04. März 2009
Interessantes Phänomen, dass die erfolgreichsten Projekte äußerst selten in ihrer Planungsphase breit kommuniziert werden, sondern sehr viel später, im greifbaren Vollendungsstadium. Ich bin da ja auch sehr abergläubisch. Es scheint ein Naturgesetz zu sein, dass viel heiße Luft im Vorfeld auch im Ergebnis zu heißer Luft führt. Konkrete Arbeit an einem Projekt führt dagegen - zwangsläufig - zu konkreten Ergebnissen. Sehr einfach eigentlich. Substanz lässt sich nicht herbeireden. Erfolg beruht auf Substanz. Konkreter Arbeit. Greifbaren Daten. Kalenderdaten. Abgestimmten Vereinbarungen. Verabredungen. Taten. Visionäre Kraft, die zu lange im Traumstadium, in Beschwörungsformeln, in Gerede verharrt, ist für die Katz. Vision ohne Aktionsplan verpufft. Im Äther. Vision braucht Materie. Den dreidimensionalen Raum. Diese Welt. Einen Landeplatz mit Koordinaten. Ein irdisches Zuhause.
g a g a - 4. März 2009, 13:28
Mit einem Ticket für den öffentlichen Nahverkehr kommt man halt leider im Zweifel nur bis _ _ _ _ _ _ _ _ (zutreffende Provinz eintragen). Im Grunde muss man ja nur aufpassen, dass man die richtige Fahrkarte hat. Dann geht alles wie von selbst. Dank Internet kann man sich heutzutage super informieren, wo der richtige Fahrkartenschalter ist. Bzw. ist unser kleines Internet ja sogar selbst schon ein Fahrkartenschalter. Und wenn man dann trotzdem dauernd die kleine Regional-Fahrkarte kauft, muss man sich vielleicht überlegen, ob man wirklich in die große Welt will. Vielleicht sorgt dann ja das vielzitierte höhere Selbst dafür, dass man nicht über das einem vielleicht kleiner bemessen bestimmte Ziel hinausschießt. "Schuster bleib bei deinen Leisten". Eine philosophische Frage. Ein Selbstschutzmechanismus vielleicht. Autokorrekturprogramm einer in tieferen Bewusstseinsschichten liegenden, wahrhaftigen Selbsteinschätzung ("Die Nummer ist zu groß für mich").
Wenn man sehr große Träume hat, muß man der Verwirklichung gewachsen sein. Eine Frage der Angemessenheit, der Größenverhältnisse. Eine hermetische Frage ("Das Größere passt nicht in das Kleinere" - eine große Idee passt nicht in einen kleinen Kopf. Ein Schuhkarton passt nicht in eine Streichholzschachtel.) Ich glaube sehr an Rückenwind. Da, wo sich die Dinge (scheinbar) wie von selbst ergeben (natürlich ohne völlig auf der faulen Haut zu liegen), ist der richtige Weg. Barrieren sind Warnschilder. Ich halte es für einen Irrtum, verlorene Zeit, den Durchbruch an der dicksten Wand eines Gemäuers zu planen.
DATEN + TATEN.