21. Januar 2014
Manchmal erzählen Musiker in Interviews, dass sie sich ihre alten Sachen nicht anhören. Überwiegend stimmt das sogar. Aber manchmal doch. Jahre später. Und ich sehe mir manchmal meine alten Videos an. Nicht jede Woche, nicht jeden Monat. Nicht jedes. Nur manche. Manchmal. Und manche öfter. Gerade habe ich wieder Widerspruch gesehen. Ich kann machen was ich will, es berührt mich immer noch. Egal, was passiert ist. Egal, wie die Verhältnisse sind. Egal, egal, egal. Ich liebe dieses Stück Zerrissenheit. Und die Bilder. Als ich es geschnitten habe, war ich in keinem Widerspruch. Ich war am Boden zerstört. Aber wenn ich es sehe, baut etwas in mir auf. Als ob man ein Surrogat aus Nährstoffen in einem Glas Wasser auflöst. Es ist doch ein Glück, dass ich es sogar schaffe, mich in dunkelsten Stunden in meiner Dunkelkammer aufzubauen, indem ich Bilder an die Wand werfe. Es muss nicht immer eine Bühne sein. Wenn ich tot bin, oder fast, und mein letzter Film in meinem Kopf abläuft, werden Bilder aus diesem Video drin sein. Und die Töne. Da bin ich mir ganz sicher. Mein Herz in diesen Frühlingstagen, mein Herz, in diesen Frühlingstagen... mein Herz in diesen Frühlingstagen... ist ein Widerspruch... ein Widerspruch... ein Widerspruch... Widerspruch
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Es hat geschneit... zum ersten mal in diesem Winter. Als ich nach Hause kam, nach meinem Schlüssel suchte, vor der Haustür, war da ein Junge, vielleicht elf oder zwölf. Er hatte einen Ast in der Hand, von einem Nadelbaum, mit dem er jedes Auto streifte, eine Spur im Schnee hinterließ. Ich schaute ihn an. Er blieb vor dem Auto vor meiner Haustür stehen. Dann malte er schnell und routiniert ein Gesicht auf die Kühlerhaube. Ich blieb stehen und sagte oh schön...! Er sagte danke! Dann malte er den Mund. Mit großen, vollen Lippen. Ein lachender Mund. In einem großen Rund.
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Es hat geschneit... zum ersten mal in diesem Winter. Als ich nach Hause kam, nach meinem Schlüssel suchte, vor der Haustür, war da ein Junge, vielleicht elf oder zwölf. Er hatte einen Ast in der Hand, von einem Nadelbaum, mit dem er jedes Auto streifte, eine Spur im Schnee hinterließ. Ich schaute ihn an. Er blieb vor dem Auto vor meiner Haustür stehen. Dann malte er schnell und routiniert ein Gesicht auf die Kühlerhaube. Ich blieb stehen und sagte oh schön...! Er sagte danke! Dann malte er den Mund. Mit großen, vollen Lippen. Ein lachender Mund. In einem großen Rund.
g a g a - 21. Januar 2014, 23:38
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