12. oktober 2005
nach eigentlich zu kurzem schlaf und dem üblich starken kaffee, stellte ich heute morgen an mir leicht irritiert, nicht nur keine katerspuren, sondern eine überraschende, ja geradezu dreiste und ganz klar körperlich zuzuordnende dümmliche euphorie fest, als ob ein absurd zufriedener (warumeigentlich-wovoneigentlich-womiteigentlich) bauch den abwesend lustlosen rest ansteckt. komplett. weiß der mehr als ich? nicht zu fassen. ist ja großartig. damit hätte ich ja nun überhaupt nicht mehr gerechnet. aus dem bauch katapultiert irgendwer, irgend- was, irgendwoher, energie in sämtliche richtungen. cape canaveral am solar plexus. eine völlig neue stufe der körpererfahrung durch nix. so habe ich mir das ja immer schon gewünscht. ganz ohne yoga und kamasutra oder was die da alle machen. das kann ja nicht lange anhalten. ich rechne jeden moment mit der rückkehr des langweiligen normalzustandes.
oder ob das vielleicht mit dem essen zu tun hat? mit der verdauung? oder ist das schon der anfang vom ende? da soll man ja auch noch mal so richtig aufblühen. was habe ich eigentlich gegessen gestern. kartoffelsuppe. knoblauch, pfeffer, rosmarin. eine spur kreuzkümmel. dann walnusseis aus dieser familienpackung von mövenpick. aber der wein. der wein... der dicke alte saxophonspieler, im nebenberuf trinker hatte seinen wochenbedarf mitgebracht, kistenweise. ich nahm eine flasche vom weißen. das wunder begann bereits sonntag zu wirken. ich hatte wirklich viel [viel] davon getrunken und keinen kopf am folgetag. moment. ich hab die flasche noch riesling, 2002, trocken, qualitätswein erzeugerabfüllung pfalz, südliche weinstraße, weingut joachim hof, d-76831 heuchelheim-klingen, klingbachstr. 29, tel. 063491591
vielleicht unterschätzt man ja allgemein die auswirkungen körperlichen wohlbefindens. vielleicht führen diese ganzen kleinen zellen ein eigenleben und haben gerade ein kleines hoch, an dem sie mich großzügig teilhaben lassen. vielleicht wird da gerade irgendwas ge- feiert. weiß der geier. vor zwei jahren ungefähr bildete ich mir ein, ich hätte einen körperlichen tiefpunkt aufgrund meiner ach so schlimmen seelischen belastung. die haut an den handgelenken und unterarmen juckte und blühte, ich armes neurodermitis-affines sensibelchen. dabei hatte ich nur wenige wochen vorher in diesem unglaublich heißen sommer meine liebe zu orangensaft neu entdeckt. ich trank jeden tag ungefähr zwei liter von dem zeug. lange rede, kurzer sinn: eine findige hautärztin klebte mir drei tage lang alle möglichen lebensmittelsubstanzen auf den rücken. voilà: ich reagierte allergisch auf zitrussäure. ich ließ den blöden saft weg und einen halben tag später war der scheiß verschwunden.
eigentlich doch sehr beruhigend, dass es einem auch mal nur deswegen gefühlt gut gehen kann, weil der stoffwechsel funktioniert. aber wer weiß, was ich für stoffwechsel halte.
oder ob das vielleicht mit dem essen zu tun hat? mit der verdauung? oder ist das schon der anfang vom ende? da soll man ja auch noch mal so richtig aufblühen. was habe ich eigentlich gegessen gestern. kartoffelsuppe. knoblauch, pfeffer, rosmarin. eine spur kreuzkümmel. dann walnusseis aus dieser familienpackung von mövenpick. aber der wein. der wein... der dicke alte saxophonspieler, im nebenberuf trinker hatte seinen wochenbedarf mitgebracht, kistenweise. ich nahm eine flasche vom weißen. das wunder begann bereits sonntag zu wirken. ich hatte wirklich viel [viel] davon getrunken und keinen kopf am folgetag. moment. ich hab die flasche noch riesling, 2002, trocken, qualitätswein erzeugerabfüllung pfalz, südliche weinstraße, weingut joachim hof, d-76831 heuchelheim-klingen, klingbachstr. 29, tel. 063491591
vielleicht unterschätzt man ja allgemein die auswirkungen körperlichen wohlbefindens. vielleicht führen diese ganzen kleinen zellen ein eigenleben und haben gerade ein kleines hoch, an dem sie mich großzügig teilhaben lassen. vielleicht wird da gerade irgendwas ge- feiert. weiß der geier. vor zwei jahren ungefähr bildete ich mir ein, ich hätte einen körperlichen tiefpunkt aufgrund meiner ach so schlimmen seelischen belastung. die haut an den handgelenken und unterarmen juckte und blühte, ich armes neurodermitis-affines sensibelchen. dabei hatte ich nur wenige wochen vorher in diesem unglaublich heißen sommer meine liebe zu orangensaft neu entdeckt. ich trank jeden tag ungefähr zwei liter von dem zeug. lange rede, kurzer sinn: eine findige hautärztin klebte mir drei tage lang alle möglichen lebensmittelsubstanzen auf den rücken. voilà: ich reagierte allergisch auf zitrussäure. ich ließ den blöden saft weg und einen halben tag später war der scheiß verschwunden.
eigentlich doch sehr beruhigend, dass es einem auch mal nur deswegen gefühlt gut gehen kann, weil der stoffwechsel funktioniert. aber wer weiß, was ich für stoffwechsel halte.
g a g a - 12. Oktober 2005, 20:19
Vielleicht sollte ich Ihnen mal eine Scheurebe empfehlen, das schmeckt ganz fruchtig, aprikosig, irgendwie.
Jeden morgen fahre ich ein paar Kilometer auf der Weinstraße in Richtung Süden, es fällt mir oft schwer einfach abzubiegen.
fruchtig und aprikosig mag ich nur in einem stück kuchen. ich hatte gestern einen als trocken ausgewiesenen riesling gekauft, der im abgang eine - für meinen geschmack - penetrante restsüße mit einer leichten spur von honig hat. kann ich jetzt nur zum kochen nehmen, wenn ich ihn nicht wegkippe. nur eine spur - aber das ist mir schon zuwider. das ertrage ich allenfalls in met, den dann aber auch nur in der minimal süßen variante.
seit ein paar jahren tendiere ich überwiegend zu rotem und da klar zu den franzosen. ich bin ja eine leidenschaftliche bordeauxtrinkerin, bevorzuge da aber nur die roten mit möglichst geringem merlotanteil. merlot ist mir an sich zu fruchtig. hohen tanningehalt liebe ich sehr, das schokoladig-bittere (was ich bei schokolade wiederum gar nicht mag). bei den roten franzosen gibt es viele schöne sachen. bei einem guten châteauneuf du pape werde ich butterweich. sofort.
ich merke gerade, das liest sich, als ob ich mich sonderlich für weinsorten interessieren würde. das ist durchaus nicht der fall. ich habe im laufe der letzten drei jahrzehnte einfach nur ziemlich viel getrunken und irgendwann kriegt man heraus, was man wie mag und was nicht.