31. August 2023







Als ich gestern diese Fotos vor der Alten Nationalgalerie machte, war ich noch überzeugt, dass das die einzigen Bilder, die einzigen Dokumente meines Besuchs in dieser grandiosen Ausstellung über die drei Secessions-Bewegungen in Berlin, München und Wien bleiben würden. Aber da irrte ich. Zwar hatte ich die Fotos von Jennys Besuch in der Ausstellung gesehen, dachte daraufhin aber - wie so oft - wären nur Smartphones erlaubt. Dem war aber nicht so. Ich zitiere einen Kommentar, den ich vorhin geschrieben habe:

"Die Einlass-Situation war recht entspannt – online sind zwar die Tickets mit Zeitfenster ausgebucht, meinte der Herr am Einlass, aber unter der Woche ist die Schlange überschaubar. Ich hatte gar kein Ticket, bin spontan gestern gegen Mittag hin, musste eine gute Viertelstunde anstehen, dann war ich drin. Fotografieren ohne Blitz ist überall erlaubt, sehr großzügig, auch mit richtiger Kamera. Wer ein online Ticket mit Zeitslot ergattert hat, kann direkt, links an der Schlange vorbei, durchgehen.

P.S. Hier die Bilder, die ich gestern gemacht habe. Zuerst hatte ich die Kamera mit meiner Tasche an der Garderobe abgegeben - als mir eine Aufsicht versicherte, dass ich fotografieren darf, ging ich noch mal zurück und holte die Kamera aus der Tasche. Diesen seltenen hohen Besuch einiger von Gustavs Werken in der Stadt wollte ich schon auch für mich verewigen."


Tatsächlich überlegte ich nach meinem ersten kurzen Rundgang, ob ich die Kamera einfach in der Garderobe belasse. Aber dann entsann ich mich der Bedeutung dieser Künstler und Werke für mich und dieser seltenen Gelegenheit. Ich fand dann, es wäre, als ob der Lieblingsonkel aus Amerika endlich einmal zu Besuch nach Europa kommt und man schnöde kein einziges Bild davon im Familienalbum hat. Für mich ist das tatsächlich wie ein Familienbesuch. Ich bin da zuhause. Die Secession ist mir zutiefst vertraut und nah, dass mich kein winzigster Aspekt erstaunt oder befremdet. Ich ging hinein und fühlte WILLKOMMEN DAHEIM.











30. August 2023

Manchmal haben neue Wege nur den Sinn, Erkenntnisgewinn, dass der alte Weg, der bessere, angenehmere, zielführendere ist. Hat auch metaphorisches Potenzial, ist aber für meine heutige Erfahrung ganz unmetaphorisch gemeint. Anstatt wie in den vergangenen vierundzwanzig Jahren direkt von meiner Wohnung zur Museumsinsel zu laufen, wollte ich mal eine Alternative austesten, nämlich: zuerst mit der U8 zum Alex und von da mit der U 5 zwei Haltestellen bis Museumsinsel. Hat doppelt so lange gedauert wie zu Fuß. Wenn ich hinlaufe, dauert es fünfzehn bis zwanzig Minuten, je nach Tempo, mit der U-Bahn fast doppelt so lang, wegen Umsteigen und dem Fußweg von der U-Bahn Museumsinsel bis zur Alten Nationalgalerie. Die war mein Ziel. Ich war in der Secessionen-Ausstellung mit Schwerpunkt Klimt, Stuck und Liebermann. SCHÄTZE. Dass ich noch jemals Klimt hier sehen darf, ist alleine schon grandios, so eine Seltenheit in Berlin.

29. August 2023







Willkommen im Zoo von Gaganien, es gibt ein neues Jungtier: MANGO-MUFFLON MARLENE. Handtaschenverschlussteile, Budapester Schuh-Fragmente, Rotwein-Etikett, Samtband, Leder-Schnürschuh-Fersenstücke, Zebrano-Ess-Stäbchen, dunkelgrüne Blumentopf-Stäbchen, Griffe von drei abgearbeiteten Pinseln, Furnierholz-Brett von Mango-Schrank-Verpackung, Kleber, 50 cm x 90 cm, 25. und 28. August 2023, Staatliche Museen von Gaganien





















28. August 2023

Gestern die sehr gründliche Doku über die Entstehung und Entwicklung von Barbie auf arte angeschaut, sehenswert. Auch wird nicht unter den Teppich gekehrt, dass Ruth Handler bei einem Schweiz-Urlaub die Lilli-Puppe von der BILD-Zeitung in einem Schaufenster entdeckte, mehrere davon kaufte und damit eine bereits fertig ausgetüftelte Puppe zum nahezu exakten Vorbild für Barbie nahm. Mattel kehrt das gerne unter den Teppich, aber das Internet lässt sich hier kein Maulkörbchen verpassen. Sogar ein Prozess wurde vom Lilli-Fabrikanten geführt, aber er ließ sich am Ende die Herstellungsrechte für einen sehr überschaubaren Betrag abluchsen. Die Lilli wurde in einer Puppenfabrik in der Nähe von Coburg zum ersten mal geformt. Vorbild war die BILD-Lilli, eine tägliche Karikatur einer kecken, jungen Frau mit flotten Sprüchen. Die Lilli hat der Karikaturist Reinhard Beuthien erschaffen und die Form für die Puppe stammt auch von einem Mann, nämlich Max Weißbrodt. Die umfangreiche Garderobe der Lilli wurde von der Schwiegermutter des Puppenfabrikanten entwickelt, Martha Maar, sie hat auch andere Puppen eingekleidet. So kann man sagen, Barbie hat auch deutsche Gene. Lilli ist sozusagen die Mutter von Barbie und Ruth Handler, der Hamburger Karikaturist, der Coburger Puppenmacher und die Schwiegermutter, die Großeltern!

27. August 2023







KALEIDOSKOP III - Ausgehen. Tickets (Nick Cave & The Bad Seeds; 2018 Waldbühne, Rolling Stones; 2018 Olympiastadion, Berlin Beat Club; 2018 Stadtklubhaus Hennigsdorf, Rotfront; 2016 SO36, Release Lüül - "Der stille Tanz"; 2022 Musikbrauerei), Flyer (Jan Sobottka, Emil Nolde, Danielle de Picciotto, Hedwig & The Angry Inch, Nänzi, Nico, Udo P. Klein, Café Bleibtreu), Zeitungsschnipsel (Kippenberger Paris Bar, van Gogh), Fotos (zweimal G. Nielsen), zerteilter Ethno-Seitenstreifen Orsay-Jeans Achtziger Jahre; Schloßstr., Kleber, Acryl, Rahmenrückwand, 96 x 54 cm, 1./2./3./15. Mai/24. Aug. 2023, Staatl. Museen v. Gaganien







27. August 2023



Hey Barbie! Ich war drin! Am besten hat mir der Anfang gefallen, davon sieht man was in dem Trailer, ich hatte Gänsehaut und war elektrisiert! Genau mein Geschmack, wie die vorher Babypuppen fütternden und bügelnden, süßen kleinen Mädchen große Augen machen, als die riesengroße Barbie erscheint und die Welt neu erschaffen wird, Götterdämmerung! Und dann die langweiligen Babypuppen auf den Boden gedonnert werden, herrlich! Das hätte ich nicht schöner erfinden können. Die Barbie-Hauptdarstellerin ist einfach toll und zuckersüß. Nicht klebrig süß, sondern zuckersüß, das ist ein ganz großer Unterschied. Der ganze Film ist ein Erlebnis, wie Ina schon gesagt hat, ich bin froh, dass ich drin war. Da gehen einem die Augen über! Die altmodischen Belehrungen, dass Mädchen alles werden können, was sie wollen, sind meistens so überzogen plakativ, dass man innerlich schwankt, ob das ein Teil der Satire ist, oder eine erzieherische Botschaft im Hinblick darauf, dass auch viele kleine Mädchen den Film gucken werden. Es ist insgesamt ein fulminantes Pop Art-Kunstwerk einer völlig eigenen Kategorie. Für einen visuell fixierten Menschen wie mich, ein Leckerbissen. Das Setdesign ist ohne Worte, die absolute Perfektion. Auch diese kleinen Details, wie mit den Barbie-Schachtel-Verpackungen gespielt wird. In einer Szene soll Barbie zurück in ihre Schachtel und dann werden die kleinen Drahtfesseln festgemacht, mit denen die Püppchen am Handgelenk in der Schachtel gehalten werden. So süß! Einiges hätte ich rausgekürzt. Ken, also der Haupt-Ken, hat mir zwei Lieder zu viel am Ende gesungen. Aber zwei andere Lieder waren auch toll, z. B. das am Lagerfeuer. Dazu die Choreographie mit den vielen Tänzern, hat mich an Elvis-Filme erinnert. Wen ich absolut ersatzlos streichen würde, ist das kleine Biest, dieses Mädchen, das ihre Mutter ständig belehrt, warum Barbie Scheiße ist. Eine ekelhafte, humorlose Klugscheißerin, unsympathisch bis dorthinaus. Ähnlich unangehm wie Annika bei Pippi Langstrumpf. Die moralischen Ansprachen am Ende hätte man auch um neunzig Prozent kürzen können, die waren schon arg langweilig und kitschig. Aber als der Song von Billie Eilish kam, am Ende dann endlich, ich hatte schon dauernd drauf gewartet, und die Kamera groß auf die bezaubernde Margot Robbie hielt, da musste ich sogar ein bißchen weinen. Hätte ich nicht gedacht, dass ich bei Barbie ein Taschentuch brauche. Aber das wird anderen nicht unbedingt so gehen, ich bin sehr empfänglich für solche emotionalen Geschichten. Ich würde sagen, ein Versäumnis, den Film nicht gesehen zu haben. Auch wenn man bei einigen Belehrungen auf Durchzug stellen muss.



26. August 2023







Aller Anfang ist leicht! Das wird Kaleidoskop VI. - PINK. Wenn man von Enthusiasmus getragen, etwas Neues anfängt, ist gerade der Anfang immer sehr leicht, nicht schwer. Schwierig sind eher die Phasen nach der Anfangsbegeisterung, nach dem kreativen Akt, wenn echte Arbeit ansteht. Handwerkliche Ausführung, die mitunter langweilt, aber gemacht werden muss. Das Sprichwort sollte vielleicht besser heißen: "Nach dem Anfangs-Elan kommt die Arbeit"! Gestern also die pinken Reliquien erst mal nur so grob nebeneinander angeordnet, hat mir aber schon ganz gut gefallen. Heute kein Gewerkel. Eventuell, ja höchstwahrscheinlich gehe ich nachher vor dem Einkauf bei Rewe schnell mal in die späte Nachmittagsvorstellung von olle Barbie, OmU. Anschließend Wochenendeinkauf. Der Rewe ist hinterm Hackeschen Markt, ganz in der Nähe vom Kino. Ein Aufwasch! Ich muss NACH dem Kino einkaufen gehen, sonst wird die heilige Kühlkette unterbrochen!

25. August 2023







Auch gestern war ich nicht im Barbie-Film! Das rosarote Fähnchen war mir luftig genug auf dem Weg in meine rosa Werkstatt, wo ich gestern ein weiteres Kaleidoskop gefertigt habe, Nr. III. Es geht von den Nummern her durcheinander mit der Fertigstellung. Die Nummern habe ich chronologisch vergeben, vom ersten Tag, an denen ich an einem Bild rumgemacht habe. Die Dinger entwickeln dann schnell ein Eigenleben und einen eigenen Charakter mit individuellen Tempovorlieben. Man muss dann pädagogisch wertvoll und eben sehr behutsam und rücksichtsvoll wie mit kleinen Kindern vorgehen. Wenn das Bild seine Ruhe haben will und einfach nur in der Ecke chillen, respektiere ich das. Irgendwann wacht es schon wieder auf. So eben geschehen mit dem Kaleidoskop Nr. III., welches den Untertitel "Ausgehen" hat. Fotografiere ich heute. Ist nicht so spektakulär wie das voher fertiggestellte "Eibensang", aber ich habe wieder sehr gut Erinnerungsfetzen und -Fitzelchen verarbeitet, ist schon okay. Und dann freue ich mich heute auf einen Neubeginn. Eventuell gehe ich an meine pinke Schachtel! Leider ist auch in der Schachtel keine einzige Barbie-Reliquie, aber schicke Sachen. Wie z. B. eine rosa schimmernde, alte Zigarettenschachtel der Marke Sobranie. War mal ein Geburtstagsgeschenk, bestimmt dreißig oder sogar vierzig Jahre her. Hatten lauter bunte Papierhülsen mit goldenem Filterstück, geschmeckt haben sie mir überhaupt nicht, waren aber schick. Heute ziehe ich mich nicht pink an, sondern werfe ein schwarzweißes Fähnchen über. Bißchen Folklore-Look. Bis später.

24. August 2023





KALEIDOSKOP V. - EIBENSANG. Kleine Laserausdrucke von vierundsechzig Seiten-Entwürfen Internetauftritt, vier Portraitfotos, eine Visitenkarte, ein Aufkleber, zwei Demo-Video-Cover-Entwürfe, vier CD-Cover-Entwürfe "Eibensang", ein Kinderfoto, Kleber, Acryl, Wasserfarbe, Spiegelscherben, Blattgold, Sonne, Januar 2000 bis Dezember 2002, 28. u. 29. Mai 2023, 1./4./7./11./13./14./17./18./19./20./22./23./24./25./26./28./29. Juni 2023, 2./3./4./30. Juli 2023, 20. u. 23. August 2023, 78 x 100 cm, Staatliche Museen v. Gaganien

















Ein weiteres Werk aus meiner Kaleidoskop-Serie, die auf Reliquien, privaten Erinnerungsstücken in Schachteln basiert. Nr. V ist Eibensang gewidmet. Ich hatte gut zwanzig Jahre eine Schachtel mit Ausdrucken von vierundsechzig Seiten-Entwürfen für einen Internetauftritt aufbewahrt. Sie fiel mir beim Aufräumen im Mai wieder in die Hände. Ich klappte sie auf und ich war leicht fassungslos, was ich mir damals für eine Mühe gegeben hatte, jede einzelne Seite zu gestalten. Was leider in der von mir ausgedachten Form nie umsetzbar war. Oder sehr aufwändig gewesen wäre. Technisch schon machbar, aber da hätte sich jemand viele Stunden hinsetzen müssen, um die Links an den von mir angedachten Stellen in den Grafiken zu hinterlegen. Egal. Darunter auch CD-Cover-Entwürfe, zwei davon wurden umgesetzt und als Cover gedruckt. Als ich die ca. 7 x 10 Zentimeter großen Ausdrucken der kleinen Internetseiten sah, ärgerte ich mich kurz nochmal, dass es vergebliche Liebesmüh war. Aber dann fiel wieder ein, dass ich diese Reliquien in einem Bild verarbeiten könnte. So geschehen. War wahrscheinlich insgesamt fast nochmal so aufwändig, wie die Entwürfe vor über zwanzig Jahren. Allerdings waren die Seiten keineswegs Rosa. Die Grundfarbe war ein Elfenbeinton, flankiert von schwarzen Rahmen und einem Streifenthema in Orange und Khaki. Einige der Entwürfe hatten kunterbunte Motive, für mein Bild wollte ich alles in einen einheitlichen Flow bringen, aber auch einem nostalgischen Vibe Rechnung tragen. Ich hatte damals durchaus eine rosa Brille auf, das sollte rüberkommen. Als ich mit Rosa drübergegangen war, war es mir immer noch zu clean, zu neu. Ich wollte die Zeit und Vergangenheit spürbar machen. So setzte ich das Bild von Juli bis August 2023 intensiver Sonneneinstrahlung aus, um eine verblichene Anmutung zu bekommen. Hat funktioniert. Gestern habe ich es beendet, vollendet. Es ist dem Performance-Künstler, Dichter, Sänger und Musiker Eibensang aka Duke Meyer gewidmet. Einem wichtigen Menschen eines Lebensabschnittes.



































23. August 2023



Der Leiermann aus Schuberts Winterreise. Eine weitere vollendete Interpretation von Philippe Sly und Adam Cicchillitt. Guten Morgen an diesem neuen Sommertag. Noch angenehm frische Morgenluft und eine strahlende Sonne. Bin seit halbneun auf. Vor mir liegen fünfzehn freie Tage, ganz ohne Verpflichtungen. Keinerlei Termine. Nur, wonach mir gerade der Sinn steht. Jetzt auf jeden Fall Kaffee!

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Margarete 20. November...
21.11.24, 00:01
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20.11.24, 23:03
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Sebastian Rogler mit...
19.11.24, 00:30
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Margarete 17. November...
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Saskia Rutner Muss...
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