13. Juni 2013



Zum Teil. Nicht ganz, also neu. Ich glaube, die runden Metallplättchen waren vom Kugellager, also dem Drehkreuz von einem drehbaren, ausrangierten Couchtisch. Irgendeine Fundsache. Ich habe schon immer gerne Sachen auseinander- und wieder zusammenmontiert. In diesem Fall stark zweckentfremdet mit Bastschnur, die von einem Bastgewebe übrig war. Mit zehn oder elf, mit einem kleinen Schraubenzieher die Musikkassetten von meinem ersten Kassettenrekorder auseinandermontiert, wenn der Bandsalat immer wieder kam, bei einer bestimmten Kassette, und geguckt, ob alles noch richtig drin liegt. Ordnung gemacht, wieder zugeschraubt. Dutzende Male die teuren Kassetten, die vom Taschengeld gekauft waren, mit Tesafilm repariert, wenn das Band gerissen war. Dann ordentlich ein paar mal hin- und hergespult, bis es wieder gleichmäßig aufgerollt ausgesehen hat, das kleine Tonband. Da durfte nichts überstehen, keinen Millimeter, dann war der nächste Salat schon vorprogrammiert. Auf meiner ersten Kassette waren bestimmt so Sachen wie "Seasons in the Sun" und "Jeans on". Und "Bett im Kornfeld". An die drei kann ich mich genau erinnern. Und "Sunny" von Boney M. Also wie gesagt, ich war da ungefähr zehn oder elf. Bevor ich ein Gerät, das nicht mehr ging, weggeschmissen habe, habe ich es fast immer noch mal aufgeschraubt und geguckt, ob ich es sozusagen intuitiv reparieren kann, einfach indem ich gucke, wo es rein optisch auf halbacht hängt. Manchmal hat das funktioniert. Gerade bei Lautsprechern musste man meistens - uns so ist es ja immer noch - nur eine kleine Drahtverbindung neu zusammenzwirbeln. Ja, ja, ich habe da schon mit Isolierband gearbeitet und der Stecker war auch immer draußen. Ist noch immer gut gegangen. In den Wohnungen, die ich seit ich seit 1985 bewohnt habe, also in den letzten achtundzwanzig Jahren, habe ich jede Lampe selber angeschlossen. Nur den Herd nicht, der war immer schon drin. Und die Waschmaschine auch nicht, ich hatte keine Lust, mich mit der Waschmaschine über Gebühr zu beschäftigen, außerdem war das im Lieferservice drin, das Anschließen. Aber Lampen anschrauben ist ja nun wirklich eine Routinesache, keine Raketenwissenschaft. Schon länger nichts mehr auseinandergeschraubt. Meinen alten Fernseher habe ich lieber so gelassen, weil ich mich fachlich etwas in die Materie eingelesen hatte und mir die Spannung, die auf der Platine oder wie das heißt, u. U. liegt, eben wo das Ganze zusammenläuft, suspekt war und ich nicht wollte, dass die Glasröhre implodiert oder gar explodiert und mir um die Ohren fliegt. Dafür hab ich jetzt den schönen neuen weißen HD-Fernseher, der wie ein weißer Blderrahmen in der Ecke steht und den ich seit der Finalshow von Germany's Next Topmodel nicht mehr angeschaltet habe. Mir fällt einfach keine Sendung ein, die ich akut auf so einem großen Monitor anschauen müsste. Dafür ist mehr Zeit, um meine Sachen hochzuladen und zu bloggen. Auf jeden Fall ein Gewinn für den Leser, dass der schöne Fernseher nie angemacht wird. Wobei das eigentlich Quatsch ist, weil ich das ja auch nur nebenher, neben dem Bloggen geguckt habe. Jede Sekunde muss genutzt werden! Ich glaube, vor zwei Wochen war das Finale. Ah ja, ziemlich genau vor Heidis Geburtstag, und die hat ja am ersten Juni. Heute gibt es keinen neuen Eintrag mehr!!!!!!


g a g a - Do, 13. Jun, 23:25

schon toll, so ein Bett im Kornfeld...


g a g a - Do, 13. Jun, 23:32

auch sehr toll

http://www.youtube.com/v/XJwsAJ9Apko&autoplay=1

Ich kann mich gar nicht entscheiden. Wobei mir bei der Version (am Anfang, in der ersten Hälfte natürlich) das Hemd noch besser gefällt. So ein bißchen winnetoumäßig verwegen aus Waschleder, sieht mir das aus. Schon ein Hübscher, unser Jürgen! Neunzehnhundertsechsundsiebzig war das der Sommerhit. Damzufolge war ich kurz vor meinem elften Geburtstag und stark erotisiert von dem Lied. Und natürlich dem Sänger und Gitarristen, einem gewissen Jürgen Drews. Ich weiß es noch wie gestern! Eine Freundin aus dem Sommerferien hat mir in dem Sommer im Ehebett vom Gästezimmer von Oma und Opa Zungenkuss gezeigt. Also geübt. Zu meiner Zeit hat man gelernt, dass man Küssen nicht einfach so kann, sondern irgendwie 'können muss'. Das hat mich stark verunsichert. Bis heute.

Also ich bin jetzt doch für die zweite Version mit dem Indianerhemd. Auch weil die Kamera da schön nah dran ist! Toll.

arboretum - Sa, 15. Jun, 22:33

Es gibt Leute, die können tatsächlich nicht gut küssen - das fühlt sich dann an wie Schwimmbad, Eidechse oder Schlaftablette. Hätten die mal lieber rechtzeitig geübt, so wie unsereins damals.
g a g a - Sa, 15. Jun, 22:46

Ich muss da leider zustimmen. Die seltsamste Erfahrung in dieser Hinsicht war ein ansonsten hochsensitiver Mann, der mich an den brachialen Vorgang erinnert hat, wenn sich ein Schlagbohrer in Beton bohrt, um die Gegebenheiten für einen extra starken Dübel zu schaffen. Wenn man verliebt ist, verdrängt man solche Sachen ja und interpretiert die Vorgehensweise als besinnungslose Leidenschaft. Vielleicht war es das sogar. Aber ausgesprochen brutal. Äußerst grobmotorisch. Eine gewisse Dynamik in diese Richtung ist ja nicht schlecht, aber da war keine Dynamik drin. Es war völlig mechanisch. Wahrscheinlich hat es ihm nie jemand besser gezeigt. Man kam da auch gar nicht gegen an. Ein bißchen traurig. Man kann so etwas ja auch nicht ansprechen. Sehr heikel.
g a g a - Sa, 15. Jun, 23:18

P.S.!
Da fällt mir noch ein anderes super-wichtiges Lied von 1976 ein, vielleicht das Wichtigste! Auch sehr schön passend zu meiner didaktischen Einweisung durch die Ferienfreundin:

https://youtube.googleapis.com/v/DSyWrudKkfE&autoplay=1

Ich konnte den Text damals in- und auswendig!!! Ich habe ihn zusätzlich geübt, indem ich ihn feinsäuberlich in ein DIN A-5-Ringbuch mit karierten Blättern übertragen habe. Das hat den wichtigen Lehrstoff nochmal gefestigt:

Es war ein schöner Tag
der letzte im August

die Sonne brannte so
als hätte sie's gewusst

die Luft war flirrend heiß
und um allein zu sein

sagte ich den andern
ich hab' heut keine Zeit

da traf ich sie und sah in ihre Augen
und irgendwie hatt' ich das Gefühl

als winkte sie mir zu und schien zu sagen:
Komm setz dich zu mir:

Ich war 16 und sie einunddreißig
und über Liebe wußte ich nicht viel

sie wußte alles
und sie ließ mich spüren

ich war kein Kind mehr.
Und es war Sommer.


Sie gab sich so, als sei ich überhaupt nicht da
und um die Schultern trug sie nur ihr langes Haar

ich war verlegen und ich wußte nicht wohin
mit meinem Blick, der wie gefesselt an ihr hing

ich kann verstehen
hörte ich sie sagen

nur weil du jung bist,
tust du nicht, was du fühlst

doch bleib bei mir. bis die Sonne rot wird.
dann wirst du sehen.

Wir gingen beide hinunter an den Strand und der Junge
nahm schüchtern ihre Hand

doch als ein Mann sah ich die Sonne aufgehn.
Und es war Sommer.

Es war Sommer. Es war Sommer
das erste Mal im Leben.

Es war Sommer
das allererste Mal.

Und als Mann sah ich die Sonne aufgehn.
Und es war Sommer. Es war Sommer.
Das erste Mal im Leben.
Es war Sommer...


Peter Maffay
.
arboretum - Sa, 15. Jun, 23:29

Ah, die Mechaniker vergaß ich in der Aufzählung, genauso die verkappten HNO-Ärzte, die unbedingt die Mandeln des anderen mit der Zunge untersuchen wollen. Ich erinnere mich an einen Kerl aus der Clique, der sich deshalb einmal übergeben musste. Er schaffte es gerade noch, sich von dem Mädel zu lösen und ins Badezimmer zu sausen. Er hat den Flirt dann kurz darauf beendet, ohne große Erklärungen.

Denn wie Sie schon sagten: Es ist ein heikles Thema. Die Betroffenen haben leider auch keinerlei Gespür oder Begabung dafür, sich auf den anderen einzustellen und auf diese Weise dazu zu lernen. Da hilft wirklich nur, die Reißleine zu ziehen, denn wenn das Küssen schon nicht klappt, erspart man sich alles Weitere lieber, das ist in der Regel nämlich auch nicht besser.
g a g a - Sa, 15. Jun, 23:36

Ich glaube, auch gerade mit den HNO-Ärzten ist die Reihe komplett.

Das Grobmotorische zeigt sich bei genauer Betrachtung, später, wenn das schöne Rosa der Brille verblasst, auch auf anderer, nicht körperlicher Ebene. Na ja. Wir sind ja alle nicht perfekt. Aber bei unmodifizierbarer, brachialer Körpersprache ist ein Fragezeichen angebracht.
arboretum - Mo, 17. Jun, 17:28

Vorhin las ich die Sonntagsbeilage vom Tagesspiegel und musste sehr lachen. Gerd Wameling, Professor für Darstellendes Spiel an der UdK, erläutert Filmküsse. In der Reihe tauchte u.a. "der Genickbrecher" (Filmbeispiel: Rhett Butler und Scarlet O'Hara) und "der Rammbock" (Köpfe knallen aneinander, Filmbeispiel: Brockback Mountain) auf. Viel Lob vom Profi erhielt dabei Colin Firth für den übergangslosen Seitenwechsel (Filmbeispiel: Bridget Jones).

Als ich das las, fiel mir wieder ein, dass ich es so einem Genickbrecher auch einmal begegnet bin. Er war, logisch, größer als ich.
g a g a - Mo, 17. Jun, 20:09

Mir hat sich rein technisch noch nicht erschlossen, warum der großwüchsige Rhett Butler Frauchen den Kopf nach hinten drücken muss. Vielleicht wegen der Kameraposition und der Beleuchtung? Aber nein! Ich bin doch ein intelligentes Mädchen und habe nachgedacht: Rhett deutet damit bereits beim Vor-Vorspiel an, dass gewaltige Manneskräfte in ihm nur darauf warten erlöst werden! Zur Rüschenkleiderzeit hatten Männer ja auch noch diese vielzitierte Beschützerfunktion und hier konnte sich schon mal andeutungsweise diese Kompetenz zeigen. Quasi als Metapher für den späteren Beschützer-Ernstfall: genau so entschieden würde man dem Schurken den Hals umdrehen! So und nicht anders! Und: man weiß die Marschrichtung vorzugeben, ja zu dirigieren. Auch gerade dann wichtig, wenn man viel Personal um sich hat. Rhett hatte doch Personal? Ich habe es ja nie geschafft, das Werk enigstens komplett einmal anzuschauen. Die Damenmode war einfach nicht mein Fall.

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