10. Oktober 2013
Für mich selber, wg. Wiedererkennungswert, dereinst: kein bißchen amourös, kein bißchen privat verursacht, die Elektrisierung. Wenn sich nichts ergeben sollte, auch gut. Wenn doch - ohne Worte. Bitte - wieso gehe ich so manisch davon aus, dass man mir Erotisierung unterstelllt. Halte ich meine Außenwirkung nur für rein privat von Interesse? Eine andere Art von Anmaßung womöglich. Wenn ich mich - nein nicht kalt - aber distanziert, unaufgeregt, seziere, fällt mir der Fatalismus auf, mit dem ich den Dingen gegenüberstehe. Keine aggressive Aktivität in irgendeiner Richtung, die irgendeinen Ehrgeiz vermuten lassen könnte. Die Dinge auf sich zukommen lassen. Darauf vertrauen, dass die Zeit irgendwann reif ist, wenn man selbst die Reife erlangt hat, um die Ernte zu verdienen und auch nutzen zu können. Bitte - niemand muss das noch zu verstehen versuchen. Doch mir ist nun wichtig, selbst zu begreifen, was in dieser zweiten Lebenshälfte wichtig ist, wofür man glaubt, am Leben zu sein. Warum gehe ich, der Zeit entrückt, durch eine Ausstellung von Hilma af Klint, die Zeit ihres Lebens unbekannt blieb, nur für sich selbst diese magischen Farben und Formen erschuf, sich zum Instrument werden ließ? Weil ich es kenne. Weil es mir vertraut ist. Wie fremd ich vor den laufenden Bilder der gegenwärtigen Kultur sitze, so wenig die Ästhetik begreife, die Ferne des Traumhaften, die Entferntheit von Magie und Transzendenz. Niemand weiß, ob wir aus einer anderen Welt kommen, schon woanders waren, andere Zeitalter gesehen haben, aber ich halte es für möglich. Noch viel weiter zurück, als irgendeine denkbare Inkarnation. So weit wie das Stadium, als wir ein Teil des Meeres waren. Ich weiß auch nicht, warum ich solche Sachen schreibe. Aber kann. Ganz leicht. Es schreibt sich. Es malt sich. Es singt sich. Und tanzt. Jetzt ein paar Schritte nach rechts, um die Ecke, in meine Küche. Gemüse. Pflanzen. Butter und Fisch. Sahne und Wein. Lauch und Pfeffer. Kümmel und Salz.
g a g a - 10. Oktober 2013, 22:35
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