Das Schmetterlingskind war nur in den dreieinhalb Sekunden süß, wo ich es abgelichtet habe. Auf eine befremdende Art unzugänglich. Möchte ich nicht geschenkt haben. Sprengt die Vorstellungskraft, wenn man die niedlichen Aufnahmen sieht, ich weiß. Aber unbedingt tolles Kostüm. Die Mutter dagegen überraschend warmherzig. Jan hat sich mit dem Balg der kleinen Diva Dame pädagogisch wertvoll (wir alle natürlich) aufgehalten und war auch nicht wirklich angetan.

Und im Kumpelnest waren wir nie, weil das ein total überschätzter gehypter Laden ist, wo man nicht unbedingt gewesen sein muss. Das wirkt jetzt natürlich unheimlich ekstatisch, mit der getunten Blondine. Aber man darf auch nicht vergessen, dass die Dame dankbares Publikum hatte, will sagen, sie hat sich eigens für die Bilder in Pose geschmissen. (eine Nette übrigens und gehört wohl zum Inventar). Außerhalb dieses Radius war nichts weiter los. Ich war in der Klitsche zum ersten mal, als sie in den Achtzigern eröffnet wurde. Kommt natürlich immer auf den Abend und das Publikum an. Schon klar. Aber bei meinen überschaubaren Aufenthalten insgesamt eher uncharismatisches Publikum. Auch hinterm Tresen wenig Charisma. Wir waren da auch nicht soo lange. Halbe, dreiviertel Stunde vielleicht. Einige Galeristen hatten sich dort verabredet und es war um die Ecke der Galerie.

Erstaunlich, wie man mich offenbar immer wieder mit ein bißchen Glitzer täuschen kann. Dann will ich das Kostüm der Kleinen loben und eine Kerze für ihren weiteren Entwicklungsweg anzünden.

Mir scheint, was diesen immer mal wieder links und rechts meines Weges erwähnten Laden betrifft, habe ich also nichts verpaßt. Uff. Das schenkt mir jetzt gewiß jede Nacht ungefähr fünf Minuten Extraschlaf. Man sollte überhaupt mehr schöne Orte aufsuchen.