25. März 2012
Der Vollständigkeit halber. Wenn man schon einmal da ist. Ich mache Sachen ja gerne ganz. Nichts soll mir entgehen, wenn ich nun schon einmal da bin. Das heißt aber nicht, dass ich vor jedem Ausstellungsstück innehalte. Man muss es sich wie Querlesen vorstellen. Was ich auch in jeglichen anderen Ausstellungen praktiziere. Es gibt ja sogar Seminare wo man das lernt, wie ich neulich gelernt habe. Man schaut nur auf die Mitte der Zeile und bewegt sich schnell nach unten. Dann hat man zumindest erfasst, worum es im Wesentlichen geht und ob es von Interesse ist. Bei Exponaten geht das noch schneller. Wenn etwas den Blick bannt, trete ich näher und schaue ganz genau hin, ein ganzes Weilchen. Am Faszinierendsten waren für mich die Ausblicke aus den Fenstern. Die alten Modelle sind natürlich auch ganz schön, besonders das große weiße Gipsmodell. Und zu begreifen, wie unterschiedlich die Kuppeln im Laufe der Geschichte ausgesehen haben. Wurde ja mehrmals umgebaut, der Berliner Dom. Aber das kann jeder nachlesen. Und die nachgemachte alte Wetterfahne vor dem Eingang mit dem abgeblätterten Gold, dieser Trompeten-Engelsflügel hat mir sehr gefallen. Ja geradezu gerührt hat er mich.
Manchmal machen mich solche kleinen Details sentimental. Vielleicht weil darin soviel Liebe zum Ausdruck liegt. Sehr feinsinnig. Die Verzauberung der Materie durch Kunsthandwerk. Und man hat vor diesen hohen Fenstern dieses Gefühl wie in den großen altehrwürdigen Museen der Welt. Dieses Erhabene, Erhebende. Was den Louvre halt zum Louvre macht, unabhängig von den Exponaten. Ein sehr kleines, feines Museum, das nur dem Dom alleine gewidmet ist. Der Ausblick hat Lust auf noch mehr Ausblick gemacht. Und den gab es später ein paar Treppen höher.
g a g a - 25. März 2012, 11:58
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