02. Juni 2012
[...]
Von allen Kirchen, in denen ich in Mitte war, ist mir St. Hedwig die Liebste. Sie hat nicht nur die anmutigste Kuppel von allen, sie hält auch innen, was sie von außen verspricht. Ein heiterer, vergleichsweise schlichter Tempelraum mit verhaltenem Licht, das durch die Rundbogenfenster dringt. Kleine Kerzen flackern in einer Nische, inmitten der Kuppel ein kleines rundes Fenster für die Sonne. Ich war ganz ruhig in diesem Raum. Nicht dieses mich häufig in jahrhundertealten Gotteshäusern ereilende, recht profane Gefühl wie in einem übermäßig barock überladenen Museum. Der liturgische Innenraum wurde nach dem Neuaufbau der alten Hedwigskirche, die bei der Bombardierung Berlins 1943 schwer gelitten hatte, in den sechziger Jahren ganz neu gestaltet. Ich mag es so sehr gerne. Die Andachtsräume eine Treppe tiefer, rund um den Altarraum sind auch sehr besonders. Es hat sich mir alles erschlossen, obwohl ich nicht katholisch und auch sonst in keiner Kirche bin. In dem kleinen Gewölbe mit sakralen Schätzen in Glasvitrinen, gefiel mir besonders, was auf einer Schrifttafel stand:
Alle sichtbaren Gegenstände sind
uns vor Augen gestellt zur
Bezeichnung und Erklärung der
unsichtbaren Dinge, und sie
belehren uns durch das Auge in
symbolischer, das heißt in bildlicher
Weise.
Weil in der Form der sichtbaren
Dinge ihre Schönheit besteht, ist
die Schönheit der sichtbaren Dinge
ein Bild für die Schönheit der
unsichtbaren.
Hugo von Sankt Viktor, 1097 -1141
Von allen Kirchen, in denen ich in Mitte war, ist mir St. Hedwig die Liebste. Sie hat nicht nur die anmutigste Kuppel von allen, sie hält auch innen, was sie von außen verspricht. Ein heiterer, vergleichsweise schlichter Tempelraum mit verhaltenem Licht, das durch die Rundbogenfenster dringt. Kleine Kerzen flackern in einer Nische, inmitten der Kuppel ein kleines rundes Fenster für die Sonne. Ich war ganz ruhig in diesem Raum. Nicht dieses mich häufig in jahrhundertealten Gotteshäusern ereilende, recht profane Gefühl wie in einem übermäßig barock überladenen Museum. Der liturgische Innenraum wurde nach dem Neuaufbau der alten Hedwigskirche, die bei der Bombardierung Berlins 1943 schwer gelitten hatte, in den sechziger Jahren ganz neu gestaltet. Ich mag es so sehr gerne. Die Andachtsräume eine Treppe tiefer, rund um den Altarraum sind auch sehr besonders. Es hat sich mir alles erschlossen, obwohl ich nicht katholisch und auch sonst in keiner Kirche bin. In dem kleinen Gewölbe mit sakralen Schätzen in Glasvitrinen, gefiel mir besonders, was auf einer Schrifttafel stand:
Alle sichtbaren Gegenstände sind
uns vor Augen gestellt zur
Bezeichnung und Erklärung der
unsichtbaren Dinge, und sie
belehren uns durch das Auge in
symbolischer, das heißt in bildlicher
Weise.
Weil in der Form der sichtbaren
Dinge ihre Schönheit besteht, ist
die Schönheit der sichtbaren Dinge
ein Bild für die Schönheit der
unsichtbaren.
Hugo von Sankt Viktor, 1097 -1141
g a g a - 2. Juni 2012, 23:57