16. November 2016


»Außerdem war Rilke auch ein Salonlöwe. Er hatte nie das Gefühl, bei intellektuellen Soireen oder literarischen Tees nur seine Zeit zu vergeuden. Dort pries er enthusiastisch die sprachlichen Schönheiten, die er bei der Übersetzung von Anna de Noailles aufspürte. Für ihn stellte sie das Äußerste an ästhetischer Kühnheit dar, während sie heute nur noch als Beispiel eines schriftstellerischen Laubsägestils gilt. Rilke hingegen machte ihr Reimgeklingel glücklich.«
Claire Goll, "Ich verzeihe keinem", Seite 67
g a g a - 16. November 2016, 13:42