31. Juli 2022









Den letzten Eintrag für heute widme ich meiner alten Freundin Dorit. Was für eine Freude, sie wiederzusehen. Wir sind ein bißchen schicksalshaft verbunden, weil es ihr Auto war, in dem mein Bruder gegen einen Baum fuhr. Das Auto war kaputt und mein geliebter Bruder auch. Eine Ente war das und später meinten einige: "Scheiße, wenn es keine Ente gewesen wäre, könnte er noch leben". Das ist alles lange her, 1987, am vierten Juli. Dorit kannte ich aber nicht erst dadurch, sondern lange vorher, als ich noch in Nürnberg lebte. Sie gehörte zum Freundeskreis, der hauptsächlich aus Musikern bestand. Und sie spielte auch in verschiedenen Bands und wurde ein Paar mit Richard, den ich schon erwähnte, Valerians Patenonkel. Sie heirateten sogar und bekamen zwei bildschöne Söhne. Dorit und Richard spielten Schlagzeug in verschiedenen Bands, ob es bei den beiden öfter mal gekracht hat, weiß ich nicht. Kann auch sein, dass Schlagzeuger/innen privat eher besonnen sind, weil sie sich ja schon an der Schießbude abreagieren. Jedenfalls haben beide einen goldenen schwarzen Humor und sind nun schon lange wieder getrennt, aber das Verhältnis ist so gut und freundschaftlich, dass sie beide zusammen auf die Bühne in der Hochzeitslocation sind. Richard hat diesmal Gitarre gespielt und gesungen, Dorit die Percussion gemacht. Eine der bekannteren Bands, in der sie bis 2019 Drums gespielt hat, waren die Shiny Gnomes, die ab Mitte der Achtziger für ihren Garagen-Punk von Spex und dem Rolling Stone gefeiert wurden. Wir beide sind derselbe Jahrgang und ich würde behaupten, unser Humor liegt auf derselben Wellenlänge. Außerdem ist sie eine der herzlichsten, warmherzigsten Persönlichkeiten die ich kenne. Einen der schönen Söhne hab ich auch fotografiert. Ein Töchterchen kam noch hinterher, aber nicht von Richard. Die Elfe war auch da und hat am Coolsten von allen getanzt, sie hat den Rhythmus ihrer Mutter im Blut und vor lauter Bewunderung habe ich ganz vergessen, ein Foto von ihr zu machen. Tolle Kinder, tolle Mutter, tolle Dorit. Nur eben leider Scheißauto. Alle Fotos, auf denen ich zu sehen bin, hat Dorit gemacht. Neben mir ist eine andere coole Socke von früher zu sehen, die DJane Mrs Flow, Anja. Sie spielte mit Dorit bei "DIE SHIVAS" und hat gesungen und Gitarre gespielt; auch supernett <3

31. Juli 2022

Ich habe mir zwischendurch mal die Hochzeitsfotos von Christian Lindner und seiner Braut angeschaut, die haben eine Woche später geheiratet. Was da so veröffentlicht wurde, wirkt etwas showmäßig. Das Brautkleid mit dem komplett nackten Rücken fände ich als Partykleid akzeptabel, aber nicht für eine Trauung. Die Braut, die auch was mit Medien zu tun hat, präsentiert ein kameragerecht geübtes, extrabreites Lachen mit viel extraweißen Zähnen, der Bräutigam hält aber nicht mit und wirkt etwas verknautscht und verknittert. Mir fehlt die Innigkeit. Vielleicht war er aber auch schwer verkatert, es wurde ja wohl drei Tage lang gefeiert, daher auch die unterschiedlichen rückenfreien weißen Outfits der Braut.

Außerdem habe ich mir gerade Fotostrecken von kommerziellen Hochzeitsfotografen angeschaut. Überwiegend gekünstelt, ausgezirkelt und hindrapiert. Aber neuerdings (nehme ich an) auch Posen, die an den Kopulationsakt erinnern. Da fehlen mir die Worte. Auf einem Foto sieht man eine felsige Naturlandschaft, der Bräutigam hat die Beine ausgestreckt, sitzt direkt auf dem Gestein, sie ihm gegenüber, auf ihm drauf, schlingt die nackten Schenkel mit Strapstätowierung um seine Körpermitte. Hilfe...! Bin ich prüde?

31. Juli 2022



Getanzt wurde auch...! Nach der Trauung ging es nach Erlenstegen, das ist ein etwas entlegener Nürnberger Stadtteil, der von Wikipedia als Villenvorort bezeichnet wird. Ich war in meinem ganzen Leben vermutlich insgesamt dreimal in Erlenstegen, die Hochzeit eingerechnet. Dort wohnten betuchtere Nürnberger, aber es gab auch ein besetztes Haus, in dem eine anarchistische Kleinkunstszene ihr Unwesen trieb, da war ich zweimal. Aber zurück zur Hochzeit. Es gab zuerst Mittagessen in einer vormals gutbürgerlichen Traditionsgaststätte, die nun neu als veganes Restaurant bewirtschaftet wird. Zur Vorspeise gab es große Sushiplatten und danach individuell gewählte Gerichte, ich hatte ein veganes Schnitzel mit Pommes Frites, schaffte es aber nicht alleine. Valerian hielt die kürzeste Ansprache der Welt, war aber lustig. Die Fahrt von der Nürnberger Innenstadt dorthin wurde mit verschiedenen Fahrgemeinschaften im Auto absolviert. Ich hatte einen besonders netten Freund von Valerian, mit dem er auch studiert und zusammengewohnt hatte als Fahrer, seine Freundin war auch dabei. Während der Fahrt erzählte ich ihnen, dass ich die Tante von Valerian bin und wie überhaupt alles kam, also wie sich Valerians Eltern kennengelernt hatten. Da spielte ich nämlich eine tragende Rolle. Genau genommen, meine Schwärmerei für den Sänger einer Band. Ich war lange vor Beginn eines Konzertes vor Ort und machte im Lokal Französischhausaufgaben, die Nürnberger Location hieß "Desi" in St. Johannes und gibt es immer noch. Es hätte sich nicht gelohnt, nach der Schule erst heimzufahren, in den Vorort von Nürnberg, wo ich bei meinen Eltern wohnte, und dann wieder zurück, so überbrückte ich die Zeit bis Konzertbeginn in der Desi-Kneipe, vor dem Konzertsaal. Eine allein dort ebenfalls sitzende Frau, 1983 war sie 27, stand auf und sprach mich an, was ich denn da mache. So kamen wir ins Gespräch und wurden bald danach Freundinnen. So lernte sie meinen Bruder kennen, der mit ihr zwei Söhne bekam, zuerst Richard Keita 1985, der leider nicht mehr lebt und Valerian, der 1987 im Dezember geboren wurde, drei Monate nach dem Unfall meines Bruders. Ich denke manchmal darüber nach, ob sich mein Bruder und Valerians Mama auch anders kennengelernt hätten, ohne das Bekanntmachen durch mich. Also ob das Schicksal so clever seinen Weg findet, so oder so. Aber das sind müßige Überlegungen. Doris, Valerians Mama, hatte damals schon einen kleinen, ihren ersten Sohn, Nik. Der ging dann später oft mit uns zu Konzerten der Band, wo wir uns kennengelernt hatten. Die ganze Band gehörte dann zu unserem Freundeskreis, ich kannte sie ja schon vorher. Der Drummer der Band, Richard, wurde Valerians Patenonkel und der war natürlich auch da, was sehr schön war.





Nach dem Essen ging es weiter in Erlenstegen, zum Ort der Hochzeitsparty, dem Arche Noah Saal. Es gab Sektempfang und Hochzeitstorte und Luftballons steigen lassen und eine Diaschau von seinen Brüdern und Speis und Trank und eine Leinwand, wo von allen ein Bild gemalt werden konnte, und kleine Auftritte von Freunden mit live Musik, eine Photobox und ein Gruppenfoto in der Sonne und eine DJane aus dem Freundeskreis und natürlich einen Hochzeitstanz. Bei solchen Hochzeitstänzen fiebere ich immer innerlich mit, weil man ja oft ein Paar vor sich hat, das normalerweise nicht auf diese Art zu tanzen gewohnt ist. Schritte müssen bedacht werden, die Drehrichtung, alle gucken zu. Puh! Also: gut gemacht. Der Rest war dann Freestyle tanzen, da hab ich auch mitgemacht. Die Fotos hier von mir sind so nebenher entstanden, ich war nicht als Hochzeitsfotografin engagiert, dafür gab es drei andere Fotografinnen und Fotografen und gefilmt wurde auch. Und jeder zweite Gast (von Neunzig) hat auch noch mit dem Smartphone geknipst und gefilmt. Da Valerian professionell mit Film und Fotografie zu tun hat, gab es keinerlei Mangel an visueller Dokumentationsbereitschaft. Aber ich hatte verständlicherweise eine speziell emotionale Herangehensweise.



31. Juli 2022





Oben im Foyer vom Nürnberger Rathaus steht eine große venezianische Gondel. Warum die da steht, ist mir nicht bekannt, aber durch die Nähe zum Trausaal werden wahrscheinlich alle Paare von ihren fotografierenden Angehörigen genötigt, sich hineinzusetzen. Und es macht ja auch Spaß. Die Blumenkinder sind auch gleich hineingekrabbelt. Was auch sehr praktisch ist: wenn man aus dem Rathaus kommt, hat man als Kulisse die Frauenkirche und kann Fotos machen, die aussehen, als hätte man in der Kirche geheiratet. Was vielleicht sogar möglich ist, aber setzt wohl voraus, dass man katholisch ist. Meines Wissens ist das bei Sabrina und Valerian nicht der Fall. Eigentlich hofft man ja inständig, dass es am Tag der Hochzeit nicht regnet, zumal Anfang Juli. Der Tag war eingebettet in zwei Hochsommertage mit über dreißig Grad, aber der erste Juli zeigte sich anfänglich bedeckt und mit Nieselregen. So haben wir Fotos mit Regenschirm machen können, der Brautvater hat ihn gehalten. Es war also keine theatralische Foto-Requisite, wie es gerne mal mit weißen Spitzenschirmchen gemacht wird. Auf dem einen Foto kann man den Regen richtig sehen, aber alle hatten genug Sonne im Herzen. Am Nachmittag kam der blaue Himmel wieder zum Vorschein.











P.S. Nun habe ich erfahren, dass die Gondel auch ein möglicher Ort für die Eheschließung ist. Es gibt einen großen und einen kleinen Trausaal und die Gondel. Wir waren im großen Trausaal. Man kann aber auch auf der Kaiserburg heiraten. Ich nehme an, da war kein Termin mehr frei, da gibt es nur handverlesene. Da Valerian ein Kind der Kaiserburg ist, er wuchs in einer Straße direkt unterhalb der Burg auf, wäre das auch eine schöne Wahl gewesen.

30. Juli 2022







Achtung, es wird romantisch. Das waren meine bisherigen Einträge über meinen Besuch in Nürnberg zwar auch schon, weil ich einen romantischen Blick auf alles habe, aber endlich kommen wir zum Hauptanlass meiner kleinen Reise. Es wurde geheiratet. Und nicht irgendwer, sondern mein Neffe Valerian, der Sohn meines Bruders, der seinen Vater nie gekannt hat, heiratete seine Sabrina. Und nicht mal so hopplahopp, gerade bei Tinder nach rechts gewischt und gleich das Aufgebot bestellt. Sie kennen sich schon ein paar Jahre und haben die halbe Welt gemeinsam bereist. Aber tatsächlich war es ein Match bei Tinder. Gibt es also auch. Und wenn ich mich recht erinnere, hat mir Valerian einmal erzählt, dass er sehr schnell so ein Gefühl hatte, dass er sie heiraten möchte und es ihr auch gesagt. Große Freude, der ganze Tag, diese zauberhafte Verbindung, die meinen ganzen Segen hat. Natürlich gibt es mehr Bilder von der Zeremonie im Rathaus am Nürnberger Hauptmarkt, aber das sind doch recht private und auch familiäre Fotos, die vor allem für die Beteiligten bestimmt sind. Ich versuche aber trotzdem ein bißchen Teilhaben zu ermöglichen. Wie man sieht, können auch Bilder in der Rückenansicht sehr viele Gefühle zeigen. Das Brautkleid von Sabrina fand ich ganz wunderschön, auch die Frisur mit den eingeflochtenen Wiesenblümchen. Alles so ungekünstelt, obwohl natürlich mit viel Bedacht zurechtgemacht.







Ich war etwas überrascht, dass es doch sehr klassisch ablief und sich beide auch klassisch wie ein Brautpaar kleideten. War für mich nicht so gesetzt, weil beide sehr freigeistig und locker sind. Aber an so einem besonderen Tag hat man dann vielleicht doch mal Lust auf althergebrachte Traditionen. Die Trauzeugen waren Valerians ältester Bruder Nik (der einen anderen Vater hat) und Trauzeugin eine der besten Freundinnen von Sabrina. Musik gab es auch, vor der eigentlichen Trauung wurde ein Lied gespielt, das beiden viel bedeutet, ich weiß den Titel leider nicht, aber es ging zu Herzen, ich musste auch ein bißchen weinen. Auf dem Tisch brannte eine Kerze, die auch mit Wiesenblumen geschmückt war, und nach der Trauung sang eine Freundin von Sabrina ein Lied zur Gitarre. Ich war bei dieser Trauungszeremonie im Standesamt die einzige direkte "Blutsverwandte" väterlicherseits von Valerian, seine Tante.









29. Juli 2022

Ein letzter, möglicherweise langweiliger Heimatkunde-Eintrag inclusive Fotos vom Nürnberger Hauptmarkt OHNE Brautkleid (kommt noch!). Die Kathedrale, die ich auch aus dem Hotelzimmer sehen konnte, heißt im Volksmund Frauenkirche, aber wohl offiziell "Unserer Lieben Frau". Ich war nicht drin, weil sie für eine kostenpflichtige Veranstaltung geschlossen war, und ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, ob ich sie jemals in meinem Leben betreten habe. Aber beim Vorbeilaufen konnte ich mich ganz kurz am Anblick der märchenhaften Decke der Eingangshalle erfreuen, weil die Tür immer wieder mal kurz für die Gäste aufging.



Märchenhaft ist auch die große Spieluhr mit der türkisblau-goldenen Mondkugel. In der Mitte sitzt Kaiser Karl IV. und Punkt Zwölf Uhr Mittags fangen die Fanfarenbläser links und rechts von ihm an, ihre Fanfaren zu heben. Dann gehen Türchen auf und ein Zug von sieben holzgeschnitzten Figuren umkreist den Kaiser dreimal, das sind die sieben Kurfürsten. Was für ein größenwahnsinniges Spektakel sich dieser Karl zugedacht hat. Die stolze Kirche ist 1352 bis 1362 - wieder einmal - auf seine Veranlassung gebaut worden. Da soll es auch schon Spielfiguren gegeben haben, aber dieses bis heute zu bewundernde, sogenannte "Männleinlaufen" ist von 1509 und tatsächlich noch in Betrieb. Im zweiten Weltkrieg wurde es im legendären Kunstbunker versteckt. Schon grandios, diese Mechanik. Als ich die Fotos gemacht habe, war die Mondkugel noch ganz Türkisblau, kein bißchen Gold, es war nämlich Neumond. Es gibt ein Video vom Männleinlaufen, da zeigt die Mondkugel eine goldene Sichel. Schon bemerkenswert, in welchen Ausmaß der Landesherrscher und die Kirche miteinander verstrickt waren. Obwohl man sich bei Putin auch vorstellen könnte, dass er sich so ein Denkmal setzt. Bei Königin Elisabeth oder Kanzler Olaf Scholz wohl eher nicht.







Über dem Hauptportal, direkt unter dem Männleinlaufen, vor dem Fenster, ist übrigens auch der Balkon auf dem das Christkind bei der Eröffnung vom Christkindlesmarkt steht und die Ansprache hält. Ich habe gelesen, dass das Christkind schwindelfrei sein muss, weil die Balkonbrüstung nicht sehr hoch ist. Das könnte für meinen Auftritt ein Hindernis sein. Außerdem gibt es bei den Bewerbungsmodalitäten eine Altersvorschrift, Bewerberinnen müssen im Alter zwischen 16 bis 19 sein. Da müsste ich etwas schummeln. Im Grunde trage ich ja immer noch eine Sechzehn-, Siebzehn-, Achtzehn- und auch Neunzehnjährige in mir. Es sind dann eben noch ein paar Alterssorten dazugekommen, seitdem. Man hat einfach mehr zu bieten! Außerdem muss die Bewerberin über 160 cm groß sein, das überbiete ich locker. Steht alles hier.



28. Juli 2022









Da capo: Schöner Brunnen. Ja, ja - auch davon habe ich schon einige Bilder gezeigt - aber ausschließlich aus meinem Hotelzimmerfenster. Mir ist, als wäre einem der Brunnen schon als Kind nahgebracht worden, auch weil viel Gerede und Gewese um den goldenen Ring war und ist, der in einem Gitter hängt und sich drehen lässt. Dann kann man sich etwas wünschen und darf nicht darüber sprechen und es wird wahr. Es gibt aber noch einen zweiten drehbaren Ring, einen Eisenring, Insider meinen, der wäre noch wirksamer. Darüber wurden auch schon Aufsätze verfasst, hier ist einer. Alles Wichtige zur übrigen Geschichte des 1385 auf Wunsch von Kaiser Karl IV. erstmalig gebauten Schmuckstückes vom Nürnberger Hauptmarkt kann in diesem Flyer nachgelesen werden. Er wurde zig mal restauriert, eine der ersten Bemalungen stammte von Albrecht Dürers Lehrer. Der gesamte Brunnen musste wegen Baufälligkeit schon einmal komplett erneuert werden und auch der drehbare Messingring wurde vielfach ersetzt, da anfällig für Diebstahl. Die Nazis fanden den Brunnen im Gegensatz zum Neptunbrunnen so bedeutsam und kostbar, dass sie ihn während des zweiten Weltkriegs zum Schutz in einen Betonmantel gossen. Was in den wirren Naziköpfen da im einzelnen vorging, dass der Schöne Brunnen ein Guter war und der Neptunbrunnen ein Böser - ich will es gar nicht so genau wissen. Anyway: ein hübsches, schmuckes Türmchen, gerade wenn man auf seinem Hotelbett liegt und die Spitze sehen kann. Ist wohl rund siebzehn Meter hoch, das gute Stück. Ich vermute, dass ich den Ring als Kind einmal gedreht habe, man wurde ja fast schon dazu verpflichtet, wenn man da war, aber man wollte es sicher auch. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was ich mir da gewünscht haben könnte und daher auch nicht, ob es in Erfüllung ging. Diesmal hab ich gar nicht daran gedacht - aber nicht dass ich gar keine Wünsche mehr hätte.



27. Juli 2022









In den Abendstunden traf ich am 30. Juni wieder am Hauptmarkt bei meinem Hotel ein. Den Blick aus dem Hotelzimmer habe ich ja schon ausgiebig gezeigt. Wenn man auf dem Platz steht, gibt es noch ein paar andere Ecken und Perspektiven. Versäumt habe ich, die eine Seite des Platzes zu fotografieren, wo fast über die ganze Länge einer der vier Seiten des Platzes ungefähr zwanzig bis dreißig relativ große Olivenbäume vor einem Restaurant stehen, das ist sehr schön und mediterran; gab es "zu meiner Zeit" nicht.

Der Hauptmarkt war eigentlich selten ein Ziel bei meinen jugendlichen Aufenthalten in Nürnberg. Man ging daran vorbei, überquerte ihn auf dem Weg von da nach dort. Da ich schon als Jugendliche kein Fan vom Weihnachtskult war, zog mich der berühmte Christkindlesmarkt auch nicht an, ich machte vielmehr extra einen Bogen darum. Das wäre auch heute für mich nicht die attraktivste Jahreszeit für einen Besuch. Allerdings hätte ich doch Lust, die Eröffnungsansprache vom "Christkind" hoch oben auf der Empore der Frauenkirche einmal zu erleben, denn das hat schon etwas Märchenhaftes, dass da so ein lebendiger Rauschgoldengel mit einer hohen goldenen Krone und einem prächtigen Gewand mit Trompetenärmeln steht und feierliche Worte an die Sterblichen da unten richtet. Es gibt einige youtube Videos davon, schon sehr putzig. Man hat sich als Kind auch immer gefragt, wie man wohl Christkind werden kann, ob man dafür von Natur aus lange hellblonde Haare haben muss. Es war ein großes Geheimnis und Mysterium. Ich könnte mir eigentlich heute vorstellen, dass ich dort einmal als Christkind stehe, die Haarfarbe täte nun auch passen.

Ich erinnere mich allerdings, dass ich mit einer Freundin einmal ganz gezielt zum Hauptmarkt gegangen bin, weil dort eine Kundgebung stattfand. Anlässlich eines Wahlkampfes war Franz Josef Strauß als Redner auf dem Hauptmarkt angekündigt, und wo Strauß war, gab es auch jede Menge Gegner von ihm und ich gehörte dazu. Es ging uns um eine Gegenkundgebung, zu demonstrieren, dass Nürnberg nicht nur aus CSU-Anhängern besteht und dass sich der behäbige, erzkonservative Strauß nicht zu sicher fühlen sollte. Ich erinnere mich an das Riesenaufgebot von Polizei, eventuell hatten wir auch noch alte "Stoppt Strauß"-Sticker von der Gegenkampagne zu seiner Kanzlerkandidatur 1980, das weiß ich nicht mehr genau. Ein Banner oder Plakat hatte ich nicht zum Hochhalten und war auch sonst eher vorsichtig, wir demonstrierten mehr so am Rand mit, von wo man gut vor der Polizei flüchten konnte. Ich warf auch nicht mit faulen Eiern oder Tomaten oder Farbbeuteln, weil ich das schon damals unwürdig und primitiv fand, aber Farbe durch meine Präsenz wollte ich schon bekennen. Es war aufregend, natürlich war es für uns auch ein Event, wo man Gleichgesinnte in großer Zahl traf. Sehen und gesehen werden! Es kann gut und gerne sein, dass auf dem Hauptmarkt 25.000 Menschen waren, Anhänger von Strauß und wir, seine Gegnerinnen. Der große Platz kann offenbar so eine riesige Menge aufnehmen. Ich vermute, das muss die Kundgebung Anfang 1983 gewesen sein, die in einem Buch über Markus Söder als sein Erweckungserlebnis geschildert wird. Der Straußfan Söder trat anschließend entflammt in die Partei ein, der im Januar 1967 geborene Markus war gerade 16 geworden. Ich war da ja schon um einiges reifer als er, nämlich genau Siebzehneinviertel.

1809 bis 1895 rahmten alle vier Seiten des Platzes feste Marktstände, gemauerte Kolonnaden, in denen Waren feilgeboten wurden. Außer dem Schönen Brunnen gab es noch den Neptunbrunnen auf dem Platz, den die Nazis aus ideologischen Befindlichkeiten abbauen ließen, er steht im Nürnberger Stadtpark.







26. Juli 2022



Kleiner Ausflug nach Stein bei Nürnberg, wo seit 1761 Bleistifte von Faber-Castell fabriziert werden. Inzwischen auch noch in acht anderen Ländern der Erde. Faber-Castell ist weltweit der größte Hersteller von Blei- und Buntstiften und macht übrigens auch Kajalstifte und Lipliner und so weiter für große Kosmetikfirmen. Die alten Werkstätten begegneten mir auf meinem Weg, als ich einen Umweg machte, um meine Mama zu ihrem Geburtstag zu besuchen. Mir war an diesem heißen Junitag in der Mittagshitze, als hätte ich eine Bilderbuchseite aus einem anderen Jahrhundert vor mir. Wie ein Echo aus einer vergangenen Zeit. Fast wie Spielzeug in groß, oder eine Illustration. Auch der zum Teil kursive Schriftzug ist so ungewöhnlich, so gar nicht industriell. Es ist auch ein Museum drin, habe ich gelesen. Karl Lagerfeld hat nur mit Stiften von Faber-Castell gezeichnet und der hat bestimmt gewusst, was das Beste ist. Wenn wir als Kinder zu Weihnachten Buntstifte bekommen haben, waren die auch von Faber-Castell und man hat schon als Kind gewusst, das sind besonders gute, ja die besten. Und dann hat man anerkennend genickt und feierlich gesagt: "von Faber-Castell!". Stabilo-Stifte kommen auch aus Nürnberg, die sind auch gut, aber eben nicht von Faber-Castell.





25. Juli 2022

Unrepräsentativer, polizeiprotokollartiger Tagebucheintrag vom 23. Mai 1981 in gekünstelt ordentlich leserlicher Schulkind-Handschrift, könnte auch die Beschreibung eines Tathergangs aus der damals beliebten ZDF-Kriminalsendung "Aktenzeichen XY ungelöst" sein:

"23.05.'81

Am Freitag, dem 22. Mai Neunzehnhunderteinundachtzig, einem regnerischen Frühlingsabend entschloß sich Gabriele Anna-Johanna* mit oder ohne Antje-Kirsten B.** wegzugehen. Nürnberg sollte ihr Ziel sein. Sie ging allein. Das städtische Kommunikationszentrum war die erste Stätte, in die es die Fünfzehnjährige zog. In jenem bevorzugte sie das Teehaus mit dem exotisch klingenden Namen "Chaihaus e. V."

Kommunikationszentrum
Königstr. 93
8500 Nürnberg
Tel. 0911/223647




Zur selben Zeit hatten sich ca. 300 Jugendliche im Festsaal eingefunden, um am dort stattfindenden 2(?)-tägigen Kabarettfest teilzunehmen. Ihr war der Preis von sieben Mark zu teuer und das Angebot zu wenig reizvoll. So rauchte sie zwei Zigaretten (Godewind/Old Holborne), wurde von Peter (Fotograf, 25, Schönling, xxx (unleserlich)) im Haar gekrault, gegrüßt. Fand sich schleimig berührt. Strich den ausgeschriebenen Marshall-Amp aus*** (U. Neumann), was Verwunderung erregte - ständig auf der Suche nach ihrem Trugbild**** - entschloß sie sich in die Kneipe Misthaufen zu fahren, nicht ohne in dem im Bahnhof eingerichteten Michel-Tabakwaren-Laden ein Päckchen der irischen Zigarettenmarke "Sweet Afton" zu vier Mark erstanden zu haben. Sie schritt zu U-Bahn, Richtung Bärenschanze, stieg ein, ohne die gültige Fahrkarte gestempelt zu haben, sie fuhr, wie es im Volksmund genannt wird, schwarz. Als ihr langsam bewußt wurde, was sie soeben tat, beschlich sie ein leises Gefühl von Selbstzufriedenheit und Vorfreude. Angekommen Endstation Bärenschanze, es regnete noch

[ hier Seitenumbruch, am oberen Seitenrand in großformatigen Druckbuchstaben in Klammern: (oh nein, ich übertreibe nie!) ]

immer, steckte sie sich eine Zigarette an und schlang sich ein indisches, schwarz-weinrot-beige gemustertes Baumwolltuch von Jordan***** um das schulterlange dunkelblond-kupferfarbene Haar, und ging die Fürther Straße, wo sie einige Passanten nach dem Weg zur Seeleinsbühlstraße fragte, entlang. Sie wußte jetzt, wo sie hinmußte und rauchte unterwegs noch bis zu vier Zigaretten. Manchmal, wenn sie sich mit der fast zu Ende gerauchten eine nächste anzündete, fiel etwas Asche auf den dunkelblauen großen Baumwollpullover (Fruit oft he Loom), die man auch "Sweat-Shirts" nannte, aber auch die in derselben Farbe gehaltene Feincordhose (Texwood) in Röhrenform blieb nicht verschont. Darunter trug sie eine weite, an Rücken und Schulterpartie geraffte Bluse (Orsay), die in einem warmen Kupferton gehalten war. Obwohl das Wasser in ihre weiß-roten Leder-Turnschuhe (Puma) einzutreten drohte, war sie zufrieden. Sie fühlte sich so, wie die Bezeichnung ihrer Schuhe war: "Winner"."

Fußnoten:

*amtliche Vornamen
**meine damalige beste Freundin
***vermutliches Verkaufsangebot an einem schwarzen Brett
****"Trugbild": ein in unserer Freundinnenclique verklausulierter Begriff für einen Angeschmachteten, wobei man davon ausging, dass man in seiner Erotisierung superlative Eigenschaften dazuphantasierte, die höchstwahrscheinlich nicht vorhanden waren.
*****"Jordan": Name der seit den Siebzigern angesagtesten Nürnberger Hippie-Boutique mit indischen Kleidern, Tüchern und Accessoires


Abgetippter Eintrag mit Bleistiftzeichnung aus meinem Tagebuch vom 23. Mai 1981. Bin überrascht, wieviel Aufmerksamkeit ich Zigaretten gewidmet habe. Damals scheine ich ernsthafte Ambitionen gehabt zu haben, Raucherin zu werden, und muss es offenbar auch täglich intensiv praktiziert haben. Die Zeichnung zeigt den Haupteingang vom KOMM in der Königstraße 93, gegenüber vom großen runden Turm zwischen Frauentor und vom Königstor, wo auch der Handwerkerhof ist. Ich habe ein paar historische Fotos des damaligen Eingangs zusammenrecherchiert, die meiner Zeichnung entsprechen.





Diesen merkwürdigen Eintrag mit Zeitkolorit verdanken wir meiner Erinnerung, dass ich die Front, die Kopfseite mit dem Eingang des in Nürnberg damals legendären KOMMs gezeichnet habe. Es spielte schon eine große Rolle in meiner Jugend. Dort traf man sich im erwähnten Chai-Haus, der Teestube unterm Dach, wo Räucherstäbchen abgefackelt wurden und gekifft wurde. Ein schummriges Ambiente mit indischen Tüchern an den Wänden und Matratzen auf dem Boden. Dann war der Kommfestsaal noch wichtig, wo größere Konzerte stattfanden. Dort habe ich zum Beispiel Ton Steine Scherben in den Achtzigern erlebt, Rio trug nur einen beigen Trenchcoat auf dem nackten Oberkörper. Wahrscheinlich hatte er eine Jeans oder eine Lederhose an.

Auch eine Kneipe und eine Disco gab es, Filmvorführungen, Zusammenkünfte, Ausstellungen, Diskussionen. Das KOMM war unersetzlich, The Place to Be für alle, die cool und links und alternativ und rebellisch und widerspenstig waren. Da wollte ich dazu gehören.

Der Eintrag vom Mai 1981 entstand gut zwei Monate nach den Massenverhaftungen, ein Ereignis, das es bis in die Tagesschau schaffte. Hausbesetzer-Sympathisanten, die einen Hausbesetzer-Doku im Komm schauten, wurden massenhaft verhaftet. Einfach so. Gibt einen extra Wikipedia-Eintrag dazu:

"Als Massenverhaftung von Nürnberg wird die Verhaftung von 141 Personen am 5. März 1981 im Nürnberger Kulturzentrum KOMM durch die Bayerische Polizei bezeichnet."

Danach war man noch solidarischer mit dem KOMM als sowieso schon. Und was wurde daraus, aus dem KOMM? Später hieß es K4, jetzt heißt es Künstlerhaus, es gibt immer noch viele alternative künstlerische Initiativen, auch Gastronomie. Ist ja alles prima. Die Stadt nimmt seit 20 Jahren Geld in die Hand, um das im Krieg teilweise stark beschädigte, riesige Künstlerhaus von 1910 zu renovieren und instandzusetzen und ist nun beim dritten Bauabschnitt, dem hinteren Teil. In diesem Artikel wird die Geschichte des Hauses erzählt. Bei meiner Recherche habe ich auch eine Postkarte mit der ganz ursprünglichen, intakten Fassade entdeckt. Wo diese runden Schwingen übriggeblieben waren und eine Litfaßsäule stand, waren früher zwei runde Türmchen.



Leider gibt es bei diesen Bemühungen einen visuellen Wermutstropfen. Die ursprüngliche historische Fassade an der Kopfseite wurde nicht wiederhergestellt, sondern in brachialster Weise eine Stahl-und Glaskonstruktion, ein phantasieloser, kalter Würfel davor geklatscht, der in keinem einzigen Aspekt mit der ursprünglichen Fassade korrespondiert. Als ich das am 30. Juni zum erstem mal sah, sank mir das Herz. Das war ein trauriger Moment. Ich stand fassungslos davor. Ich konnte mich nicht überwinden, den gesamten Stahl- und Glasklotz, der mir wie eine seelenlose Ohrfeige vorkommt, zu fotografieren. Ich fokussierte links daran vorbei, wo mich die Erinnerung nostalgisch einzuholen vermochte, da wo Filmhaus dransteht. Diesen Seiten-Eingang haben wir damals auch oft benutzt. Wir kannten jeden Winkel und jedes Schlupfloch.

Ich fragte eine Gruppe jüngerer Männer, die in der Nähe stand, seit wann das dort stünde. Sie antworteten: "schon ewig, wir kennen es gar nicht anders." Tja. Ich war eben sehr lange nicht da. Meine Recherchen haben ergeben, dass die Bauzeit von 2000 - 2002 gewesen sein muss. Also schon zwanzig Jahre her. Da waren die Jungs noch kleine Kinder. Ich war einfach perplex. Da es nun schon eine längere Weile dasteht, gibt es vielleicht irgendwann eine neue Ära, wo man einen Abriss und Rückbau andenken kann.

Auf der Seite "baukunst nürnberg" fand ich folgenden Vermerk dazu:

"Königstraße 93, 1998-2001, Architekturbüro Grabow + Hofmann, Nürnberg. Der Neubau eines Eingangstrakts am Künstlerhaus von 1911 hat die Gemüter der Bevölkerung erregt. Vor das historistische Gebäude wurde ein Beton-Glaskubus gesetzt. Die Sensibilität des Vorhabens ergibt sich aus seiner prominenten Lage am Eingang der Altstadt gegenüber dem Hauptbahnhof und der unmittelbaren Nähe zu Baudenkmälern wie dem Königstorturm. Die Anforderung, daß ein Bauwerk in seine Umgebung passen muss, versuchte man hier durch das kompromisslose Konfrontieren von Gegensätzen zu erfüllen."

Kompromissloses Konfrontieren von Gegensätzen ist eine geradezu obszöne Beschönigung. Hier wurde die ursprüngliche ach so "gegensätzliche" historische Fassade erstickt und ausradiert. Der Glas- und Stahlklotz ist nicht einmal innovativ oder extravagant, ich erkenne keinerlei künstlerische Qualität. X-beliebig, vor jede historische Fassade zu stellen und immer wäre man bestürzt. Auch ein Glaskubus kann grandios sein, für sich, frei positioniert, im Austausch mit dem Licht der Umgebung. Aber das.







Damals saßen immer mehrere Jugendliche auf den Eingangsstufen oder im Schneidersitz davor, auch die ersten Punks. Es hatte etwas Vereinnahmendes. Ein eigener Palast für die wilde, unangepasste Jugend. Wir waren stolz darauf, dass wir das selbstverwaltete KOMM hatten. Wer mitarbeitete, hatte Lust. Dort gab es niemanden, der sich wie ein Aufpasser oder Erziehungsberechtigter verhielt, ein wahrer Traum von Freiheit.



Als ich mich wehmütig umdrehte, sah ich diese beiden Gesellen zu Füßen des Turms sitzen, sie erinnerten mich an damals, weil sie genau der Klientel entsprachen, die damals vor dem Eingang saß. Und nun wählten sie den Fuß des großen dicken Turmes, um den Tag dort gut gelaunt zu vergammeln. Der Eine war zu jung, um das Komm noch zu kennen, der andere erinnerte sich vielleicht. Ich fragte nicht nach, sondern nur, ob ich sie fotografieren dürfte - und wie man sieht, sie waren nicht verlegen zu posieren. Ganz früher hätte man von Tagedieben gesprochen, in den Sechzigern und Siebzigern und auch noch in den Achtzigern von Gammlern. Wie man das heute nennt oder schimpft, weiß ich gar nicht. Ist mir eigentlich auch egal. Ich wollte sie nicht näher kennenlernen, sondern das Echo meiner Jugenderinnerung einfangen. Schöner Moment, dieser letzte meines Streifzugs durch die Königstraße.







g a g a
schneck 2. Juni 2023...
02.06.23, 22:38
g a g a
schneck 2. Juni 2023...
02.06.23, 22:03
g a g a
Sebastian Rogler Na...
02.06.23, 20:21
g a g a
Sebastian Rogler In...
02.06.23, 18:53
g a g a
Auch neugierig machend...
29.05.23, 21:55
kid37
g a g a
Gute Idee...! Ginge...
29.05.23, 20:34
kid37
g a g a
Ja tatsächlich! So...
29.05.23, 18:44
kid37
Sie haben die bessere...
29.05.23, 18:39
g a g a
Instagram war mir...
28.05.23, 00:50
C. Araxe
Das Festhalten in...
28.05.23, 00:31
g a g a
Zuzanna Zita Skiba das...
27.05.23, 21:12
g a g a
Nur keine falsche...
25.05.23, 18:02
g a g a
Ina Weisse Du bist...
25.05.23, 17:57
kid37
g a g a
MARGARETE 25. MAI...
25.05.23, 15:24
g a g a
Zucker 24. Mai 2023...
24.05.23, 19:04
g a g a
Saskia Rutner Gerade...
24.05.23, 01:07
g a g a
Interessant bei diesem...
22.05.23, 22:18

21.47
a
April
april 2004
april 2005
april 2006
april 2007
april 2008
April 2009
April 2010
April 2011
April 2012
April 2013
April 2014
April 2015
April 2016
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren