16. september 2007

Wahnwitzige Vorstellung, und es ist ja wahr, dass aus dem, was man sich einverleibt, neue Zellen entstehen, die den eigenen genetischen Code enthalten. Wie kann man anders, als seinem Essen Zuneigung entgegenzubringen. Aus kleinen Krabben und Karotten wird ein Stück der eigenen Hand. Mandelsplitter und Schokolade versorgen das Gehirn. Gedanken aus Erdbeeren und Vanilleeis.









arboretum - Mo, 17. Sep, 18:12

Daraus entstehen sicherlich nur gute, kluge Gedanken und superhübsche, gesunde Zellen. Ich erbleiche ja regelmäßig im Supermarkt beim Blick in fremde Einkaufswagen. In vielen ist so viel ungesundes Industriefutter, daraus kann gar nichts Gescheites werden.

g a g a - Mo, 17. Sep, 19:49

ich bin dringend für ein Schulfach, in dem die lieben Kleinen lernen, den Unterschied zwischen einigermaßen lebendiger Nahrung und lahmen bis toten Geschmacksträgern sinnlich zu erfahren. Sowohl was das kulinarische Erlebnis als auch die körperliche Nachwirkung auf den Energiehaushalt angeht. Schließlich lernen die Kinder in der Pubertät ja auch sehr gerne und fleißig, welche Alkoholika und rauchbaren Kräuter zu welcher Wirkung führen. Es gäbe einen netten kleinen Umsatzeinbruch bei den Herstellern gewisser Fertignahrung, wenn das psychedelische und elektrische Wirkungsdefizit bekannt wird.
arboretum - Mo, 17. Sep, 20:15

Als Erwachsene scheinen die meisten Leute nicht mehr in der Lage zu sein, das zu lernen (obwohl: Ich mag Wirsing und Kohlrabi auch erst, seitdem ich groß bin). Am seltsamsten finde ich ja diese Mütter, die einerseits relativ viel Bio-Kost einkaufen, aber dann so einen zuckrigen Mist wie Fruchtzwockel in den Einkaufswagen packen.
g a g a - Mo, 17. Sep, 20:45

Kinder haben wohl tendenziell andere Geschmacksbedürfnisse als Erwachsene. Aus irgendeinem Grund scheint der Organismus nach dem süßen Zeug zu lechzen. Man muß es ja nicht in Form von dem letzten Mist anbieten, aber Kinder an die Geschmacksvorstellungen von Erwachsenenbedürfnissen anpassen zu wollen ist auch nicht die Lösung. Das ändert sich dann sowieso meistens in der Pubertät. Und das Hirn braucht ja Zucker. Eher ein Zahnproblem, solange keine Fettleibigkeit ins Haus steht. Der siebenjährige Sohn einer Freundin hatte neulich Ärger mit der Aufsichtslehrerin, die das Mittagessen begleitet, oder wie man das nennen soll, weil er jegliche Soßen zu Beilagen verweigert. Er mag am liebsten alles trocken essen. Die Frau Lehrerin wollte ihn nötigen, entweder eine scharfe Chilisoße (über die ich wahrscheinlich jubeln würde) zu den Kartoffeln zu essen oder dann eben gar nicht. Hat er tatsächlich keine einzige Kartoffel gekriegt. Wenn man sich mit erfahrenen Müttern unterhält, lernt man, dass sich solche extremen Essensvorlieben bzw. Abneigungen sowieso bald legen. Und solange die Kleinen keine Mangelerscheinungen haben, muß man auch aufpassen, dass man nicht mit einem wohlgemeinten überzogenen Reglement die Grenze überschreitet, was die Entscheidungsfreiheit des Individuums angeht. Ich erinnere Essenzwang (Rindfleisch essen, Rotkohl essen, Teller leer essen) in meiner Kindheit als einen Grad von Grenzüberschreitung, der sich wie Körperverletzung anfühlt.

Was ich auch interessant finde ist, an sich selbst zu beobachten, dass sich sogar im Erwachsenenalter die Essenvorlieben und Abneigungen (ohne dogmatischen Hintergrund) ändern können. Ich mochte als Kind und bis ich Ende dreißig war, absolut kein Marzipan. Oder Rotkohl (s. o.) Finde ich heute wunderbar. Oder der Hang zu Weißwein in meinen Zwanzigern. Heute viel lieber Roter.
arboretum - Mo, 17. Sep, 20:57

Dass es Kinder gerne süß mögen, steht außer Frage. Aber gerade von diesen Dingern ist bekannt, dass sie ziemlich ungesund sind. Da würde ich meine Kinder, so ich denn welche hätte, lieber voll Bio-Eis oder selbstgemachten süßen Fruchtquark stopfen, da sind dann weniger künstliche Aromastoffe und E-Irgendwas, dafür aber mehr Früchte drin. Und eine Lehrerin, die MEIN KIND dazu zwingen wollte, Chilisauce zu essen, die könnte sich auf etwas gefasst machen. Dickes Lob an den Knaben, dass er standhaft blieb.

Wir sind von unserer Mutter nicht genötigt worden. Es galt immer nur: wenigstens einmal probieren, bevor wir gleich bäh sagen (was wir oft schon taten, bevor wir es getestet hatten). Haben wir dann zwar meistens trotzdem wieder gesagt, aber wir mussten es nicht essen.
g a g a - Mo, 17. Sep, 21:08

ja eben: die E-Irgendwas-Teile identifizieren und die Sachen finden, die ausreichend gute Grundsubstanz haben, dass keine synthetischen Geschmacksverstärker nötig sind. Der kulinarische Kick eines Geschmacksverstärkers, der tut, als ob er eine Erdbeere und deren Fruchtzucker wäre, ist ja nicht größer als der des Originals. Im Gegenteil. Allerdings ist es natürlich mit einer gewissen Arbeit verbunden, dem Kinde einen originären, selbstgemachten Gourmet-Fruchtzwerg zu kredenzen. Man hört ja ab und zu, dass Kinder Arbeit machen sollen. Vielleicht wird man da dann auch das eine oder andere Mal etwas schwach. Und es gibt ja auch vertretbare Produkte, wo schon ein bißchen vorgearbeitet wurde.
rollinger - Di, 18. Sep, 16:08

Klar brauchen Kinder immer süß. Zucker ist nun mal Energie. Solange die sich auch ordentlich bewegen, kein Problem. Wenn die dann zurückkommen vom Toben und glühen wie eine Heizung, weiß man..:" Ok das nächste Eis ist fällig"

Ich war ja nur so Realschule, da hatte man kochen als Unterricht. Tja, war nicht schlecht und hat geschmeckt und man hat gelernt wie man sich selbst was kochen kann. Gulasch, Süßes mit Weinsauce..alles dabei

Bild 4 kenne ich übrigens das ist eine Appel Fischkonserve Sorte: Hering in Tomate

g a g a - Di, 18. Sep, 17:21

getuned. wenn man sehr scharf hinschaut, sieht man, dass die rote soße in der mitte dunkler ist als drumherum. ich hab's gerne rattenscharf, deswegen immer frisch gemahlener pfeffer und eine nicht gerade milde chilisoße aus asien. leider habe ich erst einmal eine fischkonserve entdeckt, die mir schon ohne nachpräparation interessant genug geschmeckt hat. da war irgendsoeine ingwer-curry-senf-mango-soße drüber. war allerdings eine teurere konserve und ich hab die marke vergessen. fischkonserven sind die einzigen konserven, die ich kaufe. allerdings eher selten solche mit soße drin. hauptsächlich thunfisch, makrelen, sprotten, sardinen ohne alles. dann mache ich mir selber eine bunte tunke dazu. früher, als ich noch zu faul zum kochen war, gab's auch mal suppe aus der dose. schmeckt mir heute zu sehr nach komischen bindemitteln und überhaupt.

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