15. April 2011

"[...] 1963 trat Alt der CDU bei. Nach der Katastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 kritisierte er in einem offenen Brief an Helmut Kohl die CDU, die er 1988 verließ, weil sie weiterhin an der Kernenergie festhielt."
Wikipedia


02.06.1986

Schluß mit dem atomaren Glücksspiel
Von Alt, Franz

Offener Brief des CDU-Mitglieds Franz Alt an Helmut Kohl

Lieber Helmut Kohl,

(...) Auf Dauer ist auch wirtschaftlicher Fortschritt nur mit der Natur denkbar. Die Mißachtung dieser Zusammenhänge zerstört Fortschritt und Freiheit. Das CDU-Grundsatzprogramm definiert Freiheit nicht als grenzenlose, sondern als "verantwortete Freiheit". Der einzig ethisch verantwortbare Sachzwang heißt jetzt: keine neuen Kernkraftwerke, rascher Abbau der Kernenergie. (...)


Sehr lesenwert, dieser lange offene Brief
an einen unverändert Unbelehrbaren. Franz Alt schrieb ihn vor einem Vierteljahrhundert.

Irgendwo mittendrin schreibt er "Harrisburg, das Challenger-Unglück, Tschernobyl: das sind keine "Heimsuchungen", wie Sie sagen, Herr Bundeskanzler, und schon gar keine gottgewollten Schicksalsschläge. Das ist Menschenwerk. (...) Tschernobyl hat eine Bewußtseinsdämmerung bewirkt, weit mehr bei den Wählern als bei den Gewählten. Deshalb wird man beim nächsten Unglück kaum noch von "Heimsuchung" oder vom "technischen Versagen" sprechen können, wahrscheinlich aber von charakterlichem Versagen derer, die nicht zu radikalen Konsequenzen bereit waren - falls man überhaupt noch sprechen kann."


Franz Alt bei seiner Rede am Samstag, 26. März 2011 bei der Demonstration "FUKUSHIMA MAHNT: ALLE AKWS ABSCHALTEN!" in Berlin.
Foto: Gaga Nielsen

Als Franz Alt vor drei Wochen bei der Kundgebung in Berlin sprach, spürte man die Wut von fünfundzwanzig Jahren. Das Gegenteil von blinder Wut: sehende Wut. Der gerechte Zorn von jemandem, der vor einem Vierteljahrhundert glaubte, die Lektion von Tschernobyl sei schlimm genug gewesen.



"Wir leben nicht vom Atomstrom, sondern von reiner Luft, sauberem Wasser, strahlender Sonne, gesunden Böden und genießbaren Pflanzen. Die Theologie der Schöpfung lehrt uns: Gott schläft in den Steinen, atmet in Pflanzen, träumt in Tieren und will in uns Menschen erwachen. Gottvertrauen oder Atomvertrauen? Worauf setzen wir?"

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NeonWilderness
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Zucker 27. April 2024...
27.04.24, 13:54
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Jon Tinic Ein Setup...
26.04.24, 08:42
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NeonWilderness
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25.04.24, 23:49
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24.04.24, 21:55
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Im Grunde ist Sonne...
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Gaga Nielsen 20. April...
20.04.24, 14:57

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