14. November 2011
(...) Paul Graetz beugt sich nach vorn, wo Knackfuß sein Ohr hat. »Der liebe Gott«, flüstert er. »Ringelnatz ...« Wie bitte? »Das ist Ringelnatz - - pscht!« Ringelnatz? Wie heißen bloß die Leute hier!
So alle paar Jahrhunderte wird ein Lyriker geboren, bei dem die Verse kichern, aber sie haben sich nicht die Tränen aus den Kommas gewischt. Jetzt können wir wieder zwei Jahrhunderte warten.
Diese Verse - ! Sie sind alle so zum Schreien komisch, - aber, werte Herren, was sie so traurig macht, das können Sie auch mit Alkohol nicht herausreiben. Er selbst war, wenn er die Bühne betrat, mit dem ewigen Schnapsglas wie bewaffnet, um sich Mut zu machen. Mut? Wozu?
Ach, wissen Sie, es erfordert Mut, anderen das Gelächter der Einsamkeit mitzuteilen. Es gibt da allerhand zu überwinden. Unter anderem den kleinen Scherzartikel: Scham.
Friedrich Hollaender, Von Kopf bis Fuß, S. 81
So alle paar Jahrhunderte wird ein Lyriker geboren, bei dem die Verse kichern, aber sie haben sich nicht die Tränen aus den Kommas gewischt. Jetzt können wir wieder zwei Jahrhunderte warten.
Diese Verse - ! Sie sind alle so zum Schreien komisch, - aber, werte Herren, was sie so traurig macht, das können Sie auch mit Alkohol nicht herausreiben. Er selbst war, wenn er die Bühne betrat, mit dem ewigen Schnapsglas wie bewaffnet, um sich Mut zu machen. Mut? Wozu?
Ach, wissen Sie, es erfordert Mut, anderen das Gelächter der Einsamkeit mitzuteilen. Es gibt da allerhand zu überwinden. Unter anderem den kleinen Scherzartikel: Scham.
Friedrich Hollaender, Von Kopf bis Fuß, S. 81
g a g a - 14. November 2011, 23:20
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