17. April 2020



Gestern erhielt ich überraschend eine weitere farbige Postkarte mit der Abbildung eines Gemäldes aus dem Jahre 1909 von der Malerin Gabriele Münter, betitelt "Allee vor Berg". Man sieht Berge, einen Weg und Bäume. Ich transkribiere die Mitteilung in Computerschrift:

"14. April 2020

Liebste Gaga,

überhaupt wird meiner Mei-
nung nach die Bedeutung von
Bäumen für die Kunstge-
schichte unterschätzt. Höchste
Zeit, sie mal mit einer eigenen
Ausstellung zu würdigen. Die
Auswahl an großartigen Werken
ist immens.

Herzlichst

...
(zensiert)

P.S. Wußte gleich, diese Karte soll zu Dir."



Da denkt doch jemand mit! Das nenne ich aufmerksam. Wie oft leide ich unter mangelnder Aufmerksamkeit! Gäbe es nicht diese kleinen Silberstreifen am Horizont, ich wüsste mir nicht mehr aus noch ein. Ich freue mich immer ganz außerordentlich, wenn mir jemand eine Karte schickt, noch dazu, wenn sich jemand etwas beim Motiv zu mir gedacht hat. Das ist ein schönes Gefühl.

Die Berge auf dem Postkartenbild erinnern mich an Island, wo es wirklich vulkanische Berge gibt, die so ausschauen. Aber es geht ja eigentlich um Bäume. Wo ich auch gerade ein bis zwei Bäume gemalt habe, interessiert mich das Thema unbedingt, auch wenn ich nicht die erste Sammlerin von Gabriele Münter bin, ich respektiere ihr Schaffen und Werk und habe mit der Karte wieder ein neues Werk (in Privatbesitz) kennen gelernt.

Interessanterweise hatte ich gerade, bevor ich die Karte aus dem Postkasten fischte, beschlossen, mich bei einigen Postkartenfreundinnen und -freunden, die mir in den letzten Monaten auch einmal geschrieben hatten, zu revanchieren, indem ich auch einmal wieder etwas schicke. Das habe ich heute in die Wege geleitet. Ich hoffe, ich kann damit so viel Freude auslösen, wie mir die mir zugeschickten Karten bereiten.

15. April 2020



Picasso, “Nature morte à la bouteille, à la sole et à l’aiguière” 1946.

Mein Altarbild. 120 x 250 cm. Ripolin-Farbe und Graphit auf Faserzementtafel. Ich hätte dann auch gerne so eine kleine, weiß gekalkte Kapelle in meinem Ausstellungstempel, und dort wäre dieses Bild. Man kann Andacht halten, noch mehr als in den anderen Schatzkammern meiner Ausstellung. Pablo ist schon Elvis, da gibt es nichts zu deuten.

Was ich auch sehr an ihm mochte, ist sein klares Urteil über seine missratenen Ergebnisse, ohne Koketterie. Er hat richtig schlimme Bilder gemacht, er war eben sehr fleißig, da hat man auch mal einen schlechten Tag oder vertut sich.

Aber das hier ist vom Allerfeinsten, eine Sternstunde. Hätte ich unendlich gerne um mich. Er begleitet mich nun fast vierzig Jahre, und immer wieder hat er mich stark beschäftigt. Von keinem Künstler habe ich mehr Bilder real gesehen. Im wunderbaren Picasso-Museum in Paris war ich auch so sehr angetan von seinen Keramiken und seiner eigenen Gemäldesammlung, die eine ganze Etage einnimmt.

Ich kann die Ausstellungen nicht mehr zählen, die ich von seinen Werken sehen durfte. Überall atemberaubende Highlights, immer diese verspielte Urkraft, dazwischen auch Mittelmäßiges, aber im Kontext interessant. In meiner Wohnung gibt es so viele Picasso-Spuren und auch Fotografien von ihm, dass ich mit ihm lebe, wie mit einem Familienmitglied. Der einzige Verwandte unter meinem Dach sozusagen.

Ich lese gerade eine mit Fotos bebilderte Erinnerungsfibel von der Kunstsammlerin Angela Rosengart. Das Büchlein heißt: "Besuche bei Picasso", von 1973, ist ganz vergilbt und nur antiquarisch erhältlich. Er hat sie auch gemalt, sie lernte Picasso gemeinsam mit ihrem Vater Siegfried Rosengart, einem renommierten Schweizer Kunstsammler- und händler kennen und sie befreundeten sich und trafen sich von da an immer im Oktober in Vallauris. In diesem Gespräch erzählt sie auch von ihrem Werdegang und ihren Begegnungen mit Picasso. Sehr sehenswert.

15. April 2020

Pablo Picasso, Tête de taureau, tournée à droite, 11.1948

Picasso Stierkopf links gewendet

Große Liebe zu Pablos kleinem Stier.

14. April 2020



Hier sehen wir ein spätes Kinderbild von Gaga Nielsen. Ich habe in den letzten Tagen ja wieder fleißig gewerkelt, dabei ist mir zum ersten mal seit meiner Schulzeit ein Bild auf stinknormalem DIN A 3 Papier unterlaufen, das ich eigentlich nur wie Küchenpapier benutzt habe, um Farbüberschuss von einem anderen, 'richtigen' Bild abzutupfen. Irgendwie hat der Abdruck zufällig wie ein Baum ausgesehen und dann war es mir zu schade zum Wegschmeißen und ich hab den Baum noch ein bißchen weiter ausgemalt und die Flecken drumherum mit weißem Kreidemalstift überdeckt. Reduce to the max! Da es DIN A 3 ist, kann man es auch mal auf die Schnelle einscannen, ich habe ja derzeit keine Lust, meine Bilder zu fotografieren, weil es auch einfach viel Aufwand ist, bei den Ansprüchen, die ich habe.

Typisch für den Gaga Nielsen-Stil ist auf jeden Fall immer eine ordentliche, saubere Silhouette, nicht so ein ausgefranstes Gefussel, wie man das andernorts sieht! Ordnung muss sein, bin ja schließlich Jungfrau! Nachdem die überschüssige Farbe vor allem Grün war, sind die Bilder, an denen ich sonst gearbeitet habe, die schon größenmäßig nur auf einen Reproduktionsscanner passen würden, in zwei Fällen auch sehr grün. Das eine hat einen vibrierenden Kontrast mit Pink. Elektrisierend! Der Frühlingsbaum hier dürfte so ziemlich das schlichteste Bild sein, das ich in den letzten Jahren gemacht habe. Oder vielleicht jemals. Aber man kann was erkennen! Wenn man einen Bewegungsablauf macht, den man Jahre nicht gemacht hat, wie zum Beispiel mit so einer Wasserfarbenpalette aus dem Supermarkt auf einfaches weißes Papier zu malen, wie in der Schulzeit, fühlt man sich auch ein bißchen wie ein Schulkind. Ich war also vorgestern, als ich den Baum gemalt habe, ungefähr 11 Jahre alt.

14. April 2020



August Macke, Kairouan I, 1914

Ich muss gestehen, mir ist jetzt erst bei der Lektüre von Mackes Wikipedia-Eintrag bewusst geworden, dass er nur 27 wurde und im ersten Weltkrieg 1914 (dem Jahr, in dem er die Kairouan-Reihe malte) "fiel", wie man es immer so merkwürdig abgeschwächt nannte, wenn ein Soldat im Krieg einem tödlichen Schuss der gegnerischen Truppen zum Opfer fiel. Ja fiel. Zum Opfer fiel. Das ergibt für mich plötzlich einen ganz anderen, dramatisch verschärften Kontrast zu seinem weltberühmten Lebenswerk, das in nur zehn Jahren entstanden ist (Parallele zu Van Gogh übrigens), diesen vor Leben und Lebenslust strotzenden Gemälden, feinsinnig, atmosphärisch dicht, hingebungsvoll. Die Tunisreise habe ich als Bildband, die Motive dieser Reise fingen mich schon als sehr junge Frau ein. Dieses Licht aus Nordafrika, das Gleißen, die reduzierte, kubistische Architektur...

Kairouan I ist mir auch als Kalenderblatt zugeflogen, ebenso wie van Goghs Ebene bei Auvers. Merkwürdig, da kauft irgendjemand einen Kalender mit schön gedruckten Bildern und dann ist das Jahr passé und der ganze Kalender landet im Papierkorb oder angelehnt daneben... Banausen! Ich kaufe gar nicht erst Kalender, weil ich das Datum bei Bedarf von Displays ablese und für längerfristige Planungen würde ich mich auch nicht vor einen Bildkalender stellen und hin und herblättern. Das ist doch unpraktisch! Auch finde ich nicht, dass ein Bildmotiv durch Zahlen unterhalb des Bildrandes aufgewertet wird. Gut, das kann jeder halten, wie er will.

Immerhin ist mir auf diesem Weg gratis Kairouan I in die Hände geflattert. Ich fand passenderweise sogar ganz in der Nähe des ausrangierten Kalenderblattes ein Bild mit einer Industrie-Fotografie, auf Spanplatte aufgeleimt. Das Schicksal wollte es, dass das Kairouan I-Format wie angegossen auf die Spanplatte mit dem uninteressanten Foto passte und ich holte den Klebestift und schritt zur Tat. Seither lehnt es an einer der Wände, die meinen Schreibtisch umgeben. Es ist im Lauf der Jahre etwas verblasst, aber das steht dem Motiv sehr gut. Als wäre der Sonnenwind der nordafrikanischen Wüste darübergeweht.

Auch dieses Aquarell befindet sich im Original in der Sammlung der Pinakothek. Macke ist selten auf dem Markt und wenn dann natürlich im Millionenbereich, wie alle Superstars.

14. April 2020



Otto Mueller, Akt auf dem Sofa liegend, 1920

Auch ein Bild, das ich herzen möchte. Von Mueller hab ich ja schon eins in meiner Traumsammlung, die "Drei Frauen im Spiegel", auch schon gezeigt. Ich weiß auch noch zwei weitere, die mich sehr anziehen.

Geld spielt ja keine Rolle, daher kann ich auch noch ein paar größere Kaliber in meine Sammlung nehmen. So ein Scheich aus den Arabischen Emiraten guckt auch nicht erst ins Portemonnaie oder auf den Kontoauszug, wenn er sich für ein Bild entscheidet und inkongnito per Unterhändler via Telephonschaltung mitbieten lässt.

Das wäre ja auch unwürdig, wenn es um große Kunst geht. Dass man den Zuschlag kriegt, darauf kommt es an! Also ich halte mit. Ohne Wenn und Aber! Das Bild würde auch sehr schön in mein Schlafzimmer passen. Mueller lag zuletzt so um zwei Millionen Euro, wie ich mich erinnere.

14. April 2020



Vincent van Gogh, Ebene bei Auvers, 1890, Neue Pinakothek

Ich verbinde eine persönliche Geschichte mit dem Bild. Eigentlich war und bin ich nicht die größte Verehrerin von Vincent van Gogh, mir ist das Gestrichel oft zu dominant und auch in diesem Bild hätte ich es im oberen Bereich beim Himmel gerne etwas reduziert.

Aber dennoch habe ich das Bild sofort sehr gemocht, es hat mich hineingezogen, als ich es zufällig in einem ausrangierten, abgelaufenen Wandkalender entdeckte, der neben einem Papierkorb lehnte. Ich riss es aus dem Kalender, die übrigen Motive interessierten mich nicht.

In Blickrichtung von meinem Schreibtisch brachte ich es an, vorher hatte ich natürlich den unteren Streifen mit der Monatsangabe und den Tagen abgeschnitten, so dass es einfach wie ein ganz brauchbarer Druck auf festerem Papier wirkte. So begleitete es mich viele Jahre, ich zog mit meinem Schreibtisch um und hatte dann keinen Platz mehr dafür, weil ich andere Bilder, eigene aufhing.

Beim Ausmisten fiel es mir in die Hände, es war inzwischen in einem Schrank gelandet, zum Wegschmeißen war es mir aber auch zu schade, ich nahm es in meine Wohnung und fand zufällig auch einen genau passenden weißen Rahmen dafür, und stellte es eher beläufig hin.

Im Mai 2010 unternahm ich mit Georg eine besondere Reise auf den Spuren von Friedrich Rückert und auch auf den Spuren von Georgs Kindheit in der Nähe von Würzburg. Wir besuchten Gerbrunn, wo er als kleiner Junge wohnte. Die Sonne schien und der Raps blühte, er zeigte mir den Lieblingsspielplatz seiner Kindheit, wo er mit seinen Freunden Drachen steigen ließ und Indianer spielte.

Es war eine Anhöhe, die wir nach oben gingen, von der aus man einen weiten Blick ins Land, auf Felder und Raps hatte. Mir war, als hätte ich diesen Anblick schon einmal gesehen. Ich wusste aber nicht woher.

Als ich von der Reise zurück nach Hause kam, fiel mein Blick auf das alte gerettete Kalenderbild mit dem Bild der Ebene von Auvers von Vincent van Gogh. Ich war geradezu erschüttert. Es sah genau aus, wie der Blick von der Anhöhe auf die Felder, auch das Rapsfeld war da. Ich hatte eine Gänsehaut. Was für ein Déjà Vu. Ich habe das alte Kalenderbild immer noch und halte es seither in Ehren.

13. April 2020



Judy Watson Napangardi - Mina Mina Jukurrpa 2005, 152 x 122 cm

"Judy Napangardi Watson (circa 1925 – 2016) was an Indigenous Australian, senior female painter from the Yuendumu community in the Northern Territory, Australia. Well known for the distinctive style of painting that she developed alongside her sister Maggie Watson who taught her painting skills, she was a significant contributor to contemporary Indigenous Australian art."

Was eher nur australische Einwohner und Kunstkenner und Museumsbesucher wissen werden ist, dass Judy Watson Napangardi zu Lebzeiten schon so erfolgreich war, dass man sagen könnte, was Klimt für das Abendland ist, ist Judy für Australien. Sie ließ sich parallel von mehreren hochkarätigen Galeristen vertreten, hängt in allen Nationalgalerien des australischen Kontinents und ihre Motive werden auf Kaffeetassen und andere Souvenirs gedruckt. Sie malte überwiegend großformatige Bilder. Eines der größten, 193 x 367 cm mit dem Titel "Womens Dreaming" erzielte bei einer Auktion fast zweihundertdreißigtausend australische Dollar.

Ich habe ein Foto gesehen, wo man sie beim Malen sieht, sie sitzt am Boden AUF dem Bild und bearbeitet die Mitte. Entweder war es eine große Spanplatte oder eine Leinwand, die noch nicht aufgespannt war. Ich male auch auf dem Boden, aber auf dem Bild bin ich dabei noch nicht gesessen. Eine Staffelei wäre keine gute Geschenkidee für mich, ich hätte überhaupt keine Verwendung dafür. Auf eine senkrechte Fläche zu malen ist einfach ein anderer Bewegungsablauf, der mir nicht zusagt und auch das Verhalten der aufgetragenen Farbe, sofern flüssiger, nicht in meinem Sinne beeinflusst.

Aboriginee Art ist in den letzten Jahren sehr populär geworden, es gibt wahnsinnig viele Künstler, die das in Australien anbieten und auch gut verkaufen. Viele machen auch schöne Tiermotive, kennt man ja. Von allen Bildern, die ich gesehen habe, auch unter denen von Judy, mochte ich dieses hier am liebsten. Ich würde es mir sofort in meinen privaten Räumen aufhängen. Für so einen schönen Anblick findet sich immer ein Platz, oder man schafft ihn eben.

Wenn ich all diese phantastisch schönen Bilder, die ich bislang gezeigt habe, wirklich hätte, wäre ich ja sowieso finanziell so aufgestellt, dass ich auch die entsprechenden Räumlichkeiten hätte, um jedes Bild in einem eigenen Raum zu präsentieren. So stelle ich mir das vor. Ich würde dann das Interieur auf das Bild abgestimmt auswählen. Ein passender Teppich, ein schöner Sessel, der mit den Farben des Bildes korrespondiert. Ich möchte eigentlich immer, dass sich das gemalte Bild in den Raum fortsetzt, dass man darin lebt, sobald man den Raum betritt. Ich wäre eine ganz hervorragende Ausstellungsarchitektin und Kuratorin und Galeristin oder Museumsdirektorin. Es wäre ein Traum...

12. April 2020



Max Pfeiffer Watenphul, Landschaft bei Positano 1954

Nach Neapel geht es nach Positano. Auch dieses schöne Aquarell von einer Ansicht in Positano befindet sich seit vielen Jahren in meinem Besitz - als ...äh Postkarte. Immerhin schön gerahmt mit einem elfenbeinfarbenen Passepartout. Wie kommt der Maler zu so einem komplizierten Namen... ich kann ihn mir einfach nicht merken. Pinien mag ich sehr.

Max Pfeiffer Watenphul ist wie ich am ersten September geboren, aber 69 Jahre vor mir. In den Fünfziger Jahren zog er nach Rom, wo er 1976 starb. Seine Wegbegleiter sind dermaßen berühmt und auch er hatte einigen Erfolg, dass man sich fragt, wieso einem der Name nicht geläufiger ist. Alfred Flechtheim war sein Galerist, mit Peggy Guggenheim war er auf Du und Du. Schon der Werdegang... ich zitiere aus Wikipedia:

"(...) 1919 wurde Max Peiffer Watenphul Schüler am Bauhaus in Weimar. Von Walter Gropius erhielt er die Erlaubnis, in allen Werkstätten zu hospitieren. Er bekam ein eigenes Atelier und besuchte den Vorkurs von Johannes Itten. In diese Zeit fällt der Beginn der Freundschaft mit Oskar Schlemmer, Wassily Kandinsky, Gerhard Marcks, Josef Albers, Paul Klee, Kurt Schwitters und Else Lasker-Schüler. Bis Ende 1923 hatte Peiffer Watenphul seinen Wohnsitz in Weimar. Ab 1920 war er Mitglied im Künstlerbund „Das Junge Rheinland“ in Düsseldorf, befreundet mit Otto Dix, der ihn porträtierte, Werner Gilles, Otto Pankok und Max Ernst."

usw. usf. Also ein Schüler von Itten (der mit dem Farbkreis) Eine ganz schicke Website hat er auch. Preislich bewegen sich seine Werke zwischen zwei- und fünfunddreißigtausend Euro. Eigentlich erschwinglich (ich bin ja nun inzwischen andere Preise gewohnt).

11. April 2020

Carus Balkon in Neapel 1829 - 1830

Carl Gustav Carus
,
Balkon in Neapel 1829 - 1830

Alban Nikolai Herbst gewidmet, der Neapel so sehr liebt, und nun nicht dort sein kann. Dafür zeigt Berlin in diesen Ostertagen neapolitanisch warme Sonnenstrahlen. Und in diesem kleinen Bild ist ein Saiteninstrument zu sehen, auch deswegen widme ich es Alban. Dieses Bild, das ich als Postkarte um mich habe, hängt im Original in der Alten Nationalgalerie in Berlin, die, wie alle Museen auf der Welt geschlossen ist. Das kleine Leinwandbild ist minimal größer als DIN A 4, und natürlich prächtig gerahmt, wie es sich gehört. In der Dokumentation der Alten Nationalgalerie findet sich dazu die folgende Beschreibung von Birgit Verwiebe:

"Während seiner Italienaufenthalte genoß Carus die Schönheiten des Südens mit seiner »ganzen feenhaften Erscheinung von Meer und Feuerbergen, Zitronen- und Orangenwäldern, Staub- und Menschenwogen« (C. G. Carus, Denkwürdigkeiten aus Europa, Hamburg 1963, S. 314). Zugleich betrieb er naturwissenschaftliche Studien über Fauna, Flora und Geologie der Region. In dieser Komplexität von Weltwahrnehmung und Weltanschauung lag ein Grundmotiv seines Strebens.

Die zweite Italienreise, die Carus im Jahre 1828 als Begleiter des Prinzen Friedrich August von Sachsen unternahm, führte ihn am 4. Mai desselben Jahres nach Neapel, wo er sein Quartier im Casino Reale an der Via Chiatamone bezog: »Ein alter reichgekleideter, deutscher Haushofmeister führt jeden in die bereiteten Zimmer. Mit nicht geringer Spannung erwarte ich mein Los! Endlich geleitet er mich hinauf, ich trete ein, und vor mir liegt Vesuv, Meer, Kastell und blaue Ferne!« (ebd., S. 298). Mit leuchtenden Farbklängen hat Carus in diesem Gemälde die Eindrücke seines Neapler Aufenthaltes festgehalten. 1830 war das Bild als »Erinnerung an Neapel« in Dresden ausgestellt. Das Zimmer gewährt einen Ausblick auf die vom Sonnenlicht golden umglänzte Hafenbucht mit Booten und dem Castel dell’Ovo, dahinter in zartem Blau die Insel Ischia. Die im Türrahmen des Balkonzimmers lehnende Gitarre deutet auf den Gesang der Fischer, der abends im Hafen erklingt. Mit dem Fensterausblick griff Carus ein romantisches Sehnsuchtsmotiv auf: Der Nähe des Vordergrundes ist die Aussicht in die Ferne, ins Weite gegenübergestellt"


Ich mag Bilder mit Fensterausblicken sehr. Ich fahre nun wieder in mein Atelier und werkle zwischen Sonne und Halbschatten. Vorher noch zur Bio Company, Sahne kaufen. Und guten Wein.

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07.05.24, 20:52
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Saskia Rutner Danke...
07.05.24, 20:45
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