26. Dezember 2013
Unglaublich, wie die Sonne scheint. Ich wollte eigentlich staubsaugen, aber ich sitze lieber am offenen Fenster in der Sonne und hab nix an! Aber einen großen Kaffee! Man könnte denken, der Frühling bricht aus. Die Sonne ist ganz warm auf der Haut. Ich habe seit Mai keine Sonnenbäder mehr genommen. Ab dem 7. Juni durfte ich mindestens sechs Wochen nicht in die Sonne, um keine Pigmentstörung zu kriegen, nach der Lasersache, und dann kam dieser irrwitzige Sommer mit dieser brüllenden Hitze, die mich freiwillig in der verdunkelten Wohnung bleiben ließ. Mein erstes Sonnenbad seit sieben Monaten. Es ist wie Urlaub. Großartig. Und der Kaffee schmeckt so gut. Und ein bißchen Musik dazu. Und meine neuen Nachbarn sind verreist und ich kann das Fenster zur Joachimstraße unverhüllt lassen, wenn ich hier nackt herumspringe. Ich habe nämlich seit ungefähr drei Monaten Nachbarn auf Augenhöhe. In dem Haus, wo das Hackbarths drin ist, wurde das Dachgeschoss ausgebaut, das Dach aufgerissen und riesige Fenster für eine Wohnung eingesetzt. Ich bin jetzt also zu der Seite Joachimstraße nicht mehr so ganz unbehelligt. Das Pärchen, das eingezogen ist, hat ein Baby bekommen, die sind beschäftigt und haben auch keine Zeit aus dem Fenster zu gucken, aber sie haben auch keine Jalousien, es ist einfach nicht wie vorher. Na gut, war ja auch super Luxus. Aber seit Heiligabend tut sich nichts mehr da drüben, die sind weg! Hoffentlich pflegen sie ihre auswärtigen familiären Kontakte noch ein gutes Weilchen.
g a g a - 27. Dezember 2013, 12:08
Das klingt, als ob ich dauernd nach drüben glotze, aber ich kriege das nur aufgezwungenermaßen beiläufig mit! Zum Glück ist die Liebe bei den jungen Eltern offensichtlich nicht mehr so romantisch frisch, dass es zum für mich sichtbaren Austausch von Zärtlichkeiten kommen würde. Das hätte noch gefehlt! Da gäbe es bei mir aber mehr zu sehen, wenn ich jemals wieder Herrenbesuch hätte. Ha!
Eigentlich haben wir sehr ähnliche Interessen, stelle ich fest: der Mann und auch die Frau sitzen überwiegend vor ihren Notebooks oder essen oder gucken fern. Oh Gott, womöglich Blogger!* Ich sehe so über die Breite von ungefähr zwanzig Metern, den kompletten offenen Küchenbereich, der ohne Wand in den Wohnbereich übergeht. Das Schlafzimmer und das Kinderzimmer und das Bad sind scheinbar nach hinten raus. Besser ist es! Was mich nur irritiert ist, dass das Baby so selten zu sehen ist. Ungefähr genauso selten wie Baby George, der wird ja auch versteckt. Man weiß nicht, was dahintersteckt!
*) ich hatte kurzzeitig sogar schon einmal den Verdacht, Mequito wäre der Mann, weil er total ähnlich ausschaut, und habe daraufhin Mequitos Blog nach Indizien für einen anstehenden Umzug und kommende Vaterschaft durchforstet. Bin aber nicht fündig geworden. Also Mequito ist es schon mal nicht! Es sei denn, er lügt in seinem Blog! Als die beiden frisch eingezogen waren, hat sich Mequito angeblich in "Island" aufgehalten und auch verschiedene Bilder gepostet. Aber das lässt sich ja auch alles fälschen! Andererseits wäre es nicht sehr höflich von ihm, keinen Antrittsbesuch bei mir zu machen, um sich als mein neuer Nachbar vorzustellen. Schließlich kennt man sich! Aber vielleicht hat er mich ja auch einfach nicht erkannt, weil ich ja ganz oft ohne Schminke bin! Andererseits erinnere ich mich deutlich, dass er mir bei einem gemeinsamen Spaziergang am Gipsdreieck (ich glaube, Sie waren auch dabei), offenbarte, er hätte schon manches mal im Al Contadino Sotto le Stelle gesessen und nach oben zu meiner Wohnung geguckt und sich gefragt, wer da wohl wohnen mag! Ich habe dann einfach zugegeben, dass ich es bin, was er sehr wohl zur Kenntnis genommen hat!
ich wollte nur noch schnell sagen, dass es unheimlich befreiend ist, über all das einmal sprechen zu können! Als wäre eine zentnerschwere Last von mir genommen! Ich fühle mich gestärkt und gewappnet, meinen Nachbarn nun direkt ins Auge zu blicken, sollte es zum Äußersten (Blickkontakt) kommen! Ich werde Stand halten* und voraussichtlich den längeren Atem haben! Danke, Blog!
*) bin mir noch nicht schlüssig, ob es angemessen wäre, zu winken. Vielleicht etwas übertrieben. Insgesamt wäre es wahrscheinlich eleganter, dem Blickkontakt auszuweichen, als wäre da niemand, gegenüber. Ich will ja nichts provozieren! Zumal, wenn ich wenig anhabe.
Wenn es echte Blogger sind, müssen Sie mindestens ein- bis zweimal pro Tag kontrollieren, was gebloggt wurde. Und die Klapprechner leuchten ja auch ein bißchen, ich hätte das erkannt. Außerdem stand seit fast einer Woche ein gelber Pack-Karton von der Post irgendwie sehr unordentlich auf dem Esstisch. Die hätten zumindest ab und zu etwas gegessen.
Außerdem haben meine Analysen ergeben, dass sich der Schlafraum irgendwie rückwärtig befindet. Im Wohnraum ist einfach kein Platz für ein Bett! Da ist rechts diese Sitzecke, wo immer zum Fernsehen gelümmelt wird, was ich nicht genau überblicken kann, aber quadratmetermäßig keinen Spielraum für ein breites Bett bietet. Ich kenne mich da aus!