bilder. Es waren immer schöne Erlebnisse, was aber auch daran lag, dass ich ich eine besondere Beziehung zu dem Menschen hatte, den ich hauptsächlich bemalte. Man veränderte währenddessen die Alltagspersönlichkeit, ganz ohne Substanzen. Das wilde Aussehen führte auch zu einem wilderen Verhalten. Sehr interessant. Diese Bilder vom letzten Sonntag hingegen sind ohne wilde Ambitionen innerhalb einer Minute entstanden, kurz bevor und während ich mir die weiße und schwarze Postkarten-Schminke vom Gesicht gewischt habe.









25. Juli 2020





Mit der "Asta kommt an"-Karte erreichte mich letzte Woche noch eine zweite Postkarte von kid37, im selben Päckchen. Die Aufnahmen entstanden am letzten Sonntag, also einen Tag nach den Asta-Bildern. Als begnadete Stummfilmkönigin habe ich auch diese Herausforderung mit Bravour gemeistert. Zum Glück gab es keinen Text zu lernen! Ich spreche ja privat durchaus gerne und mit dem passenden Gegenüber auch nicht zu wenig, aber das sind ja meine eigenen Texte, die ich wie aus der Pistole geschossen abrufen kann. Wenn da nicht immer diese dummen fremden Sätze wären, die sich andere ausdenken, hätte ich auch beim Tonfilm reüssieren können, das steht ja ganz außer Frage. Aber es hat halt nicht sollen sein.















20. Juli 2020













JULIMOND. April/Mai u. Juli 2020, Stoffreste, Papier, Gesso, Acryl auf Baustellenkarton, 60 x 80 cm, Jenny Kittmann & Gaga Nielsen

Es ist mir eine Freude, ein Bild zu zeigen, das Jenny und ich gemeinsam erschaffen haben. Sie hat im Frühjahr begonnen, die Stoff-Fragmente mit ihrer Nähmaschine zu verbinden und am 15. Juli hat sie ihr Werk an mich weitergegeben, ursprünglich als Verpackung einer Leinwand mit Potenzial als Lappen zum Pinsel-Auswaschen von ihr avisiert. Aber so wie man manchen Musikern das absolute Gehör attestiert, bescheinige ich mir den absoluten Blick, und der hat sofort das Potenzial für etwas Erhabeneres erkannt. Ich fragte Jenny, ob ich damit machen darf, was ich will. Sie hat mir freie Verfügung erteilt. Da ich gerade ein Bild beendet hatte und kein neues begonnen, schritt ich am Freitag zur Tat und habe bis Sonntagabend daran gearbeitet. Alle Stoffteile und Nähte sind von Jenny, der Untergrund, die Gesamtsilhouette und die ausgeschnittenen und übermalten Bereiche sind von mir.

Während ich daran zugange war, habe ich immer wieder dem Lied von der Erde von Mahler mit dem Gesang von Fischer-Dieskau gelauscht, eine Einspielung, auf die mich Alban Nikolai Herbst vor einigen Wochen aufmerksam gemacht hat. Ich kannte diverse andere, aber keine so fein, so subtil gesungen und instrumentierte. So ging mir der Julimond auf, der über dem nachtblauen Fluß einer Sommernacht schwebt. Das ist keine Anspielung auf Rio Reisers Junimond, sondern ein Wort, um den Vollmond in einer Nacht im tiefen Spätsommer zu beschreiben (obwohl ich Rio und sein Junilied immer geliebt habe.) Jenny muss auch noch signieren, verso. Sie kommt am Dienstag zu mir ins Atelier, sie kennt bis jetzt nur die Fotos von dem Bild. Es ist ja auch ganz frisch geschlüpft.





19. Juli 2020







Postkarten-Challenge I. von kid37: "Asta kommt an." Pah! - das ist doch meine leichteste Übung, Großtante Asta bei der Ankunft in Hiddensee nachzustellen - Blut ist dicker als Wasser! Leider hat sie mir weder eine Perücke noch das aparte Abendkleid vererbt, also musste ich abermals improvisieren. Mittlerweile hatte ich mich ja mit mir darauf geeinigt, dass es ausreichen sollte, wenn ich die Kartenmotive ausschnittsweise nachstelle. Das hat zum Beispiel den Vorteil, dass ich so tun kann, als hätte ich ein schulterfreies pinkes Abendkleid an, obwohl es in Wahrheit nur ein zwanzig Zentimeter breiter Seidenschal ist. Den Rest muss man sich eben vorstellen, ich baue da voll auf die Phantasie-Begabung meiner Leser.

Zufällig hängt an meiner Wohnungstür ein taubenblauer Hochzeits-Sari, damit ist das Hintergrund-Problem gelöst. Die Haarfrisur durch einen Frisörbesuch zu erlangen, überschreitet eindeutig meine Bereitschaft. Nicht aus Sparsamkeit, sondern weil mir alle Sorten von kürzeren Haarfrisuren immer ein bißchen altmodisch vorkommen, wenn es nicht gerade der Haarschnitt von Pink ist (die ich sehr verehre). Also muss ein Fifi her.

Lydia hat mir unlängst, als wir diese Phase im "Schmutzigen Hobby" hatten, mal eine blonde Pagenkopfperücke aus der Karnevalsabteilung mitgebracht, die bislang noch keine Verwendung gefunden hat. Da ich nun wirklich keine Mühen scheue, um Ähnlichkeit mit der Postkarte herzustellen, habe ich die blonde Perücke vorgestern mit in meine Werkstatt genommen und schwarze Acrylfarbe drübergekippt. Also im ersten Arbeitsgang. Lange hat der Trockenvorgang gebraucht, danach waren die Strähnen zwar nicht richtig schwarz, aber dafür schön steif. Als nächstes malte ich auf der einen Seite ein paar pinke Strähnen in die verklebten Kunsthaarsträhnen. Das Finish fand dann am nächsten Tag statt, als ich bereit für die großen Aufnahmen war. Der Pony musste noch nachgeschnitten werden. Nun war es also soweit! Ich stellte mich vor die Wohnungstür (innen!) und dachte ganz fest an Tante Asta. Also Großtante Asta, meine ich natürlich. Und das ist nun das Ergebnis. Ich fühlte mich ihr in dem Moment unwahrscheinlich nah und ich denke, das sieht man auch. Blut ist eben dicker als Wasser!

















g a g a
g a g a
Margarete 20. Dezember...
20.12.24, 17:28
g a g a
Saskia Rutner Sieht...
19.12.24, 20:57
g a g a
Saskia Rutner Tolles...
16.12.24, 22:50
g a g a
Margarete 16. Dezember...
16.12.24, 14:02
g a g a
g a g a
Margarete 15. Dezember...
16.12.24, 01:28
g a g a
Saskia Rutner Du hast...
15.12.24, 00:23
g a g a
ANH 14. Dezember 2024...
14.12.24, 14:08
g a g a
Margarete 14. Dezember...
14.12.24, 03:21
g a g a
Ina Weisse Fast schon...
12.12.24, 21:34
g a g a
Margarete 12. Dezember...
12.12.24, 21:33
g a g a
Saskia Rutner Hoffen...
11.12.24, 12:44
g a g a
<3
09.12.24, 00:06
kid37
Als einer der 37 bin...
08.12.24, 23:03
g a g a
Kavi V. Dankeschön...
08.12.24, 17:45
g a g a
Saskia Rutner Danke...
08.12.24, 17:43
g a g a
Imke Arntjen Hallo,...
07.12.24, 18:49
g a g a
Margarete 7. Dezember...
07.12.24, 15:27
g a g a
7. Dezember 2024 um...
07.12.24, 13:48

21.47
a
April
april 2004
april 2005
april 2006
april 2007
april 2008
April 2009
April 2010
April 2011
April 2012
April 2013
April 2014
April 2015
April 2016
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren