02. Februar 2014

Sehr schön. Die Pluhar im zarten Alter von Siebenunddreißig.



"Wenn der Herrgott ned will, nutzt des gar nix, Schrei ned rum, bleib schön stumm, sag es woar nix."
Ernst Arnold, Artur Kaps 1934
zuckerwattewolkenmond - So, 2. Feb, 22:38

Ein

nettes kuscheliges Stillleben. Da möchte man sich sofort dazusetzen.

g a g a - So, 2. Feb, 22:58

ja... ich mag das auch - - - zweitausendsechs aufgenommen. Weiß gar nicht, was mich getrieben hat, die Bücher irgendwann doch einzusortieren. Oder doch - es wurden immer mehr und mehr und die Türme höher - und - ach ja. Ich mag solche Bücherstapel eigentlich. Im Schlafzimmer habe ich jetzt stattdessen zwei neue Stapel. Ungelesene, neu gekaufte Bücher. Was Frau Pluhar seither schrieb, unter anderem. Sie schreibt sehr gut. Sehr vertraut. Die Teekanne ist irgendwann zerbrochen. Ich habe sie fast jeden Tag benutzt. Mit einem kindle oder anderem E-Reader ließe sich so ein gewachsenes Bild freilich nicht verwirklichen. An meinem gegenwärtigen Buch allerdings trage ich so schwer, dass ich beinah, aber nur beinah, fluche. Aber Papierbücher sind schon schön. Romane und Biographien behandle ich sehr distanzlos, lese beim Essen, mache Eselsohren. Aber schöne Bildbände halte ich in hohen Ehren. Ganz vorsichtig. Die werden auch immer ihre Existenzberichtigung erhalten. Die schönsten Bildbände, die ich besitze, sind überdimensional und kostbar, ich würde sie nie zu Lebzeiten hergeben: ein signiertes Bilderbuch von und über Veruschka von Lehndorff und die gesammelten Werke von Klimt, teilweise mit ausklappbaren großen Abbildungen, spektakulär, bezaubernd schön. Fast, als wäre man vor einem echten Exponat im Museum. Elektrisierend. Das kann nur ein Bildband aus Papier.
zuckerwattewolkenmond - So, 2. Feb, 23:47

Ich hab ja leider nicht so viel Platz, aber trotzdem alles voller Bücher, inzwischen ebenfalls schon in Stapeln. Große Bildbände hab ich da eher weniger, obwohl die mich auch begeistern können. In Buchgeschäften laufe ich extra geschlossenen Auges vorbei, damit ich nicht in Versuchung komme, denn gerade die kunstgeschichtliche Ausgaben würde ich am liebsten alle sofort kaufen. Aber ich muß mich ja zu Hause wohl fühlen und bin ein Mensch, der viel Raum um sich braucht. Da ist die kleine Wohnung generell schon zu klein, wenn ich mich darin nicht mehr bewegen könnte, würde ich eingehen. Das ist eine echte Gratwanderung, zwischen meinem Bedürfnis nach Büchern und meinem Bedürfnis nach Raum. Bücher sind für mich der Inbegriff von Geborgenheit und Gemütlichkeit, deshalb könnte ich ganz ohne sie nicht leben. Dabei bin ich normalen Büchern gegenüber aber ebenfalls ziemlich respektlos und bemale, beklebe oder streiche an. Und wenn ein Bildband ein Zuhause sucht, wie jener über die Norwegischen Stabkirchen, den meine Mutter weggeben wollte, dann kann ich natürlich nicht 'nein' sagen.
g a g a - So, 2. Feb, 23:55

Verstehe... alles, was du beschreibst.
Ich habe auch keinen Platz mehr für 'mehr'... Wenn ich mir etwas von jemandem wünschen dürfte, wäre es: bitte schenke mir keine Sachen/Gegenstände/Materialisiertes... die Wohnung ist schon so voll und es ist längst schwierig, immer noch das Gefühl, eine Atmosphäre von Raum, Weite und Möglichkeit aufrechtzuerhalten. Es geht gerade noch so... Als ich einzog, vor fünfzehn Jahren, in diese kleine zwei-Zimmer-Wohnung unterm Dach, hatte ich schon so viele Bücher, dass ich schnell entscheiden musste, sie so unterzubringen, dass sie mich nicht beengen, aber gleichzeitig nicht unsichtbar würden, was ich schade fände. Ich sehe so gerne Bücher... So kam ich auf die Idee, über mehreren Türstöcken (vor allem im Flur) Regalbretter einzufügen, von Wand zu Wand, was auch sehr leicht zu fixieren war, Hauptsache das Brett hatte die exakte Länge. Da habe ich eine Menge unterbringen können und das sieht sehr gemütlich aus. Ich muss mal nach Fotos suchen, wo man das sieht. Der Raum über dem Türstock bis zur Decke ist ja normalerweise ein ungenutzter Raum.
g a g a - Mo, 3. Feb, 00:02

Hier sieht man ansatzweise, was ich meine. Ich habe das über mehreren Türstöcken gemacht. Das hier ist ein Teil vom Flur.
g a g a - Mo, 3. Feb, 00:09

...aber auch Fensterbretter müssen vereinzelt als Bücherregal herhalten (hier Schlafzimmer).
zuckerwattewolkenmond - Mo, 3. Feb, 00:15

Ja,

ist eine Möglichkeit, allerdings sind bei mir die Türen in schrägen Wänden, deshalb würde es nicht wirklich gut funktionieren. Stattdessen habe ich mir in dem Eck zwischen den beiden schrägen Zimmertüren einen Hängeboden eingebaut, da ich ja auch keinerlei weitere Abstellfläche habe. (bis auf den Keller, aber der liegt fünf Treppen tiefer. :-/)

Flur

Richtige Fensterbretter habe ich bei mir leider überhaupt nicht. Die sind hier nur zehn Zentimeter schmal. Sieht sehr gemütlich aus bei dir mit den vielen Büchern und Bildern. Aber ich glaube, in meiner Wohnung würde mich das erschlagen.
g a g a - Mo, 3. Feb, 00:21

Prima Alternative...!
Ich dachte auch schon, man könnte ja (auch keine neue Idee, ich weiß), die Bücher aussortieren, nach und nach, die einem nicht soo am Herzen liegen. Da ist schon viel Füllmaterial mit dabei an Büchern, die ich nicht vermissen würde, wenn sie nicht mehr da wären. Wenn es an den Punkt kommt, wo jedes weitere Buch zu viel ist (also jetzt eigentlich...) für jedes Neue ein altes aussortieren und aussetzen. Oder einfach da unten bei mir am Gipsdreieeck auf die Parkbank legen. Das sieht auch dekorativ und wohnlich aus, auf so einer Parkbank! Aber erst, wenn es keinen Schnee und Regen mehr gibt. Also trockener ist! Kinder haben neulich im Sommer mal Spielsachen und Stofftiere auf die Bank gelegt. Wurden jeden Tag weniger. Das hat aus sehr niedlich ausgesehen. Ich habe mich gefreut. Obwohl ich auch wieder nicht verstehe, wie man ein geliebtes Stofftier aussetzen kann! Bin da hin- und hergerissen! Na ja, war dann wohl doch nicht so geliebt.
g a g a - Mo, 3. Feb, 00:28

P.S.
von wegen "gemütlich" und "erschlagen": ja, saugemütlich. Ich glaube, wenn es nicht in all den Jahren so gewachsen wäre, und ich heute wo einziehen würde, wäre alles viel reduzierter, minimalistischer, nicht so opulent. Für mich ist es ja gewohnt und normal, aber entspräche heute nicht nicht der Art, wie ich mich einrichten würde. Aber ändern will ich es auch nicht. Es ist so ein materialisierter Innenraum meines Seins... ein bißchen widersprüchlich. Eben meine alte Villa Kunterbunt. Jedes Stück hat seine Geschichte... das schmeißt man nicht so einfach weg. Bzw. erst, wenn man sich völlig neu orientiert, an einem anderen Ort, einer anderen Wohnung... aber an dem Punkt bin ich gerade nicht. Die Liebe zu meinem Nest hat seit der Bedrohung des Verlustes (v. wg. Mieterhöhung, Verkauf als Eigentumswohnung) im Herbst 2012 eine intensive Renaissance erfahren. Ich hänge ganz fürchterlich an meinem Adlerhorst. Das ist mir da erst richtig klar geworden. Noch nie habe ich mich wo dermaßen zuhause gefühlt. (jaul...)
zuckerwattewolkenmond - Mo, 3. Feb, 00:29

Ich bin

eigentlich ständig am Aussortieren, da ich sonst wirklich keine neuen Bücher mehr kaufen dürfte und viele Romane lese garantiert nur ein Mal. Die gebe ich sofort weg oder verkaufe ich. Allerdings habe ich den Spleen, daß ich nur Bücher weggeben kann, die ich bis zum Ende durchgelesen habe, egal wie langweilig sie sind. Total blöd, aber von ungelesenen Büchern kann ich mich einfach nicht trennen, selbst wenn ich vorher schon weiß, daß mich das Buch nicht übermäßig begeistern wird. Und leider kaufe ich schneller als ich lese.
g a g a - Mo, 3. Feb, 00:37

Das mit dem Weggeben würde bei mir auch nur anonym funktionieren, fällt mir gerade auf, weil ich ja Eselsohren mache und manchmal Wasserflecken (Badewanne)... und Fingerabdrücke... und...und...und... so etwas könnte man niemals nicht bei Amazon zum Wiederkauf einstellen. Ich würde mich schämen! Nicht mal zum Verschenken! Auf so einer Parkbank ausgesetzt würde keiner wissen, dass es von mir ist. Die perfekte Lösung! Das mit dem Buch zu Ende lesen müssen, ist in der Tat zwanghaft. Aber das weißt du ja. Ich verstehe es sogar ein bißchen. In dem Fall propagiere ich zügiges Querlesen! Du kannst dir selbst attestieren, du hast dich damit von A - Z beschäftigt und kannst den Quatsch zuklappen und 'entsorgen'!
zuckerwattewolkenmond - Mo, 3. Feb, 00:49

Ich wage es

kaum zu sagen, aber das mit dem Querlesen geht auch nicht. Ich muß wirklich sicher sein, kein Wort überlesen zu haben. Und das inklusive Klappentexte und aller Verzeichnisse, Glossare, Vor- und Nachworte. Es ist schlimm, ich weiß. *gg*
g a g a - Mo, 3. Feb, 01:05

Das zeugt vor großem Respekt vor dem Verlagswesen ;-)
zuckerwattewolkenmond - Mo, 3. Feb, 01:36

Ich weiß

gar nicht, ob so viel Respekt heute noch angebracht ist. Zu Zeiten, als meine Mutter in einem Verlag der DDR arbeitete, war vieles anders. Es fällt gar nicht so leicht, sich da umzustellen, obwohl ich inzwischen mitbekommen habe, daß ich das, was ich als Verlagswesen kenne, nicht mehr mit der heutigen Buchindustrie vergleichen kann.
Einen Kindle hab ich seit zwei Jahren, lese aber lieber mit Tablet. Gerade wegen des Platzes kaufe ich einiges lieber als Ebook, wenn es denn angeboten wird. Das ist noch nicht oft bei den Büchern der Fall, die mich interessieren. Deshalb bin ich inzwischen bereits dazu übergegangen, englisch zu kaufen und zu lesen, weil da das Ebook-Angebot größer ist.
tinius - Mo, 3. Feb, 00:46

Ich kenn das Problem des Platzmangels - recht drastisch im übrigen. Dennoch wollte ich keine Bücher aussortieren, sie gehören zu meiner Biographie (zudem hab ich einen recht sicheren Griff in Bezug auf meine Vorlieben und enttäusche mich da nur selten). Ihr jedenfalls würdet Euch bei mir kaum wohlfühlen. Für mich reichts, ich brauch nur einen Platz zum Lesen, Schreiben, Schlafen.

g a g a - Mo, 3. Feb, 01:04

Die Wahrheit ist, dass ich das, was ich hier für die nähere Zukunft in Betracht ziehe, noch nie ausgeführt habe. Vielleicht liegt das an der Generation. Bücher waren immer etwas Besonderes, Wertvolles... und bevor eines im Altpapier landet (ein seltsames, ganz starkes Tabu), nehme ich es eher noch als Türstopper. Ich glaube, ich habe sogar noch alte Mathematik- und Physik- und Chemiebücher aus meiner Schulzeit. Wenn mir so ein Buch in die Hand fällt, rührt es mich auch wieder. Es hat mittlerweile schon etwas Antiquarisches. Wunderliches. Bizarres. Liebenswertes.... Wenn man jetzt auf einen E-Reader umsteigen würde, wären die Probleme gelöst. Aber noch gibt es die Liebe zur Patina, zum Umblättern. Ach...
tinius - Mo, 3. Feb, 01:18

Danke, Gaga, dafür herze ich Dich. (Einen kindle habe ich allerdings inzwischen bestellt. Ob ich ihn je nutzen werde, weiß ich nicht. Das Ungelesene in Papierform reicht noch bis 2114, schätze ich.) Bücher sind und bleiben für mich etwas Besonderes, sicher auch aus Generationsgründen. Und ich war ja mal Buchhändler - aus Überzeugung. Und es macht mich stolz, Bücher veröffentlicht zu haben, nicht E-Books. ;)
g a g a - Mo, 3. Feb, 01:25

Oh ja - ein Buch aus Papier...von sich selbst... in der Hand...!
Das ist besonders. Denn wir, als Blogger, empfinden die virtuelle Form ja nicht als 'prominente Veröffentlichung', wie auch. Das haben wir ja dauernd, seit Jahren schon... Man darf da ruhig altmodisch sein. Und letztlich: das ist das Exklusive von Morgen. Bücher aus Papier, in besonders aufwändiger Form, in schönem Einband, leinengebunden womöglich, mit einer Prägung. Einem Bändchen. Das Heller-Buch, das ich gerade lese, hat ein Bändchen, gutes Papier, schöne Photographien. Ich muss gar keine Eselsohren machen. Das Buch macht es mir leicht, es gut zu behandeln. Bis 2114 Lesestoff zu haben, ist sehr bemerkenswert! 2115 wird man dir diese dann antiquarischen Objekte aus der Hand reißen, sicher. Gute Nacht allen Bibliophilen.
tinius - Mo, 3. Feb, 03:33

2115 werde ich - selbst nach optimistischen Schätzungen - einige Jahrzehnte tot und begraben sein. Leider. Gute Nacht, liebe Gaga.
g a g a - Mo, 3. Feb, 13:18

Hm... Kopfrechnen mit vierstelligen Zahlen gehört nicht zu meinen Stärken. Aber vielleicht doch, als nächste Inkarnation. Falls es das gibt. Man könnte das dann testen.

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