01. mai 2005
merkwürdiger traumfetzen, fällt mir immer wieder ein. es ist schon ein paar nächte her. ein gläsernes fotostudio, viel schwarz. darin helmut newton, der fotografiert, stehend hinter einem stativ. er sieht jünger aus als zuletzt, hat sich die haare wachsen lassen und trägt sie zu einem pferdeschwanz gebunden. mehrfach mit einem schwarzen breiten lederband umwickelt. steht ihm sehr gut. er sieht sehr viel jünger aus, hat seltsame ähnlichkeit mit dem schauspieler keanu reeves, und doch ist es zweifellos helmut newton.
hinter der scheibe des studios steht seine frau june neben mir. june erklärt mir, dass er sich jetzt sehr wohl fühlt, so. er hätte einige dinge in seinem leben geändert, neuer anfang, deshalb auch die längeren haare. ich bin froh, dass es ihn wieder, weiter gibt. freue mich für ihn und june.
ich erlebte - tatsächlich, nicht im traum - helmut newton live. er hatte gerade seine autobiographie geschrieben und erzählte anlässlich der veröffentlichung aus seinem leben. 20. oktober 2002, ein sonntag- vormittag im renaissance-theater in charlottenburg. ich zog meinen langen schwarzen ledermantel an und überlegte einen langen augen- blick, ob ich meine drei bildbände, die ich von ihm habe, mitnehmen soll, um sie signieren zu lassen. ich tat es dann nicht, weil ich keine lust hatte, so bepackt herumzulaufen und wischte die idee beiseite.
es war ein sehr heiterer vormittag mit helmut und june. sie saß in der ersten reihe im publikum und gegen ende des gesprächs, in das das publikum mit einbezogen war - er war für alle fragen offen, sehr witzig und hintersinnig in seinen antworten - fotografierte june mit ihrer kleinen autofokuskamera ins pub- likum. vielleicht gibt es in ihrem archiv jetzt ein foto, auf dem ich bin. dann wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass helmut newton gerne zum signieren mitgebrachter bücher zur verfügung stände. ich hätte mich ohrfeigen können, in diesem moment.
aber es war auch so ein wunderbarer vormittag, erfüllt von seinem geist und witz und erinnerung. newton war ein mensch, dessen geist wellen verströmte, die ich verstand. ganz nebenbei gefiel er mir als mann. ich war nicht immer maßlos von allen fotografien beeindruckt, mochte aber die scharfen kontraste und die klare aussage. die eindeutigkeit. schwarz oder weiß. und rot. wenn ich heute in die newton-stiftung in berlin gehe, zieht es mich am meisten in den bereich, der 'us and them' betitelt ist. er zeigt den privaten helmut newton. und das bild seines todes. junes kopf an seinem.
hinter der scheibe des studios steht seine frau june neben mir. june erklärt mir, dass er sich jetzt sehr wohl fühlt, so. er hätte einige dinge in seinem leben geändert, neuer anfang, deshalb auch die längeren haare. ich bin froh, dass es ihn wieder, weiter gibt. freue mich für ihn und june.
ich erlebte - tatsächlich, nicht im traum - helmut newton live. er hatte gerade seine autobiographie geschrieben und erzählte anlässlich der veröffentlichung aus seinem leben. 20. oktober 2002, ein sonntag- vormittag im renaissance-theater in charlottenburg. ich zog meinen langen schwarzen ledermantel an und überlegte einen langen augen- blick, ob ich meine drei bildbände, die ich von ihm habe, mitnehmen soll, um sie signieren zu lassen. ich tat es dann nicht, weil ich keine lust hatte, so bepackt herumzulaufen und wischte die idee beiseite.
es war ein sehr heiterer vormittag mit helmut und june. sie saß in der ersten reihe im publikum und gegen ende des gesprächs, in das das publikum mit einbezogen war - er war für alle fragen offen, sehr witzig und hintersinnig in seinen antworten - fotografierte june mit ihrer kleinen autofokuskamera ins pub- likum. vielleicht gibt es in ihrem archiv jetzt ein foto, auf dem ich bin. dann wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass helmut newton gerne zum signieren mitgebrachter bücher zur verfügung stände. ich hätte mich ohrfeigen können, in diesem moment.
aber es war auch so ein wunderbarer vormittag, erfüllt von seinem geist und witz und erinnerung. newton war ein mensch, dessen geist wellen verströmte, die ich verstand. ganz nebenbei gefiel er mir als mann. ich war nicht immer maßlos von allen fotografien beeindruckt, mochte aber die scharfen kontraste und die klare aussage. die eindeutigkeit. schwarz oder weiß. und rot. wenn ich heute in die newton-stiftung in berlin gehe, zieht es mich am meisten in den bereich, der 'us and them' betitelt ist. er zeigt den privaten helmut newton. und das bild seines todes. junes kopf an seinem.
g a g a - 1. Mai 2005, 14:01