vor etwa einem Jahr (oder waren's doch schon 2?) habe ich meiner damals knapp 5-jährigen Patentochter (oder war sie erst 4?) ein Video gezeigt, wo Niki dabei ist, ihre Schiessbilder zu schiessen - hat das Kind grosse Augen gemacht... war wohl noch etwas zu früh - wobei: was ist schon zu früh und was zu spät und was rechtzeitig...
ich habe damals auch große Augen gemacht. Und da war ich schon groß. Die Schießbilder sind so viel spannender als ihre Nanas. Das Buch ist wunderbar. Ihre Enkeltochter, die viel Zeit mit ihr verbrachte, hat es veröffentlicht. Die Arbeit daran begann vor Nikis Tod und sie gab ihrer Enkelin ihr Einverständnis, dieses Buch über die Verbindung der beiden machen zu dürfen. Ich weiß immer gar nicht, wen ich großartiger finden soll, Niki oder Jean. Sie sind auch zusammen so - ach. Und schön. Beide. Was für ein schöner Mann. Besonders bevor er sich den Bart wachsen ließ.
Frau Gaga, erinnern Sie sich noch an diese Diskussion? Damals ging es hoch her, jeder hob auf etwas anderes ab, mir ging es ja dabei im Wesentlichen um das einander Geltenlassen, für das Niki de Saint Phalles und Jean Tinguely offenkundig ein schönes Beispiel waren. Nur kannte ich das damals nicht, daher gebührt mein Dank nun Ihnen und Herrn a.more.s.
ja. Ich erinnere mich. Genau das ist der Punkt. Einander Geltenlassen. Es ist übrigens eine der Schlüsselaussagen von Niki de Saint Phalle in jenem Buch. Ich kann es nicht wörtlich wiedergeben, weil das Buch in meinem Atelier liegt. Sie sagt sinngemäß, dass sie sich von ihm immer und vor allem als Künstlerin ernstgenommen gefühlt hat. Das war die Basis, auf der sich alles andere entfaltet hat. Sie waren vorher mehrere Jahre befreundet, bevor sie eine Verbindung eingingen. Sie lernten sich durch die Arbeit kennen und schätzen. Nach etwa fünf Jahren, nachdem seine erste Ehe sich dem Ende neigte, wurde mehr daraus. Man sieht diesen Respekt und die Inspiration auf jedem Bild, das beide zeigt. Nicht zuletzt weil sie an gemeinsamen Objekten arbeiteten. Und sie machten völlig verschiedene Dinge innerhalb eines Projektes. Das war sicher auch wichtig. Außer Konkurrenz.
Genau das fand ich auch damals bei Picasso und Gilot so traurig, deshalb postete ich das.
Einige von Jean Tinguelys Zeichenmaschinen sind noch bis zum 27. Januar in der Ausstellung Kunstmaschinen - Maschinenkunst in der Schirn Frankfurt zu sehen.
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a.m.o.r.e.s - Sa, 3. Nov, 13:15
Das war ja auch die Absicht. Sehen Sie sich satt. Setzen Sie's in die Endlosschlaufe (aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen aber gleich sagen: kann man auch nach der endlosen Endlosschlaufe immer noch anschauen wie nach dem ersten Mal).