19. August 2011
Bißchen ernster weiter. Ernstes Zeug gerade gelesen. Will ich gerade gar nicht darauf eingehen. Politisches Ärgernis, nichts Privates, obwohl eine private Analogie für mich ablesbar oder interessant ist. Wird sich wahrscheinlich eh alles in der näheren Zukunft regulieren, steht in den Sternen. Andeutungen, die kein Mensch je versteht. Ist mehr so ein Memo für mich selbst. Bin heute ein bißchen offenbarungsfaul. Mehr so ein Tag für Einatmen.
Zum Beispiel Bilder, die ich vorhin sah, die mir eine Freundin von einer sehr langen Reise durch Neuseeland zeigte. Eine Bemerkung von ihr war interessant. Das Land ist ja extrem schwach besiedelt und die Freude über jeden Menschen, jede Begegnung groß und freudig. Die sich wiederholende Dramaturgie des sehr herzlichen Small talks. Als deutscher Tourist fragt man ja nicht nur, sondern wird auch befragt. Mit Berlin kann die ganze Welt etwas anfangen. So ist immer eine der ersten Bemerkungen "Ah, Berlin - the Wall! What is it like, now after the Wall? Und dann: "Wie ist euer Schulsystem?" "Und die Sozialversicherung?“ Viele haben mehrere Jobs in Neuseeland, um sich über Wasser zu halten, eine ganz normale Sache, die ohne großes Stöhnen einfach als Status quo gehandelt wird.
Als sie das alles erzählte, fiel mir die erste Frage ein, die mir ein ein Navajo Chief im Reservat an der Grenze von Utah zu Arizona stellte. Eine wüstenhafte Gegend, sehr heiß und trocken. "What about rain? Do you have rain? Is it raining enough in your country?". Uns ist seine mit großem Ernst gestellte Frage ein Lächeln wert. Das war ein bewegender Moment, im Sinne von da hat sich etwas bewegt, nicht nur im Herz, auch im Hirn. Dann kamen wir irgendwie darauf, dass es in "meiner" Kultur, wie ja in jeder, auch traditionelle Stammesriten gibt. Zum Beispiel Tänze. Obwohl ich nicht direkt aus einer alpenländischen Region komme, habe ich mir angemaßt, ihm eine Art Schuhplattler vorzuführen, weil mir schlichtweg nichts anderes eingefallen ist. Das hat ihn unheimlich erheitert, ja gefreut. Kann man sich schon mal mit fremden Federn schmücken. Und nach dem Mauerfall hat er sich natürlich auch erkundigt, der alte Indianer.

Ich esse noch eine Kleinigkeit und gehe bald schlafen. Vielleicht Erdbeeren. Gibt jetzt nicht mehr so viele im Supermarkt. Habe mir vorhin aus dreieinhalb Portionen nicht mehr so guter ein passables Körbchen voll zusammengeklaubt. Und ein Gurkenglas fallen lassen. Das ist mir schon zweimal passiert im Leben. Also nicht mit Gurken. Aber immer Sauerei. Ich bin dann brav und suche jemand vom Supermarkt, um den Schaden zu melden. Hinten im Getränkekistenlager war eine Mitarbeiterin. „Ich möchte einen Unfall melden! Ein Gurkenglas ist runtergefallen.“ Sie: „Ah! Ein Unfall!“ Wenige Minuten später kommt sie mit einem Eimer und einem Wischlappen, ich zeige ihr den Unfallort. Sie bedankt sich, stellt keine weiteren Fragen. Das geht dann immer aufs Haus, wenn was kaputt geht, bevor man es bezahlt hat, egal wer Schuld hat. Ich finde das ganz schön großzügig. Hier bei uns in Deutschland, im Schlaraffenland. Good night and good luck.
Zum Beispiel Bilder, die ich vorhin sah, die mir eine Freundin von einer sehr langen Reise durch Neuseeland zeigte. Eine Bemerkung von ihr war interessant. Das Land ist ja extrem schwach besiedelt und die Freude über jeden Menschen, jede Begegnung groß und freudig. Die sich wiederholende Dramaturgie des sehr herzlichen Small talks. Als deutscher Tourist fragt man ja nicht nur, sondern wird auch befragt. Mit Berlin kann die ganze Welt etwas anfangen. So ist immer eine der ersten Bemerkungen "Ah, Berlin - the Wall! What is it like, now after the Wall? Und dann: "Wie ist euer Schulsystem?" "Und die Sozialversicherung?“ Viele haben mehrere Jobs in Neuseeland, um sich über Wasser zu halten, eine ganz normale Sache, die ohne großes Stöhnen einfach als Status quo gehandelt wird.
Als sie das alles erzählte, fiel mir die erste Frage ein, die mir ein ein Navajo Chief im Reservat an der Grenze von Utah zu Arizona stellte. Eine wüstenhafte Gegend, sehr heiß und trocken. "What about rain? Do you have rain? Is it raining enough in your country?". Uns ist seine mit großem Ernst gestellte Frage ein Lächeln wert. Das war ein bewegender Moment, im Sinne von da hat sich etwas bewegt, nicht nur im Herz, auch im Hirn. Dann kamen wir irgendwie darauf, dass es in "meiner" Kultur, wie ja in jeder, auch traditionelle Stammesriten gibt. Zum Beispiel Tänze. Obwohl ich nicht direkt aus einer alpenländischen Region komme, habe ich mir angemaßt, ihm eine Art Schuhplattler vorzuführen, weil mir schlichtweg nichts anderes eingefallen ist. Das hat ihn unheimlich erheitert, ja gefreut. Kann man sich schon mal mit fremden Federn schmücken. Und nach dem Mauerfall hat er sich natürlich auch erkundigt, der alte Indianer.

Ich esse noch eine Kleinigkeit und gehe bald schlafen. Vielleicht Erdbeeren. Gibt jetzt nicht mehr so viele im Supermarkt. Habe mir vorhin aus dreieinhalb Portionen nicht mehr so guter ein passables Körbchen voll zusammengeklaubt. Und ein Gurkenglas fallen lassen. Das ist mir schon zweimal passiert im Leben. Also nicht mit Gurken. Aber immer Sauerei. Ich bin dann brav und suche jemand vom Supermarkt, um den Schaden zu melden. Hinten im Getränkekistenlager war eine Mitarbeiterin. „Ich möchte einen Unfall melden! Ein Gurkenglas ist runtergefallen.“ Sie: „Ah! Ein Unfall!“ Wenige Minuten später kommt sie mit einem Eimer und einem Wischlappen, ich zeige ihr den Unfallort. Sie bedankt sich, stellt keine weiteren Fragen. Das geht dann immer aufs Haus, wenn was kaputt geht, bevor man es bezahlt hat, egal wer Schuld hat. Ich finde das ganz schön großzügig. Hier bei uns in Deutschland, im Schlaraffenland. Good night and good luck.
g a g a - 19. August 2011, 23:34
und dann können wir noch ganz umsonst gurkengläser im supermarkt fallen lassen. und viele von uns kommen mit nur einem job aus.... oder auch mit gar keinem.
schon paradisisch..... wenn nicht die ewige klagerei wäre. schuhpladdeln hin und wall her.