18. Juli 2010

Zum Erinnern. Köpenick. 5. Juni 2010. Treffpunkt diese U-Bahnhaltestelle der U 5 Elsterwerdaer Platz. Du hältst Candy auf mich, als ich die Treppe herunterkomme, du standest links unten und ich wusste nicht, ob du filmst oder fotografierst. Das Foto sah ich später. Man sah die Gitterstäbe des Geländers, des Treppengeländers, es hatte eine Aura von Baader-Meinhof, ich mit meiner schwarzen Sonnenbrille, dem unnahbaren Gesichtsausdruck, dem Eigensinn in meiner Visage, Herzens-Guerillera. Ich weiß nicht, ob du das Foto gelöscht hast, es ist nicht in deiner Reihe Schwesterbraut. Warten auf den Bus. Sonne. Irgendwie wie Warten auf einen Greyhound in Amerika. Haltestelle Rübezahl. Müggelberge. Müggelturm. Eine Seite aus einer alten Speisekarte aus DDR-Zeiten. Fleckig. Seltsame Gerichte. Fotografiert. Auf dem Müggelturm spinnen wir, dass es ein angemessenes Anwesen sei. Der Blick über den Müggelsee, das große Waldgebiet. Man könnte da etwas daraus machen. Aus der Dachterrasse. Alles sehr exclusiv versteht sich. Mit Heli-Landeplatz. Du bist nicht schwindelfrei. Man darf dich dann nicht anfassen, wenn sich alles dreht. Ein Kindheitserlebnis. Du am Fenster. Deine Mama in Angst. Vielleicht hattest du vorher keine. Aber seither. Weil sie Angst hatte, nicht einmal du selbst. Auch ich bin nicht völlig schwindelfrei, aber im Vergleich zu dir nicht der Rede wert. Du fotografierst mich immerhin da oben. Über dem Meer der Bäume. Und später am Steg, am Müggelsee. Dem Anlegesteg des Ausflugsdampfers, den wir spontan nehmen, um zu unserem Ziel zu kommen, das wir uns ausgeguckt haben, der Spreearche. Einem Hausboot im Wasser. Wildromantisch gelegen. Vom Schiff durch den Spreetunnel. An Liegewiesen am Wasser vorbei. Da ist die Stelle. Klingeln. Ich fotografiere den Steg. Später dich im gleißenden Licht. Wir essen nichts, weil uns nicht nach Hausmannskost ist, aber lassen es uns gut gehen, eiskaltes Bier und was Schönes zum Rauchen.



Eine kleine Motorjacht, der Kapitän sieht aus wie Rosa von Praunheim in seinen besten Jahren. Nackter Oberkörper. Später in die Altstadt von Köpenick. Wir suchen das schönste Restaurant am Wasser, flanieren auf Puppenstubenwegen, sehen das Schlossrestaurant im Schlossgarten, geschlossene Gesellschaft, eine Hochzeit. Aber das Schlossportal steht dir wieder sehr gut, wie du da so durchläufst. Ich lache und sage, das einzige was falsch ist und ich deshalb auch nicht im Bild festhalte, ist dass du diese Tasche über der Schulter hast. Das sieht aus, als wärst du ein Besucher. Wenn du da wohnen würdest, würdest du nicht mit einer Tasche herumlaufen. Du lachst und gibst mir Recht. Machst du ja oft. Nicht immer aber meistens. Wir finden ein anderes Restaurant, Luise heißt es. Auch am Wasser. Auch eine Hochzeit. Aber keine völlig geschlossene Gesellschaft. Wir finden an einem Tisch mit einem norwegischen Paar Platz und unterhalten uns auf Englisch. Der Mann ist auch Musiker. Ein Jazz-Saxophonist und interessiert sich sehr für das was du tust. Und empfiehlt uns unbekannte skandinavische Musiker. Zettel werden bekritzelt, mit Namen, die mir längst wieder entfallen sind. Ich glaube ich hatte einen weißen Franzosen. Und etwas Gutes zu essen. Du auch. Fast zu Fuß den Weg zur S-Bahn, weil irgendeine Straßenbahn ausfiel. S-Bahn. Ich denke bis Ostkreuz. Und danach ein, zwei Gläser Wein im Bariton. Wo ich frage, in welcher Ecke eure Bühne war. Bei einem dieser Auftritte, bei denen ich nicht war. Heute werde ich euch wieder sehen. Dich und Stefan und wohl auch Mat. Ich hab euch seit November nicht mehr gemeinsam auf einer Bühne gesehen. Mat nur einmal im Übungsraum. Und in Aufnahmen in eurem Archiv gehört. Da war unser gemeinsamer Gig in der Disharmonie, aber da waren wir allein, abgesehen von Hannes am Klavier. Heute Nachmittag, oder besser früher Abend. Friendly Society nennt sich der Laden. Sunny Sunday Salon. Wir waren vor einer Woche dort um zu gucken, wie es da aussieht. Als wir in L.A. waren. Wer um 17:30 kommt, kriegt ein Eis. Ich glaube, ich kriege ein Eis.

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