Das war eine recht ordentliche Kletterpartie! Stolze 77,17 Meter bin ich bis zum Gipfelkreuz bei strahlendem Sonnenschein aus eigener Kraft gekraxelt! Aber der Ausblick hat sich gelohnt. Wer könnte das besser nachempfinden als ein Bergkamerad wie Sie! Nun wieder zurück in der Augustenberghütte und einen zünftigen Jager-Tee gekocht. Es wird ja nun schon etwas kühler hier oben nach Sonnenuntergang. Herrliche Aufnahmen sind mir wieder gelungen. Die Chefin wird zufrieden sein. Auch ich bin sehr zufrieden mit meinem Praktikumsplatz. Allerweil sportiv an der frischen Luft und abermals herrliche Wolkenformationen aufgenommen!

Toll! Aber Obacht, um 22:00 ischt Ruhe auf den Hütten! Dann högschtens nur noch mit Stirnlampe bloggen!

PS: Da könnt' man sich super abseilen, von dem Türmchen!

Ich bin ganz allein auf der Hütte! Die Saison ist fast rum. Die Chefin ist im Schneideraum zehn Hütten weiter, so kann ich machen wie ich denk! Morgen arbeiten wir drinnen. Frau Riefenstahl orientiert sich bei meinen Praktikumsaufgaben immer am Wetter. Das liegt mir. Abseilen war heute auch dabei! Deswegen verstehen wir uns einwandfrei!

P.S. Frau Riefenstahl hat mir für morgen als Hausaufgabe aufgeben, ich soll mir die Filmszene ab Minute 14:10 bis Minute 15:17 aufmerksam anschauen. Sie will dann ausführlich mit mir darüber sprechen, damit mir solche Fehler wie in dem Film nicht unterlaufen. Was Frau Riefenstahl aber nicht weiß ist, dass ich die Szene schon auswendig kenne! Es ist nämlich meine Lieblingsstelle in dem Film! Deswegen hab ich heute Abend komplett frei und muss keine Hausaufgaben mehr erledigen!

Eine hochgelegene Hütte für sich allein ist freilich prima, so auch hier! Man kann sich sogar selbst vom Rotwein bedienen, das finde ich super!
@Fehler: Haha! Da sind diese jungen Schnösel Menschen aber an die Falsche geraten!

Ich bin ein kleines bißchen neidisch, wegen dem Rotwein! Ich darf nämlich keinen trinken. (Das hat mir aber nicht die Chefin verboten, sondern meine innere Stimme, die geht mir manchmal gehörig auf die Nerven!) Trotzdem Prost!

Wo ich gesehen habe, was die Hausaufgabe ist, habe ich gleich gemerkt, dass Frau Riefenstahl denkt, ich müsste das dringend lernen, mit dem unnatürlich von natürlich unterscheiden, dabei habe ich es sofort verstanden. Der Mann, der den Film gemacht hat, hat manchmal ganz gute Ideen, zum Beispiel dass er die Szene in dem Film dringelassen hat. Aber dann hat er wieder keine Ahnung und ich ärgere mich mit Frau Riefenstahl! "ich hab noch nie, so lange ich lebe, im Gehen gesprochen! Ich bin doch kein Geist!" Ein Glück, dass er den Film hat trotzdem machen dürfen! Das war ganz schön großzügig von der Chefin!

Bin sogar, Abt. 'nächtliche Geständnisse', am Rauchen, trotz Holzbalkenhütte und innerem Verbot seit letztem Sommer. Da sind Sie nicht janz unschuldig, Jnädigste, da Sie mal in Bezug auf Rotwein schrieben, dass eine Lockerung irgendwann, ein ab und zuliches Jönnen eine Denkbarkeit wäre. Das ließ mich aufmerken und das habe ich mir gut gemerkt. Und wo doch, so denke ich, heute so vieles so gut war, ginge es einmal an - soweit die innere Stimme.

Ich bin nach wie vor dafür! Bitte verstehen Sie meine Abstinenz unter keinen Umständen als Empfehlung! Es handelt sich hierbei um einen quasi pathologischen Zustand, der mir in nur einer Hinsicht wünschenswert erscheint: kein Kopfweh in der Früh! Aber natürlich fehlen die lebenserhaltenden freien Radikal-Fänger vom kostbaren roten vergorenen (!) Saft. Die hochwichtigen gesundheitsförderlichen Spezial-Zauberstoffe sind nämlich nur in Alkohol und Fett löslich! In schnödem Wasser werden die so gut wie gar nicht frei! Deshalb kann alkoholfreier roter Traubensaft niemals einen vollwertig gesunden Ersatz darstellen!). Und immer und ewig Fliederbeersaft, das ist kein Ersatz! Auch finde ich keine rechte Entspannung in den Abendstunden. Der Schlaf- und Nerventee hängt mir zum Halse heraus! Aber noch bin ich nicht so weit, über meinen Schatten zu springen.

Auch gepflegtes, gelegentliches Genuss-Rauchen mit Ritual-Charakter habe ich von jeher unterstützt und tue es heute noch. Also nicht rauchen sondern unterstützen. Na ja. Einstweilen lenke ich mich eben mit dem Praktikum ab. Übrigens bei Minute 59:00 musste sich Frau Riefenstahl auch noch mal ärgern. Und noch wo. Finde ich gerade nicht. Also trinken Sie unbedingt ein Glas für mich mit! Und für Leni Riefenstahl. Und die Nerven!

The Riefenstahl Lectures, Betthupferl:
Minute 18:40 bis Minute 19:40