Ich vermisse die Dokumentation Die Königin von Twoday. Die fabelhafter Welt der bloggenden Schönen. Stattdessen ließen die Programmplaner von 3sat um 23.55 Uhr irgendso einen Film über "Westgate Ressorts" über den Sender gehen, wer will denn das sehen?
Das Westgate-Drama hat schon auch seine pädagogische Existenzberechtigung. In anderthalb Stunden lernen wir im Crash-Kurs, wie es nicht gemacht werden sollte. Wobei Cindy oder Candy oder Sandy (leider den Namen nicht gemerkt), also die Ex-Informatikerin mit der großen Kinderschar und dem altbackenen Erzeuger und dem Kaufen-Kaufen-Kaufen-Hobby, sicher nach den vielen ups and downs in ihrem Leben auch mit der finanziellen Krise zurechtkommen wird. Kaufrausch ist in kleinerem Rahmen ja auch im Discounter oder Drogeriemarkt möglich. Ich muss gestehen, dass sie mir nicht unsympathisch war, obwohl die Eckdaten eher nicht so zuträglich waren. Ich glaube, die Ex-Millionärin hat ein gutes Herz. Aber dass der alte Mann ihr so respektlos gegenübertritt, hat mich schon schockiert. Und sie quält sich für ihn mit Laserpeeling, um mit ihrer wunden Haut als Hexe tituliert zu werden. Sie hat mir richtig leid getan.
Dass der Blogger-Jet-Set noch nicht berücksichtigt wurde, liegt natürlich auch am Produktions-Budget. Es waren ja hauptsächlich ältere Sachen zu sehen, die nicht eigens produziert werden mussten. Die nicht uneitlen Blogger (wie ich zum Beispiel) würden bestimmt auch Forderungen stellen, was die Qualität der Kameraführung etc. pp. angeht. Wenn ich nun zum Beispiel fordern würde, dass ich an der Kamera nur entweder mich selber (nicht ganz billig!) oder alternativ Michael Ballhaus akzeptieren würde, wären die Verhandlungen schon etwas langwieriger. Darauf lässt sich so ein Produjktionsleiter mit öffentlich rechtlichem Budget nicht so ohne Weiteres ein. Aber natürlich unbedingt schade.
Ich muss mal in der Mediathek die Sachen gucken, die ich verpasst habe, da mich die wichtige Botschaft zu diesen gestrigen Sternstunden erst gestern nach neunzehn Uhr erreicht hat. Die meisten Dokus sind scheinbar drin, in der Mediathek. Allen voran die B.B.-Doku!
Puh - schwer verdauliche Neuigkeit. Vor zwei Wochen habe ich mich mit einer sehr jung gebliebenen siebzigjährigen Frau unterhalten, unser Gespräch kam auf einen jungen blinden Mann, mit dem ich vor ein paar Jahren zu tun hatte. Ich erzählte ihr, dass er nicht blind geboren war, sondern etwa im zwanzigsten Lebensjahr erblindete, eine lange Erfahrung der schwindenden Sehfähigkeit. Wir waren uns uneinig darüber, ob es schwieriger sei, nie gesehen zu haben oder sich an die sichtbare Welt erinnern zu können und deshalb den Verlust wahrzunehmen. ich meinte, es wäre schmerzlicher, den Vergleich zu haben, wer nie gesehen hat, kann nicht ermessen, was fehlt, arrangiert sich von Anfang an, sich die Welt durch Gehör und Tastsinn und Phantasie zu erschließen. Ich weiß es nicht. Wie auch. Der junge Mann, den ich traf, war sehr humorvoll, gar nicht bitter. Er wusste schon als Junge, dass er erblinden würde, es war keine Überraschung. Und so lernte er frühzeitig die Blindenschrift. Er benutzte oft Redewendungen, in denen der Begriff Sehen vorkam. "Das sehe ich dann ja". Oder "Ah ja, Ich sehe schon." Er war da ganz unbefangen und auch unempfindlich, wenn ich so etwas sagte. Nach vielen Jahren auf einer Warteliste bekam er endlich einen Blindenführhund, eine Labrador-Hündin. Ein ganz wundervolles, hochintelligent blickendes Tier. Durch den Kontakt mit dem jungen Mann erfuhr ich auch, was eine Braillezeile ist. Ein kleiner Apparat, den man an den Computer anschließt und das Lesen von Textdateien vom Computer ermöglicht.
Was mich auch sehr bewegt hat war, dass er auf seinem Notebook, auf dem Desktop ein Hintergrundbild hatte, das ihn mit einer weißen Löwin zeigte, in irgendeinem Wild- oder Erlebnispark in Florida. Er hatte in Orlando studiert. Damals konnte er noch ein bißchen sehen. Ich sprach ihn auf das Foto an, er begann über das ganze Gesicht zu strahlen und erzählte von der Begegnung mit der Löwin. Und dass es sein Lieblingsfoto sei.
Dass der Blogger-Jet-Set noch nicht berücksichtigt wurde, liegt natürlich auch am Produktions-Budget. Es waren ja hauptsächlich ältere Sachen zu sehen, die nicht eigens produziert werden mussten. Die nicht uneitlen Blogger (wie ich zum Beispiel) würden bestimmt auch Forderungen stellen, was die Qualität der Kameraführung etc. pp. angeht. Wenn ich nun zum Beispiel fordern würde, dass ich an der Kamera nur entweder mich selber (nicht ganz billig!) oder alternativ Michael Ballhaus akzeptieren würde, wären die Verhandlungen schon etwas langwieriger. Darauf lässt sich so ein Produjktionsleiter mit öffentlich rechtlichem Budget nicht so ohne Weiteres ein. Aber natürlich unbedingt schade.
Ich muss mal in der Mediathek die Sachen gucken, die ich verpasst habe, da mich die wichtige Botschaft zu diesen gestrigen Sternstunden erst gestern nach neunzehn Uhr erreicht hat. Die meisten Dokus sind scheinbar drin, in der Mediathek. Allen voran die B.B.-Doku!
Was mich auch sehr bewegt hat war, dass er auf seinem Notebook, auf dem Desktop ein Hintergrundbild hatte, das ihn mit einer weißen Löwin zeigte, in irgendeinem Wild- oder Erlebnispark in Florida. Er hatte in Orlando studiert. Damals konnte er noch ein bißchen sehen. Ich sprach ihn auf das Foto an, er begann über das ganze Gesicht zu strahlen und erzählte von der Begegnung mit der Löwin. Und dass es sein Lieblingsfoto sei.