05. April 2020



František Kupka "Plans par couleurs" 1910 - 1911. Das Bild hängt im Centre Pompidou in Paris. Ich habe es vor etwa dreissig Jahren entdeckt, und zwar als kleine farbige Abbildung auf einer Seite der deutschen Vogue. Ich habe es ausgeschnitten und immer irgendwo hingeklebt, wo ich es sehen konnte. Das kleine Bild ist bei irgendeinem Umzug beim Ablösen zerrissen, Damals gab es noch kein Internet und ich konnte mir keinen Ersatz ausdrucken. Ich weiß gar nicht, ob ich es 1995 im Centre Pompidou gesehen habe. Vielleicht doch, ja kann sein. Mir ist, als hätte ich dann erst gewusst, wer es gemalt hat. Aber manchmal erinnert man sich auch nicht richtig und baut sich die Bruchstücke der Erinnerung zu einer neuen Wahrheit zusammen. Ich mag das intensive Licht und die Geste, die Silhouette. Ich finde allerdings, es gibt einen kleinen Fehler: er hätte die Nase nicht so herausstellen sollen. Dieses auffällige Dreieck hätte es nicht gebraucht. Aber dennoch ein Bild, das ich sehr mag und mein Leben begleitet. Ich habe es mir vor einiger Zeit größer ausgedruckt und es steckt seitlich im Rahmen von einem Spiegel im Flur. Kupka hat in Prag studiert und sein Weg führte ihn nach nach Frankreich, er starb 1957 in der Nähe von Paris, im Alter von 86 Jahren. Das Bild malte er mit 39. Im Mai 2019 wurde ein Bild von ihm ("Vertikale Flächen") für 2,5 Millionen Euro versteigert.

04. April 2020



Ein weiteres Premiumwerk aus meiner feudalen Sammlung. "Drei Mädchen im Spiegel" von Otto Mueller aus dem Jahr 1912. So viele Bilder von ihm begeistern mich. Bei anderen Malern von Weltrang suche ich meistens länger, bis mich eines wirklich anspringt. Alle Frauen, die Mueller gemalt hat, wirken ungeheuer modern und eigensinnig, schon alleine wegen der Haltung des Kopfes. Dieses Bild ist über hundert Jahre alt und wenn einem heute eine Figur aus einem Bild von Mueller auf der Straße entgegenkäme, fände man sie völlig zeitgemäß. Das soweit bekannt teuerste Werk von Otto Mueller wurde 2010 von Christie's für 2.079.650 £ versteigert. Der Preis einer sehr vorzeigbaren, luxuriösen Immobilie. Den Vergleich finde ich am eindrucksvollsten, schon wegen des physikalischen Größenunterschiedes. So einen enormen materiellen Vergleichswert hat große Kunst. Eine schöne Erkenntnis eigentlich.

03. April 2020



Noch so ein Lieblingsbild von mir, das Original ist irgendwo in Privatbesitz. André Lhote hat es gemalt. Er wurde 1885 in Bordeaux geboren und starb 1962 in Paris und wird gerne in die Kubisten-Schublade gesteckt, aber ich finde, das wird ihm nicht gerecht. Seine Bilder würden auch gut ins Berliner Brückemuseum passen. Dieses prachtvolle Werk heißt „L’Atelier sur la terrasse de Mirmande“ und ist aus dem Jahr 1957. Lhote unterrichtete auch Malerei, unter anderem die legendäre Tamara de Lempicka, was insofern interessant ist, als ich bislang dachte, der unverwechselbare Stil von Lempicka sei originär ihr ureigener. Wenn man aber Bilder von Lhote aus früheren Jahren sieht, tritt zutage, dass Lempicka offenbar von ihm inspiriert wurde. Er hat im Laufe seines Lebens, wie die meisten großen Maler, in verschiedenen Richtungen stilistisch experimentiert. Dieses farbenfrohe Gemälde von Mirmande habe ich als kleineren, schön gerahmten Druck in meinem Atelier, weil es mich so inspiriert. Auch niemals in echt gesehen. Ich weiß nicht einmal, welche Größe das Original hat, ich kann nur vermuten. Vielleicht 60 x 80 cm. Oder größer. Oder kleiner. Keine Ahnung.

Manchmal stellt man sich Bilder größer vor, als sie tatsächlich sind. Beispielsweise die Gemälde von Frida Kahlo. Weil ihr plakativer, großzügiger Stil nach Größe schreit und die Bilder ab einer gewissen Größe auch gut wirken würden, dachte ich immer, sie müssten groß sein. Habe nie auf die Maßangaben geachtet, wenn ich einen Bildband durchblätterte. Als ich dann viele ihrer bekannten, zentralen Werke bei einer Retrospektive im Gropius Baus ‚in echt‘ sah, war ich bei fast allen von der Kleinformatigkeit enttäuscht. Geradezu läppisch klein sind die meisten Bilder. Teilweise sind die Abdrucke auf Kalenderblättern größer als die Originale. Eine Enttäuschung. Aber auch wieder erklärbar durch ihre Körperbehinderung. Im Bett auf dem Rücken liegend, kann man schlecht große Formate bearbeiten. Das ist schon bei guter Gesundheit eine gymnastische Herausforderung, da braucht man einen gesunden Rücken.

Zurück zu Lhote, den viele gar nicht kennen, und auf den ich selbst auch erst recht spät aufmerksam wurde, nämlich durch die Beschäftigung mit dem Meisterfälscher Beltracchi, der gerne auch mal den einen oder anderen Pseudo-Lhote auf den Kunstmarkt geschmissen hat. André Lhotes Gemälde „La danse au bar (Gypsy Bar)“ wurde 2007 bei Christie’s in New York für 2,7 Millionen Dollar verkauft, was bei aktuelleren Verkäufen so aufgerufen wurde, finde ich auf die Schnelle nicht, aber eher selten fallen die Preise für solche Meisterwerke ja. Beltracchi hat zudem für eine zusätzliche Popularität des einen oder anderen Malers gesorgt. Wenn ich das Bild also mein eigen nennen dürfte, hätte ich ein weiteres Werk im Wert einer feudalen Immobilie in meinem Heim. Es wäre schon eine sehr feine Sammlung. Na ja, Träumen kostet ja zum Glück nichts.

03. April 2020



gestern bestellt (und die schwarze)

https://www.auerbach.berlin/collections/mund-nase-masken

02. April 2020

Dubuffet Site bleu aux maisons

Noch eine Postkarte in meinem Wohnzimmer, sie lehnt in einem der weißen Bücherregale, seit vielen Jahren, und zeigt das Gemälde "Site bleu aux maisons" aus dem Jahr 1975 von Jean Dubuffet. Ein spätes Werk von ihm, mein liebstes. Er ist mir ein Bruder im Geiste und der Vater der 'art brut', die Schublade, in der ich mich auch am ehesten finde, wenn ein kunsthistorisches Etikett gefragt wäre. Ich weiß genau wie er arbeitete, alleine durch die Betrachtung seiner Werke, mehr muss ich nicht wissen. Aber ich weiß mehr. Er war auch ein experimenteller Musiker und Komponist, spielte mit Akkordeon und Fagott und Saiteninstrumenten. Er wurde 84 Jahre alt und hat bis zum Ende 1985 gemalt. Das teuerste Werk von Jean Dubuffet wurde am 11.05.2015 im Auktionshaus Christie's für 24.805.000 $ versteigert. Damit liegt er preislich in der gleichen Liga wie mein Liebling De Staël. Dieses Bild "Site bleu aux maisons" befindet sich in der Sammlung der Fondation Dubuffet in Paris. Ich würde es gerne einmal besuchen, immerhin ist es eventuell möglich. Es hätte einen Ehrenplatz in meiner Traumsammlung von Werken von Weltrang.

Dubuffet Site bleu aux maisons

02. April 2020



"Paysage du Lavandou", Nicolas De Staël, 1952. Sehr, sehr geliebt... ich hab es nur als kleine Postkarte von 1996, seit zwanzig Jahren in meinem Wohnzimmer, weiß gerahmt mit weißem Passepartout. Ich habe es noch niemals in Wirklichkeit gesehen. Auf der alten Postkarte wird es der Pariser Galerie Malingue zugeschrieben, diese hat aber auf ihrer Seite keinen Hinweis auf das Werk. Ich vermute es in Privatbesitz. Was für ein Schatz. Im Oktober 2019 hat Christie's ein anderes Bild von Nicolas De Staël für 20 Millionen Euro versteigert. In dieser Liga bewegt es sich.

02. April 2020

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Nicolas De Staël gehört zu den Malern, die ich besonders liebe. Er wäre auf jeden Fall in meiner privaten Sammlung von Werken von Weltrang, mit mehr als einem Bild. Er nahm sich im März 1955 in Antibes das Leben, indem er vom Balkon seines Ateliers stürzte. Er wurde nur 41 Jahre alt. Dieses Bild, Le Fort-Carré d'Antibes , ist eines seiner letzten. Das allerletzte heißt "Le Grand Concert", "Das große Konzert". Es ist weltberühmt, darauf ist ein Flügel zu sehen und flammendes Rot. De Staël hat mit archaischem Strich und stark pastosem Auftrag in Öl gemalt, weswegen ein klassischer Druck seiner Bilder niemals den sinnlichen Eindruck eines Originals ersetzen wird können. Ein Relief atmet anders. Er ist mir sehr nah, auch wenn ich nichts Vergleichbares erschaffen habe... bislang. Große Inspiration und ein Gefühl von Zuhause vermitteln mir seine Bilder aus Südfrankreich. Grau kam nicht so oft vor in seinen Werken, er liebte intensive, klare Farben, stark kontrastierend. Diese Grautöne eines eher windigen, bedeckten Tages entsprechen jedoch eher meiner heutigen Stimmung.

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Nicolas De Staël, Le Fort-Carré d'Antibes 1955

01. April 2020

Installation des Künstlers Sakir Gökcebag aus dem Jahr 2010

Zuerst kommt das Fressen und dann die Moral, aber da wir ja nicht am Verhungern sind: alles für die Kunst!

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Imke Arntjen Oh, da...
07.04.25, 13:41
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Highland Cattle |...
02.04.25, 23:11
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Lydia Gebel Ahhh,...
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Margarete 29. März...
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Christoph Martius Was...
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Der blaue Salon
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