26. mai 2005
eselsohr
"ich muß boden unter die füße bekommen, dachte wolf. meine träume erzählen immer wieder von einem heimatlosen, schuldbeladenen versager. ich muß den anfang der geschichte finden, die stelle, an der ich den falschen weg eingeschlagen habe. ich muß die nuß knacken, bevor meine hände anfangen zu zittern.
...
dann gehe ich zurück in meine heimat. wenn ich dann wieder nach new york komme, bin ich besucher und kein suchender. vielleicht gehe ich ins erzgebirge, dorthin, wo ich als fünfjähriger verschickt wurde und auf skiern stand. dorthin, wo weihnachtspyramiden, engel und nußknacker gedrechselt werden. vielleicht lerne ich auch, wie man nußknacker baut und bunt lackiert. ich werde auch nußknackerinnen entwerfen mit großem kräftigen kiefer und pinkfarbenen lippen, und auf ihre hölzernen kleider werde ich bunte blumen malen. wenn ich zeitgemäße, funktionstüchtige nußknacker bauen kann, werde ich mich konturlos in die gemeinschaft einfügen. nicht nur kinder brauchen nußknacker, sondern alle, die sich an die schönen und schmerzhaften tage der kindheit erinnern können."
weiter gelesen. deshalb. lärm und krach überlesen. forward, rewind.
simone weil
"wir wünschen, dass alles, was wert hat, ewig sei. nun ist aber alles, das wert hat, das ergebnis eines treffens. dauert für die zeit dieses treffens und endet, wenn das, was sich getroffen hat, getrennt wird. das nachdenken über den zufall, der meine mutter und meinen vater zusammenführte, ist heilsamer als das nachdenken über den tod. die verletzlichkeit wertvoller dinge ist schönheit. denn verletzlichkeit ist das zeichen ihrer existenz. sterne und blühende obstbäume: bilder der beständigkeit und äußerster zerbrechlichkeit beschreiben den sinn von ewigkeit ..."
(ausschnitt aus la pesanteur et la grâce)
"ich muß boden unter die füße bekommen, dachte wolf. meine träume erzählen immer wieder von einem heimatlosen, schuldbeladenen versager. ich muß den anfang der geschichte finden, die stelle, an der ich den falschen weg eingeschlagen habe. ich muß die nuß knacken, bevor meine hände anfangen zu zittern.
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dann gehe ich zurück in meine heimat. wenn ich dann wieder nach new york komme, bin ich besucher und kein suchender. vielleicht gehe ich ins erzgebirge, dorthin, wo ich als fünfjähriger verschickt wurde und auf skiern stand. dorthin, wo weihnachtspyramiden, engel und nußknacker gedrechselt werden. vielleicht lerne ich auch, wie man nußknacker baut und bunt lackiert. ich werde auch nußknackerinnen entwerfen mit großem kräftigen kiefer und pinkfarbenen lippen, und auf ihre hölzernen kleider werde ich bunte blumen malen. wenn ich zeitgemäße, funktionstüchtige nußknacker bauen kann, werde ich mich konturlos in die gemeinschaft einfügen. nicht nur kinder brauchen nußknacker, sondern alle, die sich an die schönen und schmerzhaften tage der kindheit erinnern können."
weiter gelesen. deshalb. lärm und krach überlesen. forward, rewind.
simone weil
"wir wünschen, dass alles, was wert hat, ewig sei. nun ist aber alles, das wert hat, das ergebnis eines treffens. dauert für die zeit dieses treffens und endet, wenn das, was sich getroffen hat, getrennt wird. das nachdenken über den zufall, der meine mutter und meinen vater zusammenführte, ist heilsamer als das nachdenken über den tod. die verletzlichkeit wertvoller dinge ist schönheit. denn verletzlichkeit ist das zeichen ihrer existenz. sterne und blühende obstbäume: bilder der beständigkeit und äußerster zerbrechlichkeit beschreiben den sinn von ewigkeit ..."
(ausschnitt aus la pesanteur et la grâce)
g a g a - 26. Mai 2005, 01:03
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