15. Juni 2014
Sechzehn Kinder von sieben Frauen. Ob eines oder auch zwei oder drei im gelben Bett vom Blauen Salon gezeugt wurden, weiß nur Meister Fuchs allein. Mir hat es das Bett ein wenig angetan. Vielleicht wegen der vielen Kissen und auch wegen des exotischen Zupfinstrumentes, einer Sitar(?), bei der die Saiten fehlen, wie Duke bemerkt. Ein exotisches, etwas hippieskes Szenario, in dem man sich auch Anita Pallenberg mit Keith oder Mick - oder auch beiden, vorstellen kann. Dann wäre die Perfomance des blauen Salons allerdings bestimmt nicht ganz so rauchfrei, es würde ein bißchen - oder ein bißchen sehr - nach Marreksch riechen. Man fragt sich vielleicht, wieso "blauer" Salon, wo doch viel mehr Gelb- und Gold-Facetten zu erkennen sind. Das ist wieder ein Relikt von Otto Wagner, in dessen Ära dieser Raum so genannt wurde. Tatsächlich ist die Decke von Lapislazuli-Blau dominiert, doch die ist von Ernst Fuchs, als Verbeugung. Und die Tapeten auch. Wie überall. Selten schönere Tapeten gesehen, als die von Ernst Fuchs. Ich tänzle also um das gelbe Bett. Duke hält seine Kamera auf mich. Es stört mich nicht. Das ist alleine schon bemerkenswert. Vielleicht weil er mich nicht dirigiert, weil ich tun und lassen kann, was ich will. Und wohl deshalb mag ich auch jene Reihe so gerne, weil ich nichts getan habe, was ich nicht ohnehin tun würde. Ich sehe so selten Bilder von mir, die ich nicht selbst gemacht habe. Hier sehe ich nun eine andere Seite von mir. In mehrerer Hinsicht. Mir gefällt, dass ich nicht wie ein Eindringling oder ein Fremdkörper wirke. Das mag gleichermaßen an der Sympathie für das, was mich umgab liegen, wie an von geraumer Empathie durchdrungenem Respekt.
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g a g a - 15. Juni 2014, 23:59
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