Genpool. 25 Prozent Alma, 25 Prozent André, 25 Prozent Anna, 25 Prozent Rudolf (?). Oder verteilt sich das anders? Ich habe den Eindruck, dass Merkmale der Großeltern oft offensichtlicher durchschlagen, als Merkmale der Eltern. Kann mich aber irren. Wobei ich eher wenig Verbindung zu meiner Großmutter väterlicherseits, Anna, spürte. Obwohl wir im selben Haus lebten. Ich glaube, ich habe die Langlebigkeit von meinem Großvater Rudolf mitbekommen, ein groß gewachsener Mann, immer in Bewegung. Ich kann mir nicht vorstellen, an einer langwierigen oder womöglich vorzeitigen Erkrankung das Zeitliche zu segnen. Eher trifft mich der Schlag. Ich habe mich früher sehr intensiv mit Astrologie befasst. Die Fachliteratur meint, es sei eine Korrelation zwischen Mars-Positon und Todesart zu beobachten. Ich habe den Mars im Skorpion. Das bedeutet traditionell ein Maximum an körperlicher Energie und die Gefahr von zu impulsiver Energieentladung, wenn die sonst stark praktizierte Kontrolle aufgehoben wird. Passiert aber selten und wenn, bewusst kontrolliert. Mars im Skorpion neigt zu Tod durch äußere Gewalteinwirkung, Unfall bzw. unerwartet, sehr plötzlich. Ich schneide mich aber öfter mal ins eigene Fleisch. Nicht nur metaphorisch. Beim Kochen oder Hantieren mit scharfen Instrumenten. An Ampeln, wo die Straßenbahn fährt, bleibe ich diszipliniert stehen, obwohl ich sonst pragmatisch entscheide, auch bei Rot über die Straße zu gehen. Mich hat fast einmal eine Straßenbahn am Hackeschen Markt erwischt. Vollbremsung. Mir tat der Fahrer wahnsinnig leid, der hatte so einen Schreck. Ich auch. Seitdem bin ich da sehr vorsichtig. Das wäre kein Tod nach meinem Geschmack. Ich hoffe, ich werde sehr alt und schlafe dann einfach plötzlich ein. Jupiter im achten Haus. Ein leichter Tod. Hoffe ich sehr. Ich habe auch keine Angst davor. Das letzte Abenteuer.
g a g a - 27. Oktober 2016, 12:36