10. juli 2004
vorhin bei globetrotter hab ich mir die hauspostille zum schmökern in der u-bahn mitgenommen. es war eine schöne kurzweilige fahrt, als ich in einem interview mit dem mittlerweile 69jährigen rüdiger nehberg, der letztes jahr versucht hat, sich nur mit brille, badehose und sandalen durch den brasilianischen dschungel zu schlagen las, wie er vorher versucht hat sich bei den yanomami auf den trip vorzubereiten:
(...) das wissen und können der yanomami wird ein weißer im wald nie erreichen. ich war daher kein sehr begehrter jagdgefährte. in zeichensprache bedeutete mir der häuptling: du kannst nicht schleichen, kannst keine tierstimmen nachmachen, kannst dies nicht, kannst das nicht. um doch mit auf die pirsch zu dürfen, bot ich meine ganze überzeugungskraft auf. dann schlich ich hinter den jägern her, mäuschenstill, stundenlang, kreuz und quer durch den dschungel. dann endlich ein zeichen: zwei affen auf einem baum! der häuptling machte sich schussklar. ein wahnsinnsbild dachte ich, zückte die kamera, bekam aber nicht alles in die optik. also trat ich zurück – auf einen ast. knack! die affen rasten davon. der häuptling schoss daneben. stinksauer schickte er mich zurück.
du musstest zurück ins dorf?
ja. aber ich hatte überhaupt keine ahnung, wie ich zurückkommen sollte. als ich mein problem signalisiert hatte, starrte mich die ganze truppe fassungslos an. die blicke waren eindeutig: der ist ja noch blöder, als wir gedacht haben! schließlich kommandierte der häuptling seinen sohn ab, um mich zu führen. der sohn war vier jahre alt, unglaublich! der marschierte vorneweg, schaute weder nach rechts noch nach links – und nach sechs stunden waren wir plötzlich da. als der kleine den frauen erzählte, was passiert war, kriegten die sich gar nicht mehr ein. ab da war ich der dorfdepp. immer wieder wurde die neue rüdiger-geschichte als theaterstück aufgeführt: vorneweg die genialen indianer, leiser als nebelschwaden; hinten der deutsche glatzkopf, tolpatschig wie ein besoffenes tapir. und der häuptling zählte wieder an den fingern ab, was ich alles nicht konnte: nicht schleichen, nicht heim finden und so weiter. weil die liste so lang war, sprangen ab dem elften punkt immer assistenten herbei und stellten weitere finger zur verfügung. ich war 31 einheiten blöde. die indianer haben sich köstlich amüsiert. aber gelernt habe ich dort auch sehr viel.
der rest der geschichte
(...) das wissen und können der yanomami wird ein weißer im wald nie erreichen. ich war daher kein sehr begehrter jagdgefährte. in zeichensprache bedeutete mir der häuptling: du kannst nicht schleichen, kannst keine tierstimmen nachmachen, kannst dies nicht, kannst das nicht. um doch mit auf die pirsch zu dürfen, bot ich meine ganze überzeugungskraft auf. dann schlich ich hinter den jägern her, mäuschenstill, stundenlang, kreuz und quer durch den dschungel. dann endlich ein zeichen: zwei affen auf einem baum! der häuptling machte sich schussklar. ein wahnsinnsbild dachte ich, zückte die kamera, bekam aber nicht alles in die optik. also trat ich zurück – auf einen ast. knack! die affen rasten davon. der häuptling schoss daneben. stinksauer schickte er mich zurück.
du musstest zurück ins dorf?
ja. aber ich hatte überhaupt keine ahnung, wie ich zurückkommen sollte. als ich mein problem signalisiert hatte, starrte mich die ganze truppe fassungslos an. die blicke waren eindeutig: der ist ja noch blöder, als wir gedacht haben! schließlich kommandierte der häuptling seinen sohn ab, um mich zu führen. der sohn war vier jahre alt, unglaublich! der marschierte vorneweg, schaute weder nach rechts noch nach links – und nach sechs stunden waren wir plötzlich da. als der kleine den frauen erzählte, was passiert war, kriegten die sich gar nicht mehr ein. ab da war ich der dorfdepp. immer wieder wurde die neue rüdiger-geschichte als theaterstück aufgeführt: vorneweg die genialen indianer, leiser als nebelschwaden; hinten der deutsche glatzkopf, tolpatschig wie ein besoffenes tapir. und der häuptling zählte wieder an den fingern ab, was ich alles nicht konnte: nicht schleichen, nicht heim finden und so weiter. weil die liste so lang war, sprangen ab dem elften punkt immer assistenten herbei und stellten weitere finger zur verfügung. ich war 31 einheiten blöde. die indianer haben sich köstlich amüsiert. aber gelernt habe ich dort auch sehr viel.
der rest der geschichte
g a g a - 10. Juli 2004, 15:16
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