22. März 2009




Bildchen. Cosmic danach: "Weißt du was? Die haben mich gekannt! Aus deinem Blog!"
nanou - Mo, 23. Mär, 00:14

Sach ma! Ich wollte meinen Augen zunächst kaum trauen - diesmal auch die Rückseite! Aber hallo! Ich bleibe bei meiner Bewunderung von neulich und überhaupt.
P.S. Wie war das? Immer wenn du auf einer location hauptsächlich Selbstportraits machst, ...

g a g a - Mo, 23. Mär, 09:08

Wie Vera Lehndorff schon sagt: Licht ist alles. Mit dem entsprechenden Licht kannst du jemanden ebenmäßig und anziehend aussehen lassen oder unbarmherzig ausgeliefert und verwüstet. Die Wahrheit liegt meistens in der Mitte. Bzw. in der Spannbreite zwischen diesen Polaritäten.

P.S. Wie war das? Immer wenn du auf einer location hauptsächlich Selbstportraits machst, ...

Du gibst mir Gelegenheit, etwas zu erklären. Es gibt ungefähr vier mögliche Ausgangssituationen, wenn ich gar nicht, wenig oder vorwiegend mich fotografiere. Die eine Konstellation ist, wenn ich keine Situation vorfinde, die mich interessiert, weil die Atmosphäre (noch) nicht richtig ist oder nicht intim genug, um zu Bildern zu kommen, die eine gewisse Nähe und Intensität vermitteln, obwohl mich die Menschen vor Ort interessieren (wie es hier der Fall war). Eine andere Situation ist, wenn mir tatsächlich nichts und niemand besonders reizvoll erscheint, das ist aber sehr selten der Fall, weil ich mich aus solchen Situationen sehr schnell zurückziehe, es sein denn, Geld winkt ;-). Und dann gibt es Begegnungen, die ich durchaus gerne auch in Bildern festhalten würde, wo ich aber spüre oder weiß, dass der andere nicht bereit ist, abgelichtet zu werden. Der schönste Grund ist, wenn ich auf eine gute Art selbst so in der Situation gefangen bin, dass ich entweder gar nicht daran denke, zu fotografieren oder spüre, dass ich den Zauber des Augenblicks damit brechen würde. Man begibt sich in diesem Moment auf Distanz, es sein denn, es wäre die Bestimmung des Augenblicks zu fotografieren. Dann ist es kein Bruch sondern durchaus zauberhaft.

An diesem Abend im Museum für Kommunikation spürte ich keine Möglichkeit einer intimen Atmosphäre. Daran würde auch Alkohol nichts ändern, das wusste ich, zumal ich ohnehin nichts trinken wollte. Dieses Museum ist als solches sehr schön, aber kein Ort an dem man sich familiär annähert. Außerdem assoziiere ich mittlerweile mit dem Museum eine Arbeitssituation, seit ich in Folge die Verleihung der Blog-Awards der deutschen Welle dokumentierte. Die anderen, die ich kannte und bei entsprechender Atmosphäre gerne auch fotografiere, waren durch die Gegebenheit des Anlasses und des Ortes mehr oder weniger gezwungen zu stehen. Vor Exponaten, In kleinen oder größeren Gruppen. So entsteht weder die Nähe eines persönlichen Gesprächs noch eine entspannte (Körper)haltung. Ich sehe mich ja nicht als rasende Reporterin, die bei erster Gelegenheit draufhält. Im Gegenteil. Ich beginne manchmal sehr spät zu fotografieren, wenn ich nicht muss. Manchmal auch gar nicht. Ich hätte zum Beispiel selbst vorher nicht gedacht, dass ich komplett darauf verzichten würde, Manfred Krug zu fotografieren. Krug hat einen guten Kopf, eine gute Ausstrahlung. Auch an diesem Abend. Aber ich war zu weit weg und nicht in Stimmung. Ich hätte näher rangehen können, aber dafür war es mir nicht wichtig genug. Als er las, saß ich relativ weit hinten, die vorderen Reihen waren längst belegt, so spät wie ich kam. Die erste Rede von der Museumsdirektorin wurde schon gehalten, ich hatte nicht damit gerechnet, dass das Programm tatsächlich Punkt neunzehn Uhr beginnen würde, bei der Eröffnung in Frankfurt war zwischen sieben und acht noch jede Menge Zeit zum Plaudern und etwas zu trinken, bevor es losging. Der erste Gedanke zu fotografieren kam mir dennoch bereits als die Direktorin und die Kuratorin ihre Reden hielten. Nicht etwa die beiden Rednerinnen. Auch nicht das Publikum. Auch nicht die schöne blaue Kuppel, die habe ich schon oft genug fotografiert. Nein. Cosmic machte die schönsten Buster Keaton-Grimassen, weil er das Catering nicht verorten konnte. Da hat es mich zum ersten mal in den Fingern gejuckt. Aber das war mir dann doch zu offensive Action, zumal wir vermutlich ohnehin schon etwas unkonzentriert wirkten. Im Bereich der Ausstellung ist es ja sehr dunkel, um die kostbaren Exponate zu schützen, da muss man schon sehr ehrgeizig sein, wenn man dort fotografieren wollte. Und letzten Endes hat auch niemand zu mir gesagt "mach doch mal ein Foto von mir". Die meisten Blogger sind in der Hinsicht sowieso eher zurückhaltend. Und wenn ich dann doch jemanden fotografiere, der nicht wie ich oder Cosmic (oder andere liebenswerte visuelle Rampensäue wie Sascha Lobo oder MC Winkel) offensiv und gerne sein Gesicht in der Öffentlichkeit zeigt, erkenne und respektiere ich den Abstimmungsbedarf, das dann auch zu zeigen. Ich bin heute so gut wie gar nicht mehr gewillt, jemanden zu fotografieren, der mir Befangenheit signalisiert, ein Bild zu veröffentlichen, obwohl er oder sie es durchaus gelungen findet. Habe ich früher oft und gerne gemacht. Jetzt nicht mehr. Für mich ist es ein Glücksfall, dass ich Cosmic nicht jedes Bild zur Freigabe vorlegen muss, er vertraut darauf, dass ich keine Bilder veröffentliche, die ihm nicht gut tun. Auch Jan ist in dieser Hinsicht wunderbar. Er vertraut mir blind. Er war übrigens krank, deshalb war er nicht da. Sonst gäbe es sicher auch ein, zwei Bilder von ihm.
arboretum - Mi, 25. Mär, 20:29

Da habe ich ja damals Glück gehabt. :-)
g a g a - Mi, 25. Mär, 20:53

;-)

Ich habe es auch nie bereut. Das war eben eine besondere Ära, damals, als ich die große Garbo... Und ich hatte Sportsgeist! Und dann bin ich ja auch nicht ganz leer ausgegangen, nicht wahr. Ich bin dann ja auch Schmetterlingssammlerin und freue mich an einem Nachtfalter, dessen Zeichnung im Dunkeln leuchtet. Das müssen dann aber schon ganz besondere Exemplare sein.

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Saskia Rutner Sieht...
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