28. januar 2007
komme gerade schwer ins grübeln, wie unrepräsentativ meine gesamte sinneswahrnehmung der welt sein könnte. wenn es bei der organischen sehfähigkeit beginnt, wo hört das auf. hört es überhaupt auf. das erklärt vielleicht so manches.
ich denke gerade sehr scharf darüber nach, wieviele menschen ich kenne, die ohne sehhilfe gut sehen können. mir ist gar nicht dauernd bewusst, wie wenige es sind - beinah niemand. es ist mir deshalb nicht dauernd bewusst, weil heutzutage mindestens zwei drittel, wenn nicht mehr, kontaktlinsen tragen. sogar mein bruder war kurzsichtig, obwohl er genetisch auch gute augen hätte haben sollen (es gibt in meiner familie sowohl mütterlicher-, als auch väterlicherseits soweit ich es rekonstruieren kann, nur alters- weitsichtigkeit, lesebrille im reiferen lebensalter ab etwa 50, wenn die arme beim lesen immer länger werden).
mein geruchssinn sei zum ausgleich dafür unterentwickelt, dachte ich sehr lange. das scheint aber auch nicht pauschal zu stimmen. ich nehme bestimmte gerüche überdeutlich wahr und andere wiederum verschwindend, die andere stark wahrnehmen. sehen, riechen, schmecken, hören. dass das alles subjektiv gefärbt ist, ist schon klar.
wenn man alleine bedenkt, wie häufig es angeblich bei männern ein verdrehtes unterscheidungsvermögen gibt, was rot und grün angeht (die sog. mir sehr faszinierend erscheinende farbenblindheit - sieht man dann nicht auch andere farben komplementär?). aber wie stark mögen die unterschiede bei den anderen sinnen sein. wahrscheinlich kann ich mich niemals angemessen mit irgendwem verständigen, der nicht ähnlich verteilte sinneswahrnehmungen hat. schade.
vielleicht ist das überhaupt ein grund für viele missverständnisse zwischen menschen. wir sind eben nicht aus demselben holz geschnitzt. auf jeden fall muss man sich über mehr als nur bildungsstand und sozialisation austauschen. nicht zur abgrenzung sondern zur verständigung.
verdammt, ich überlege immer noch, ob ich jemanden außerhalb meiner familie kenne, der ohne brille sehen kann. ah. zwei meiner freundinnen haben keinen angeborenen sehfehler. die eine hat schon eine weile eine lesebrille, altersbedingt und die andere drückt sich noch.
und ich war in den achtziger jahren mal in einen mann verliebt, der keine brille aufhatte. aber vielleicht kontaktlinsen. nein, ich glaube nicht. leider bin ich ihm niemals nah genug gekommen, um es zu wissen. der rest der männer, die ich näher kannte, trug brille oder haftschalen (blödes wort - gibt es eigentlich auch kontaktschalen oder haftlinsen?).
na ja. spätestens vor dem schlafengehen wusste man dann ja bescheid. obwohl es heutzutage auch linsen gibt, die man über nacht trägt und nach einer woche wegschmeißt.
ich denke gerade sehr scharf darüber nach, wieviele menschen ich kenne, die ohne sehhilfe gut sehen können. mir ist gar nicht dauernd bewusst, wie wenige es sind - beinah niemand. es ist mir deshalb nicht dauernd bewusst, weil heutzutage mindestens zwei drittel, wenn nicht mehr, kontaktlinsen tragen. sogar mein bruder war kurzsichtig, obwohl er genetisch auch gute augen hätte haben sollen (es gibt in meiner familie sowohl mütterlicher-, als auch väterlicherseits soweit ich es rekonstruieren kann, nur alters- weitsichtigkeit, lesebrille im reiferen lebensalter ab etwa 50, wenn die arme beim lesen immer länger werden).
mein geruchssinn sei zum ausgleich dafür unterentwickelt, dachte ich sehr lange. das scheint aber auch nicht pauschal zu stimmen. ich nehme bestimmte gerüche überdeutlich wahr und andere wiederum verschwindend, die andere stark wahrnehmen. sehen, riechen, schmecken, hören. dass das alles subjektiv gefärbt ist, ist schon klar.
wenn man alleine bedenkt, wie häufig es angeblich bei männern ein verdrehtes unterscheidungsvermögen gibt, was rot und grün angeht (die sog. mir sehr faszinierend erscheinende farbenblindheit - sieht man dann nicht auch andere farben komplementär?). aber wie stark mögen die unterschiede bei den anderen sinnen sein. wahrscheinlich kann ich mich niemals angemessen mit irgendwem verständigen, der nicht ähnlich verteilte sinneswahrnehmungen hat. schade.
vielleicht ist das überhaupt ein grund für viele missverständnisse zwischen menschen. wir sind eben nicht aus demselben holz geschnitzt. auf jeden fall muss man sich über mehr als nur bildungsstand und sozialisation austauschen. nicht zur abgrenzung sondern zur verständigung.
verdammt, ich überlege immer noch, ob ich jemanden außerhalb meiner familie kenne, der ohne brille sehen kann. ah. zwei meiner freundinnen haben keinen angeborenen sehfehler. die eine hat schon eine weile eine lesebrille, altersbedingt und die andere drückt sich noch.
und ich war in den achtziger jahren mal in einen mann verliebt, der keine brille aufhatte. aber vielleicht kontaktlinsen. nein, ich glaube nicht. leider bin ich ihm niemals nah genug gekommen, um es zu wissen. der rest der männer, die ich näher kannte, trug brille oder haftschalen (blödes wort - gibt es eigentlich auch kontaktschalen oder haftlinsen?).
na ja. spätestens vor dem schlafengehen wusste man dann ja bescheid. obwohl es heutzutage auch linsen gibt, die man über nacht trägt und nach einer woche wegschmeißt.
g a g a - 28. Januar 2007, 19:24
Gerade heute habe ich sinniert darüber, ob extreme Tiefenschärfe von Digitalfotos nicht unnatürlich wirkt auf die Einen oder Anderen.
Es scheint wirklich ein subjektives Empfinden zu sein, was scharf ist, bzw. bei Menschen mit nachlassender Sehkraft und ohne Brille nur überscharf und nicht mehr der Wirklichkeit entsprechend wahrgenommen werden kann.
Das wirkt dann auf Normalsichtige oder Leute mit entsprechender Sehhilfe eher zisselig und überscharf.
Korrigieren Sie mich bitte, wenn ich Blödsinn schreibe. :)
wäre überhaupt interessant zu wissen, ob in jüngeren jahren kurzsichtigkeit oder weitsichtigkeit verbreiteter ist. die altersweitsichtigkeit ist ja noch eher nachvollziehbar, da erschlafft so manches ursprünglich vitale organ.
vielleicht ist die fehlsichtigkeit in unseren regionen auch beeinflusst von einer zu harten disziplin, dem beständigen funktionieren- müssen/wollen im wachzustand. ich lasse seit ich denken kann, tagsüber nicht nur die gedanken sondern auch den blick verschwimmen, beinah wie im schlaf und fokussiere erst, wenn ich will, dann aber von null auf hundertzwanzig. das ist sehr erholsam. wenn mich fokussieren anstrengt, schließe ich eine weile die augen. überhaupt gucke ich oft aus faulheit ohne zu fokussieren ins nirwana, mit offenen augen. vielleicht eine gesunde macke von tagträumern, die die augen schont. einer der häufigsten sätze, die ich in meiner kindheit und schulzeit gehört habe war 'du träumst ja schon wieder'. und sie hatten recht.
andererseits hatte ich als kind immer freude, bei schummerlicht zu lesen, möglichst lange ohne künstliche beleuchtung. dann haben meine eltern und großeltern immer geschimpft 'du verdirbst dir die augen'. ich habe das nie ernst genommen und dachte immer, das merke ich doch, wenn es nicht mehr geht, dann höre ich auf. habe ich bis heute beibehalten. so lange alles bei tageslicht zu machen, bis es gar nicht mehr anders geht. wilde theorien, schon klar. manche behaupten aber, man könnte den augenmuskel wirklich trainieren.
wenn jemand in der fotografie punktuell mit geradezu synthetisch wirkender tiefenschärfe spielt, finde ich das oft sehr interessant und spannend, habe aber noch keinen anhaltspunkt, ob der auslöser eine durch eine sehhilfe beeinflusste sichtweise ist oder ein spiel mit den möglichkeiten. oder beides.
das ist mir eigentlich auch egal, weil ich ja keine dogmatische naturalistin bin. die meisten großen fotografen, die mir auf die schnelle einfallen, waren brillenträger. maler weniger. pablo hatte, soweit ich weiß, auch adleraugen. noch in hohem alter. hm. grübel grübel.
malen erfordert eine andere sichtweise. ich meine das auch körperlich-technisch. ich glaube, beim malen schaut man viel mehr nach innen als nach außen. man entscheidet sich gerade noch halbwegs bewusst für die farbe, in die man den pinsel taucht und dann läuft die sache von selbst, entwickelt eine eigendynamik, die keine sonderlich disziplinierte art des fokussierens erfordert. idealerweise: alphazustand (das stadium der entspannung, in dem die pupillen ganz groß sind, wie bei kleinen kindern). man hat dann nicht mehr das gefühl willentlich zu agieren. 'es' malt. die anstrengung stellt sich dann eher nach einer weile in der armmuskulatur ein, oder bei großen formaten auch in den beinen. die augen tauchen nur ein. wie in warmes badewasser.