Die Wahrscheinlichkeit, dass ich der Glaubensgemeinschaft der Mormonen beitrete, war ja noch nie supergroß, aber seit ich vor ungefähr zehn Jahren einmal das zweifelhafte Vergnügen hatte, eine Führung durch einen Mormonentempel (St. George) in Utah zu erleben, ist die Bekehrung mehr oder weniger komplett ausgeschlossen. Die Inneneinrichtung war einfach nicht meins. ich bin ja unwahrscheinlich auf Äußerlichkeiten fixiert, wie man weiß. Worum es nochmal bei der Religion ging, habe ich auch schon wieder weitgehend vergessen. In irgendeinem Kuppelsaal stand ein ungefähr vier Meter großer Marmor-Jesus und in Nebengelassen gab es Heiligenbildchen von Müttern mit Baby auf dem Arm. Ich glaube Familie gründen und Kinder kriegen ist ganz wichtig bei den Mormonen. Bin aber zu faul, das nochmal nachzulesen. Die gläubigen Männer sahen auch überwiegend aus wie Versicherungsvertreter in nicht besonders gut sitzenden Anzügen der mittleren Preisklasse. Das ganze Styling war so gar nicht mein Fall. Ich möchte jetzt nicht das Wort bieder bemühen, daher sage ich lieber: tendenziell unsexy.
Ach, nein, die meinte ich nun nicht, die beißt ja nicht. Vielmehr folgte ich einem zwielichtigen Gedankengang. Gegen Glitzer an sich und Robert Pattinson wollte ich damit auch nichts gesagt haben (eher gegen die Autorin der Romanvorlage). Glitzer und Robert Pattinson ließe ich mir jederzeit gefallen, den Herrn aber lieber ohne Glitzer.
Ach, täuschen Sie sich mal nicht. Als Schauspieler hat er auch viele Fans, die älter sind als er. Er hat schließlich schon eine Reihe anderer Filme gemacht. Regisseure wie David Cronenberg, Werner Herzog und Anton Corbijn arbeiten nicht ohne Grund mit ihm. Und dass er das neue Gesicht von Dior ist, ist auch kein Zufall. Im Gegensatz zum total gefloppten Chanel-Werbespot mit Brad Pitt (The Guardian: The smell of disaster), kam der Dior Homme-Spot mit Pattinson beim Publikum gut an. Er hatte sich Romain Gavras als Regisseur ausbedungen.
Ehrlich gesagt ist der letzte Schauspieler für den ich mich auch - äh - privat interessiert hätte, Javier Bardem gewesen. Aber der ist jetzt ja nun auch verheiratet (nicht mit mir). Seither interessiere ich mich nicht mehr für das andere Geschlecht. Ich konzentriere mich nun ganz auf die Arbeit sowie die Erhaltung meiner Gesundheit!
Javier Bardem hatte eben das Pech, Ihnen nicht zu begegnen - sonst wäre er nämlich ganz bestimmt mit Ihnen verheiratet. So musste er halt Penelope Cruz nehmen. Die hat ebenfalls längere dunkle Haare und ist auch recht fotogen.
Da könnte ich heute nicht mehr punkten! Meine Haarfarbe ist ja seit ungefähr zwei Jahren naturbelassen und demzufolge nicht so richtig dunkelbraun. Penelope ist schon okay, sicher auch für ihn prima, weil sie einfach besser spanisch sprechen kann. Ich bin da ganz schlecht. Und ich rede ja auch gerne mit dem Partner. Sein Englisch ist glaube ich nicht so super. Also schon recht flüssig, aber er hat so einen spanischen Akzent (man weiß nicht, woher), der mich nicht so hundertprozentig erotisiert. Insgesamt denke ich schon, dass wir ein Paar geworden wären, weil wir einfach wahrscheinlich doch mehr andere Sachen gemacht hätten, als geredet. Also uns tief in die Augen geblickt, zum Beispiel. Denn gucken kann er. Und ich auch. Da könnte ich haarscharf den Oscar gewinnen! Ja, dann würde ich ihm natürlich auffallen, bei so einer Oscar-Verleihung. Aber dafür brauche ich erst einmal ein entsprechendes Stummfilm-Angebot. Und mit dem Stummfilm sieht es im Moment in Hollywood ja ganz schlecht aus. Ich denke, das Schicksal wird richtig entschieden haben mit Javier und Penelope. Ich glaube nicht, dass unsere Liebe von zwei Kindern gekrönt geworden wäre. Penelope ist für Mutterschaft wie gemacht. Also ich bin einverstanden mit seiner Wahl und ihm nun auch nicht mehr gram. Man muss auch irgendwann einmal verzeihen können!
bella.http://de.wikipedia.org/wiki/Uriella
Ich trete dann doch lieber der Religion von Barbarella bei.