15. September 2010

in between
Warum ich wieder durch's Gestrüpp krauche. Wie eine Katze über Wiesen streune. Ich kehre dahin zurück, woher ich kam. Es ist ein heiler Ort in mir. Mein inneres Zuhause. Manchmal konnte es ein Mensch sein, dem ich vertraute. Wenn die Möglichkeit verloren geht, die Wildnis und den weiten unwägbaren Horizont in einem geliebten Gegenüber zu sehen, gehe ich in die Wildnis und Weite der Landschaft, die einen nie verlässt, die man nur selbst verlässt. Ein trostreicher Ort in der Welt, überall. Wo Vögel fliegen und Federn liegen. Ich fand die Feder eines Mäuse- oder Adlerbussards auf dem Weg. Jemand, den ich kannte, sagte einmal, eine Feder zu finden, ist ein Gruß. Sie findet dich, und bringt dir eine gute Botschaft. Vielleicht, dass jemand an dich denkt. Oder etwas gut wird. Und dass es wichtig sei, wie sie aussieht, die Feder. Sie sollte nicht zerzaust sein, wie ein frischgeschlüpftes Küken. Je heiler die Feder, umso heiler die Botschaft. Die Feder, die ich fand war recht heil, aber nicht ganz. Oben klafft sie ein bißchen auseinander, wie eine kleiner Einschnitt. Es fehlt eine winzige Zacke. Sonst sind alle Federhaare intakt. Sie ist nicht perfekt, aber die Zacke kommt mir vor wie ein Muttermal oder eine kleine Narbe. Das macht sie nicht weniger schön oder weniger liebenswert. Eher interessanter. Ich hab sie mit nach Hause genommen.

Hope is the thing with feathers
That perches in the soul
And sings the tune without the words and never stops at all
And sweetest in the gale is heard
And sore must be the storm
That could abash the little bird
That kept so many warm
I've heard it in the chillest land
And on the strangest sea
Yet, never, in extremity
It asked a crumb of me
Emily Dickinson

g a g a - 15. September 2010, 22:34
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