Ja, das gibt es noch genauso wie auf den Bildern da oben, völlig unverändert. Eine Art Erinnerungsschatzkiste. Ich habe kurz nach der Mieterhöhung für meine Wohnung (über die immer noch keine Entscheidung vorliegt von seiten der Eigentümer - ich hatte ja eine vergleichsweise geringfügige Erhöhung von ca. fünfundzwanzig Euro (statt 105 mehr) angeboten, eher symbolisch...) auch noch eine Erhöhung für die Miete des Ateliers bekommen und innerhalb von wenigen Minuten, ohne lange zu fackeln, per eingescannter Unterschrift per Mail zugestimmt. Zwölf Euro mehr, was immer noch unter dem Strich zu einer (vergleichsweise) unfassbar geringfügigen neuen Warmmiete führt. Der Vermieter der Räume in der Schierker Straße, Herr Weber ist so ein loyaler Mensch, er hat jeden Cent verdient. Er bewegt sich unterhalb der ortsüblichen Miete mit seiner Erhöhung. Da hätte ich nie herumdiskutiert. Allerdings habe ich ihm schon geschrieben, dass ich auch noch für meine Wohnung so ein Ansinnen zu laufen habe und ich insofern nicht sicher wüsste, wie lange ich mir beides noch leisten kann oder will. Woraufhin er mir mitteilte, dass er mich außerst ungern als Mieterin verlieren würde. Mal schauen, wie lange noch... Das nächste Jahr wird also erst einmal etwas kostspieliger. Dann noch mehr Strom (wobei Greenpeace Energy die Erhöhung erst zum Ablauf des nächsten Kalenderjahres abrechnet), nichtsdestotrotz will ich nicht von Greenpeace zu den Billigschweinen wechseln. Ich mache ja sonst nichts sonderlich Altruistisches. Außerdem bin ich ja nun seit geraumer Zeit Profi im sparsamen Wirtschaften und kriege das schon alles irgendwie hin. Wenn ich das Atelier aufgeben würde, müsste ich mir einen Lagerplatz für die Bilder und so weiter suchen, das würde auch extra kosten. Und so habe ich mein kleines Archiv für größere Sachen und Erinnerungsstücke in nicht allzu großer Ferne. Es ist sehr merkwürdig, wenn man so selten an einem zweiten privaten Ort ist. Als ob man sich in eine Zeitmaschine begibt. Gerade auch, weil dort Dinge sind, die mich in der Vergangenheit tief bewegt und umgetrieben haben. Bestimmte Bilder oder Sachen wie das Telefon. Und auch diese bekritzelten Flaschen. Cosmic hat sie damals beschriftet, wir waren in einem kleinen, feinen Laden für ausgewählte Obstbrände, an dem er vor hundert Jahren mal irgendwie beteiligt war. Er durfte hinter den Verkaufstresen gehen und die Sachen für mich beschriften. Das war sehr schön.

Der Satz nach dem zweiten Punkt des Kommentars glänzt schon sehr durch maximale Interpretationsfähigkeit. Sie müssen ja nicht vollständig den Schleier Ihrer Aktivitäten lüften, aber so eine minimale Andeutung hätte schon was. Sagen wir: midimale Erhellung. (Oder ich stehe wegen Überarbeitung auf der Leitung)

Ich fürchte, es ist die Leitung. Ich meinte die Bilderstrecke. Sie sehen die Dame wahrscheinlich gar nicht mehr, aus Gewöhnung.

Oh mein Gott, jetzt habe ich schon für einen Moment befürchtet, Sie wären im Besitz der einzigen funktionierenden Röntgenbrille vom Tina-Versand. Ich bin doch für meine Verhältnisse recht bekleidet, schoss es mir so durch den Kopf. Dabei beschäftigen Sie sich mit der an die Wand genagelten kopflosen Styrorpordame* anstatt mit der extrem selten auf Fotos zu bewunderenden Frau Nielsen, die man schon mal übersehen kann, aus Gewöhnung! Na ja, Sie sind ja zur Zeit etwas gehandicapped, das entschuldigt! Eigentlich auch praktisch, Sie können sich nun endlich alles herausnehmen, keiner wird Sie dafür schelten. Ich hingegen muss immer politisch korrekt sein, hilfreich und gut - etwas anstrengend!

*) für Interessenten der Dame: in jedem Dekoladen käuflich, zum Beispiel im Traditionsgeschäft Georg Behrendt Dekorations- u. Festartikel Gesellschaft m.b.H. in der Hauptstr. in Schöneberg.

Fusel ist jedenfalls tabu, deswegen kann ich mich nur langsam durch die Bilder tasten. Geschickt finde ich ja den Spiegel. Steht man davor, sähe es aus als hätte man selbst so einen wunderbar geformten Körper. Den Trick benötigen natürlich nur Besucher, Sie nicht.

Fusel und Fussel sollten eigentlich von Hause aus tabu sein. Von schlechtem Alkohol kann man ja bekanntlich sogar blind werden. Der Nachsatz ist natürlich charmant gewählt und ich überlese großzügig den opportunistischen Unterton zwecks Wiedergutmachung! Sie sind hiermit rehabilitiert. Übrigens dachte mein Liebhaber aus dem Jahre 1992, es handele sich um eine Nachbildung meines damals siebenundzwanzig Jahre alten Torsos. Er war geradezu verblüfft. Ich war damals geringfügig rundlicher und er interessierte sich stark für Torsos.( Torsi?) Eine seiner Leidenschaften war das unermüdliche Studium des Pergamon-Altars in Berlin, der ja bekanntlich auch vor Körperteilen wimmelt.