09. August 2014



To everything, turn, turn, turn. There is a season, turn, turn, turn. And a time to every purpose under heaven. A time für in den Baumarkt fahren und neue Farbe holen und den Teppich mit vollgekritzelten Flipchart-Blättern abdecken und zwischen verrückten Möbeln, wie Gott mich schuf, mit dem Farbroller die Farbe zweifach auftragen, weil einmal nicht genug deckt. Alpina Dings naturweiß ohne Schadstoffe usw. usf. Jetzt einmal damit angefangen, bloß keine Experimente. Am Ende wäre besser deckende Farbe in einem etwas anderen Weißton und es sieht nach Pfusch aus. Fängt man einmal an! Vor Beginn der Aktion noch gedacht: "Ach, ich mache mal die Ecken, wo es stärker angegraut wirkt, da wo die Gauben an die Decke treffen. Eventuell kann man sich die Decke sogar sparen. Und auch die Wände, die doch eigentlich noch ganz passabel aussehen. Aber ein einziger Pinselstrich in Alpina-Weiß führt umgehend zur Erkenntnis, dass die für noch ganz passabel und doch irgendwo schon auch noch irgendwie weiß beurteilten Wand- und Decken-Partien im direkten Vergleich - sagen wir mal vorsichtig - nicht ganz mithalten können. Es ist ungefähr der Unterschied zwischen dem schönen Weiß einer frischen Blüte und dem eindeutigen Grau eines hellgrauen Kieselsteins. So ungefähr. Nur als Warnung. Wer A sagt, muss auch B sagen! Da sitze ich nun, mittendrin, auf meinem mit Flipchart-Bögen bedeckten Fußboden und finde kaum noch Zeit und Lust im Internet herumzugurken oder gar zu bloggen. Gestern habe ich mich gezwungen, auszugehen. Ein Geburtstag, zu dem ich eingeladen war. Ich hätte mich geschämt, als Ausrede vorzubringen, ich muss wieder an meinen Wänden streichen und aufpassen, dass ich die Auslegware nicht versaue. Ist doch jämmerlich, als Ausrede. Also bin ich hin, mit einer guten Flasche als Mitbringsel. Das war auch gut, weil ich mich sehr angeregt mit einer neueren guten Freundin von Jan unterhalten habe. Ungefähr fast mein einziger facebook-Kontakt, den ich noch nie in echt vor mir hatte. Aber gestern haben wir den freundschaftlichen Kontakt in Fleisch und Blut bekräftigt. Sie hat mal vor Jahren ein Buch geschrieben, Die Geliebte und ich dachte, ich hätte es gelesen, irgendwann mal vor vielen Jahren ausgeliehen in der Bibliothek. Weil ich selbst oft in Konstellationen war, wo ich nicht der einzige Augenstern eines männlichen Gegenübers war. Ina meinte aber, ich hätte vielleicht ein anderes gelesen, da gäbe es noch eines, weil es ihres noch nicht so lange gibt. Aber es war eine schöne Unterhaltung, die bestimmt fortgesetzt wird. Ansonsten hoffe ich, dass ich bald fertig werde, mit dem Gepinsel. Decke malern ist schon recht anstrengend. Farbe tropft in die Haare, Oberammuskeln werden über Gebühr beansprucht. Ein Gerecke und Gestrecke. Ich will mir aber auch nicht helfen lassen. Dann müsste ich mir beim Malern ja was anziehen. Ich bin nämlich etwas gehemmt in dieser Hinsicht und präsentiere mich nur ungern bei profanen Tätigkeiten in unbekleidetem Zustand. Das war jetzt wieder ein Lebenszeichen von meiner kleinen Baustelle in der Auguststraße. To everything, turn, turn, turn. There is a season.



To everything, turn, turn, turn.
There is a season, turn, turn, turn.
And a time to every purpose under heaven.
A time to be born, a time to die.
A time to plant, a time to reap.
A time to kill, a time to heal.
A time to laugh, a time to weep.

To everything, turn, turn, turn.
There is a season, turn, turn, turn.
And a time to every purpose under heaven.
A time to build up, a time to break down.
A time to dance, a time to mourn.
A time to cast away stones.
A time to gather stones together.

To everything, turn, turn, turn.
There is a season, turn, turn, turn.
And a time to every purpose under heaven.
A time of love, a time of hate.
A time of war, a time of peace.
A time you may embrace.
A time to refrain from embracing.

To everything, turn, turn, turn.
There is a season, turn, turn, turn.
And a time to every purpose under heaven.
A time to gain, a time to lose.
A time to rend, a time to sow.
A time for love, a time for hate.
A time for peace, I swear it's not too late.


Turn! Turn! Turn!, Pete Seeger 1950

30. Juli 2014

Halb wehmütig, halb neidisch lese ich meine Einträge von vor fast sieben Jahren. November 2007. Alles so amüsant und amüsiert und launig und sogar Kommentare. Und noch dazu auf dem Level des Eintrags. Da war noch echter Enthusiasmus in den Strängen. Als hätte man gar nicht abwarten können, dass ein neuer Blogeintrag erscheint, den man endlich kommentieren kann! Ich muss an dieser Stelle alle Einträge ab dem 17. November 2007 empfehlen. Ja, ich möchte sie regelrecht andienen. Das war Entertainment. Man könnte denken, ich hatte Ambitionen in Richtung Show-Geschäft. Oder Schau-Geschäft, wie es früher hierzulande hieß. Man fängt idealerweise mit diesem Eintrag an (und immer die Kommentare lesen!)

Der Abend hat für mich eine besondere Faszination gehabt, nicht nur, bevor er stattgefunden hat. Auch noch danach. Wenn man jetzt weiter nach vorne, also Richtung Dezember blättert, kommt recht bald mein Frisuren-Katechismus für den Herrn, der meines Erachtens auch heute noch Gültigkeit beanspruchen kann. Beginnend mit Typ Südfrankreich und endend mit Typ Schach. Ist auch immer mit Fußnote zu allen anderen Folgen ergänzt. Der Service-Gedanke war mir eben immer schon wahnsinnig wichtig.

Warum ich aber überhaupt auf einmal darauf komme, genau dahin zurückzublättern, liegt an einem Foto, das jemand auf Flickr favorisiert hat. Ich bin selber drauf, ein sehr schönes Foto. Ich überlege schon wieder, ob ich mir doch wieder die Haare färbe. Allerdings war ich da auch sieben Jahre jünger und unternehmungslustig und hatte keine Kaufinteressenten und Handwerker in der Wohnung. Da muss man ja graue Haare kriegen. Jedenfalls schaue ich mir das Bild an, wundere mich, wie jemand dazu kommt, in meinem uferlosen Fotostream auf flickr, dieses eine Bild aufzugabeln und schaue, zu welchem Album es gehört. Ich dachte erst, ich gucke da so, weil ich in Gesellschaft von jemandem war, von jemandem bestimmten. Aber dann ist mir das Datum klar geworden, und dass es ja gar nicht sein kann, weil ich den da ja noch gar nicht gekannt habe, an den ich dabei dachte. Nun ja. Aber dann fiel mir wieder ein, was an dem Abend geschah. Es gab nämlich nicht nur ein Treffen mit Bloggern, damals im Muschi Obermaier, sondern ich hatte auch noch eine Begegnung mit einem Gast, der überhaupt nichts mit der kleinen Blogger-Gruppe zu tun hatte. Er war mit zwei Freunden da und die beiden redeten sehr inspiriert auf mich ein, man könnte sagen, es wurde geflirtet. Und er stand als Dritter in der Mitte und sah mir nur in die Augen. Fast ernst. Er sagte so gut wie gar nichts. Nicht, so lange die beiden Freunde daneben standen. Irgendwie kam es dazu, dass ich wieder vom Tresen zurück zu den Sitzgruppen ging, dieser Ansammlung von Ledersofas aus den Siebzigern. Und dann kam er alleine nach hinten, auf mich zu. Er war bestimmt nicht mehr nüchtern, aber das war ja keiner in dem Laden, zu dieser Stunde sowieso nicht. Er sagte Dinge zu mir, die ich noch nie zuvor gehört hatte. So unglaubliche Dinge, mit so einem großen Ernst, dass mir ganz schwindelig wurde. Nie mehr hat irgendwer solche Dinge zu mir gesagt. Wir sind dann getrennte Wege gegangen, ich ging alleine nach Hause, hatte aber eine Karte mit seiner Telefonnummer und seinem Namen. Ich trug mich wochenlang mit dem Gedanken, ihn anzurufen, oder in diesem sehr besonderen Restaurant zu besuchen, mit dem er zu tun hatte. Dann wurde ich krank. Diese Stimmbänder-Geschichte. Und ich hatte eine Ausrede, warum ich diesen Mann nicht anrufen oder besuchen konnte. Ich dachte, das hätte mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt, nach allem, was er mir an diesem Abend sagte. Ich habe es nicht vergessen. Ich fand in den letzten Tagen ein paar Spuren im Netz, ich weiß seinen Namen immer noch. Ein schöner Name. Und es gibt einen kleinen Film, in dem er er zu sehen ist. Er führt durch ein paar Lokale in Berlin, hier in Mitte. Man sieht ihn in einer Szene an einem der Tische seines Restaurants sitzen und erklären. Beim Gestikulieren sah man einen schmalen Ring an seiner Hand. Er war ziemlich trinkfest und wirkte sehr klar in diesem kleinen Film. Genauso klar wie damals. Ich hatte die Stimme und die Art zu sprechen gar nicht mehr in Erinnerung. Jetzt hörte ich sie noch einmal, die Stimme. Der Duktus erinnert mich an Gregor Gysi. Das ist interessant, weil er so hochdeutsch spricht, wie nur Berliner es tun. Aber er kommt aus einer anderen deutschen Stadt. Diese Erinnerung hat mich jetzt bestimmt schon drei Tage beschäftigt. Ich muss diese Begegnung einfach in Ehren halten. Weil nie zuvor und nie danach irgendjemand solche Dinge zu mir gesagt hat, wie dieser Mann mit dem schönen französischen Namen.

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