27. Juni 2023



Rechts vom Museumsbrückendenkmal fällt der Blick auf die Insel Schütt. Darauf steht das Heilig-Geist-Spital, von den Nürnbergern kurz Heigei genannt. Jahrhundertelang das erste Nürnberger Krankenhaus, gestiftet von einem reichen Bürger. Heute ist darin ein Restaurant für fränkische Spezialitäten und ein Wohnstift für Senioren mit ein- bis drei-Zimmer-Apartments und Angeboten für das Alter, auch ärztlicher Betreuung. Eine sehr schicke Adresse für den Lebensabend. Hier schaut man doch gerne den Enten zu.





27. Juni 2023





Denkmal in der Mitte der im Jahr 1700 erbauten Nürnberger Museumsbrücke. Natürlich war dort auch schon im 13. Jahrhundert eine Brücke, aber die war aus Holz und hat es nicht lange gemacht, danach 14hundertirgendwas eine erste Steinkonstruktion mit hölzernem Überbau, die dann aber auch wieder ersetzt werden musste. Die Museumsbrücke hat im zweiten Weltkrieg wohl stark gelitten, aber in den Fünfziger Jahren waren rasante Wiederaufbauaktivitäten in Nürnberg, man wusste um den Wert der alten Gemäuer von Lorenz und Sebald. Die Museumsbrücke verbindet diese beiden schönsten Nürnberger Stadtteile. Nachgeschaut, warum die Museumsbrücke so heißt, weil mir kein Museum in nächster Nähe einfällt. Wikipedia: "(...) Im 19. Jahrhundert folgte die Umbenennung in Museumsbrücke, da auf dem Gelände der ehemaligen Barfüßerkirche die Gesellschaft „Museum“, eine Geselligkeits- und Lesegesellschaft, ein Versammlungshaus besaß." Eine mich überraschende Erklärung!



27. Juni 2023





Nürnberg-Sightseeing-Endspurt: durch die Passage von der Fleischbrücke zur direkt gegenüberliegenden Museumsbrücke.

26. Juni 2023





Letzte Blicke auf die Fleischbrücke. Die Bildqualität ist nicht so herausragend, da ich irgendwas an der Kamera blöd verstellt hatte - sie war mir noch etwas neu - aber mit viel Herz eingefangen.



26. Juni 2023



Na, dann gehen wir doch mal in eine der Café-Passagen. Der Herr links, der mir so halb enthusiastisch zulächelt, ist mir nicht bekannt. Ebensowenig die Dame mit dem blumenverzierten Sommerhut. Bei Auswahl und entsprechender Zeit hätte mich vorrangig die Bekanntschaft der Lady mit dem Hut interessiert (nicht mit Turban).





26. Juni 2023







Noch mehr Nürnberger Fleischbrücke. Die Brücke in der größeren Entfernung ist die Museumsbrücke, von der Fleischbrücke gesehen. Links und rechts vom Wasser Cafés Cafés Cafés Cafés.

26. Juni 2023







Fortsetzung meiner nicht enden wollenden Geschichte "Wie ich mich am zweiten Juli Zweitausendzweiundzwanzig einmal in Nürnberg zum Hauptbahnhof aufmachte." Zuletzt saß ich noch gemütlich in der Waaggasse an der Bushaltestelle und ließ sämtliche Busse vorbeifahren. Denn ich hatte immer noch gut zwei Stunden Zeit bis mein Zug zurück nach Berlin ging. Nachdem ich mich ausgeruht und gestärkt hatte, zeigten sich neue Kräfte und ich sah die Chance, noch zwei für mich persönlich nostalgisch behaftete Sehenswürdigkeiten, die ohnehin auf dem direkten Fußweg lagen, einzufangen. Wie langweilig wäre es doch, mit dem Bus über den unattraktiven, verkehrsreichen Plärrer zu fahren und dann viel zu früh im Bahnhof zu warten. Zwar war meine Reisetasche recht schwer, aber ich traute mir den Weg zum Bahnhof mit kleinen Pausen zu. Ich wollte nämlich zwei Brücken verewigen, die in meiner Jugend Treffpunkte ersten Ranges waren. Und zudem gar nicht weit weg vom Hauptmarkt. Nach drei Minuten war ich schon auf der Fleischbrücke. Das Bauwerk über der Pegnitz mit dem grobschlächtigen Namen ist die älteste Brücke von Nürnberg und hat den zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden! Um 1200 als Holzbrücke errichtet, wurde sie 1478 durch eine Steinbrücke ersetzt und 1596 noch einmal ganz neu gebaut. Vollendet wurde die Fleischbrücke 1599 mit dem seitlichen Portal und da thront der ausgesprochen imposante Ochse seither.



Wenn ich mit einer oder mehreren Freundinnen "in die Stadt" fuhr (wir wohnten als Halbwüchsige in nahen Vororten von Nürnberg im jeweiligen Elternhaus), einigten wir uns bei schönem Wetter häufig darauf: "Lass uns mal zur Fleischbrücke gehen". Wir schlenderten also die Königstraße entlang nach Lorenz und von da zuerst zur Museumsbrücke und dann zur Fleischbrücke. Auf den Brücken war buntes Treiben und viele Händler mit Hippiesachen, indischen Kleidern und Schmuck und Räucherstäbchen und hübschen Kleinigkeiten. Es gab Gaukler und Straßenmusiker. Mir ist eigentlich mehr die Museumsbrücke mit den Ständen vor Augen, aber mir ist deutlich in Erinnerung "Lass und zur Fleischbrücke gehen!". Das irritiert mich rückblickend etwas und ich frage mich, ob wir die beiden Brückennamen möglicherweise verwechselt haben. Ich habe natürlich auch noch Bilder der Museumsbrücke. Diese Ecke mit den zwei Brücken, die durch Passagen mit vielen Cafés am Fluss entlang verbunden sind, hatte ich immer gerne.

25. Juni 2023







Ich beobachtete das Treiben an der Kreuzung. Mehrere Männergrüppchen kamen des Wegs, an diesem noch eher frühen Samstagabend, so gegen halbsieben. Mein Blick fiel auf eine italienische Kaffeebar, die hat schon wieder eine andere Straßenadresse, nämlich Augustinerstraße 1. Die Waaggasse, in der ich auf der Wartebank saß, ist kurz und klein. Nur ein Gässlein.

25. Juni 2023



Angekommen am Hauptmarkt holte ich nach acht Stunden Herumspazieren meine Reisetasche aus dem Hotel Saxx am Hauptmarkt und setzte mich auf eine Bushaltestellenbank gegenüber des Hoteleingangs. Der liegt seitlich in einer kleinen Straße, die vom Hauptmarkt abgeht, nämlich in der Waaggasse. Von da hatte ich auch einen Blick auf die Kreuzung von Waaggasse und Winklerstraße. So viele abgestellte Vespa Roller! Ich verzehrte gemütlich meinen letzten Proviant und chillte noch ein bißchen auf der Wartebank. Auf dem Haltestellen-Display konnte ich die Uhrzeit im Auge behalten. Ich dachte darüber nach, einzusteigen und damit zum Hauptbahnhof zu fahren, der Bus fuhr über den Plärrer. Aber ich hatte keine Eile und ließ den Bus fahren.



24. Juni 2023









Hier kommt ein kleiner Nachtrag. Ich habe in meiner virtuellen Schublade noch eine Handvoll Nürnberg-Fotoalben. Eines davon ist dieses hier. Eigentlich gehören die Fotos auch in das Album von der Burgstraße, da habe ich sie gerade auch dazugepackt. Ich hatte wohl beim Ordnen der Bilder im letzten Jahr die Idee, dass das hier zu sehende Fembo-Haus ein extra Album bekommen sollte. Es befindet sich in der Burgstraße 15, gegenüber vom alten Dominikanerkloster. Ich habe ehrlich gesagt keine besondere Verbindung dazu, die aus meiner Jugend rühren würde. Museumsbesuche fanden innerhalb von Schulausflügen statt, nicht in meiner schulfreien Teenager-Freizeit. Mir ist das Fembo-Haus daher nur als Name ein geläufiger Begriff. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ich damals dachte, dass es eine Art Frauen-Museum ist, zur Geschichte des Feminismus oder so. Ich habe im Alter von siebzehn bis zwanzig durchaus einige feministische Standardwerke gelesen, auch Bücher, die speziell in den Achtziger Jahren angesagt waren, wie Anja Meulenbelts "Die Scham ist vorbei". Das wurde mir empfohlen. Oder die wichtigsten Werke von Simone de Beauvoir. In den Achtziger Jahren war ich auch ein-, zweimal im "Feministischen Frauen-Gesundheitszentrum", durch eine Freundin initiiert, wo neben heterosexuellen Feministinnen zuhauf offen lesbische Frauen anzutreffen waren. Von selber wäre ich da nicht hingegangen, weil ich gedacht habe, das ist eine Art Ärztehaus für weibliche Patientinnen mit Spezialisierung auf Frauenkrankheiten. Nachdem ich dort war, lernte ich, dass es zwar Gesundheits-, Schwangerschafts-, Schwangerschaftsabbruch-, Menstruations- und Sexualberatung gab, aber auch Shiatsu-Workshops, Meditations-Stunden, Gesprächstherapie- und Diskussions-Gruppen, Vorträge, Filmabende, Vaginafoto-Ausstellungen und etliche andere männerfreie Veranstaltungen, kulinarisch begleitet von Kaffee, Fencheltee und Möhrenvollkornkuchen vom Blech. Im Prinzip war das "FFGZ", wie es abgekürzt wurde, und das es auch in anderen Städten gab, das, was ich vom Klang her phantasierend dem Fembo-Haus zudachte.





Nun mache ich mal ordentlich Schularbeiten und lerne, dass das Fembo-Haus nach einem Christoph Fembo benannt ist. Ob der irgendwie feministisch drauf war, ist nicht überliefert, ich vermute aber eher nicht. Erbaut wurde das prachtvolle Gebäude, wohl das einzige nahezu komplett unzerstörte Kaufmannshaus der Renaissance in Nürnberg, zwischen 1591 und 1596 von einem niederländischen Kaufmann. Dann im 17. Jahrhundert war es das Wohnpalais eines Patriziers, der es luxuriös ausbauen ließ und barocke Deckengemälde in Auftrag gab. Vom 18. bis 19. Jahrhundert war darin Deutschlands größte Kupferstich-Landkartenmanufaktur, aufgekauft vom Kunsthändler und Buchdrucker Christoph Fembo, der dort weiter Landkarten verlegte und auch Globen herstellen ließ. Nach dessen Tod erwarb das Gebäude 1876 ein Tabakfabrikant. 1928 kaufte die Stadt Nürnberg das Haus und nutzte es bis nach dem zweiten Weltkrieg als Dienstgebäude. 1953 wurde das Fembo-Haus seiner heutigen Bestimmung als Museum zur Geschichte von Nürnberg zugeführt.

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Margarete 16. Mai...
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