07. November 2008
Auf der Seite der Ausstellungsmacher am Arsch vom S-Bahnhof Bellevue und spontan nicht interessiert. Beinah hitzefrei. In diesen Stunden muss man mich schon am Schlafittchen packen, sonst gehe ich nicht vor die Tür. Schon alleine dieses Herumgegurke mit der S-Bahn und dann noch durch die dunkle Kälte schlurfen. Typischer Taxi-Weg. Aber dafür? Zwischen Bildern und Installationen herumstehen, die mich weniger erotisieren als mein eigener Kram? Und dabei keine oder doofe Musik hören? Och nö. Schon wieder wen kennenlernen? Ich will nicht dauernd Leute kennenlernen. Man wird ja schon denen nicht gerecht, die man kennt. Hier räkelt es sich auch viel besser. So im 120-Grad-Winkel vor dem Monitor. Guck ich lieber die übrigen Bilder vom Mai an und überlege, was man der Öffentlichkeit zumuten kann. Har har. Wehe, wenn Jan jetzt doch noch klingelt. Der könnte mich glatt doch noch überreden. Auch toll: nicht saufen müssen. Nicht rumstehen. Sich nicht langweilen. Sich nicht vor lauter Überdruss an farblosen Gestalten selber ablichten müssen. Ja, ja. Das ist arrogant. Schon klar. Ach was. Eine Frage der Erotik. Alles. Überhaupt. Immer. Wie heißt es doch noch so schön in meiner vergilbten und zerfledderten chinesischen Astrologiefibel: "Die Schlange überlegt sich genau, wo sie hingeht. Sie geht nicht irgendwo hin". Es gibt Tee, Baby. Und ein Foto vom zehnten Juni!
EDIT: Es hat geklingelt.
EDIT: Es hat geklingelt.
g a g a - 7. November 2008, 19:19
Hat mich dann doch übergeredet. Waren in einer pompösen Altbauwohnung in Moabit mit Fotografien, von denen Jan meinte "was da hängt, ist was ich wegwerfe, sollte es mir unterlaufen". Dem kann ich mich nur
arrognonchalant anschließen. Ich habe hauptsächlich den Verlauf der Kabelstränge an der Stuckdecke fotografiert. Substanz und Ausstrahlung!. Es gab einen schrägen schwedischen (angebl.) Poeten ("mit internationalen Kontakten" - hä?) älteren Semesters, der ziemlich anarchisch drauf war und mit mir einen Haufen Blödsinn fabriziert hat. Bin ich ja immer für zu haben - sonst wäre ja so gar nichts los, bei diesem ewigen Herumgestehe. Hat mir seinen wild gemusterten Schal Hippiebrautmäßig um den Kopf gewickelt (gibt schlimme Fotos) und Anstalten gemacht, mich wie eine Puppe auszuziehen. Als er bei den Schnürsenkeln meiner nachtschwarzen Pailletten-Converse war, habe ich ihm dann aber doch auf die Finger geklopft. Keiner wollte seinen Namen rausrücken. Womöglich berühmt berüchtigt! Ich poste mal demnächst ein Suchbild. Vielleicht erkennt ihn ja wer. Wir waren vielleicht eineinhalb Stündchen da. Ich habe nur ein Glas Bananensaft (Tomatensaft-im-Flieger-Syndrom: gibt's normal nicht, muss man trinken!) getrunken und zweimal an Jans Weißwein genippt. Dann bin ich wieder brav nach Hause zu meiner noch warmen Teekanne und habe den langen Jammerkommentar verfasst, dass ich zu wenig Komplimente von (nicht alten) Männern kriege. Zur Ehrenrettung der Männer muss ich aber sagen, dass deralteältere Schwede gestern nicht damit gespart hat.